L-Mag

K-Word #214: Neues aus der Lesbenwelt

Heute: Nadine Angerer, St. Vincent und Cara Delevingne, PVRIS, gehackte Nacktfotos von Kristen Stewart, Aus für das "Xena"-Reboot, "American Horror Story: Cult" wird lesbisch, Promis für Ehe-Öffnung in Australien und mehr!

Von Karin Schupp

25.8.2017 - Nadine Angerer und ihre Frau Magda feierten am 19. August ihren vierten Jahrestag. Das Paar, das sich im November 2016 verpartnerte (K-Word #175), lebt zurzeit in Portland, wo die Ex-Kapitänin des deutschen Nationalteams Torwarttrainerin des Clubs Portland Thorns FC ist.

Instagram "4 Jahre, eine Unmenge an grauen Haaren und vielen Falten später. Happy 4th anniversary", schrieb Nadine Angerer (l.) zu diesem Foto mit ihrer Frau Magda (und meinte damit hoffentlich ihre eigenen grauen Haare und Falten!)

In den USA wurden Anfang der Woche mal wieder gehackte Nacktfotos von Promis geleakt, betroffen sind (neben Miley Cyrus, Nicole Scherzinger, Skirennläuferin Lindsey Vonn u.a.) auch Kristen Stewart und Stella Maxwell, von denen offenbar Selfies vor dem Badezimmerspiegel existieren. Wie TMZ berichtete, drohte ein Anwalt des Paars inzwischen allen Webseiten, die die Bilder posteten, sie zu verklagen, wenn sie sie nicht runternehmen. Ist das unter Promis eigentlich üblich, sich mit dem Handy nackt zu knipsen? Oder machen das heutzutage alle? Habt ihr auch Nacktbilder von euch und eurer Freundin auf dem Handy?!?

Als würden sie nicht beruflich schon genug fotografiert werden: Kristen Stewart (l.) und Stella Maxwell auf Harper's Bazaar-Titelseiten der britischen September- und der spanischen April-Ausgabe

Letzte Woche habe ich erwähnt, dass Sarah Paulson (K-Word #213) und Allison Pill (Die Erfindung der Wahrheit) in American Horror Story: Cult ein Ehepaar spielen, jetzt gibt's mehr Informationen und den ersten inhaltlichen Trailer (bisher nur in Englisch). Das Thema ist “Coulrophobie”, die Angst vor Clowns: Ally (Paulson), die mit ihrer Frau Ivy (Pill) und Sohn in Michigan lebt, hat einen Nervenzusammenbruch, als Donald Trump die Wahl gewinnt und beginnt, überall Horrorclowns zu sehen... Die 7. Staffel der Gruselserie beginnt in den USA am 5. September, der deutsche Bezahlsender FOX zeigt sie ab 9. November.

Viele Frauenpaare bleiben ja auch noch nach ihrer Trennung befreundet – auch St. Vincent und Model/ Schauspielerin Cara Delevingne sind dafür ein Beispiel. Auf St. Vincents neuem, noch titellosen Album wird ihre Ex in dem Song “Pills” zu hören sein – und zwar unter dem Namen “Kid Monkey” (wobei unklar ist, wieso sie sich ein Pseudonym zulegt, wenn ihre Identität schon vor Erscheinen der Platte bekannt ist…). Dass Cara, aktuell im Kinofilm Tulpenfieber zu sehen, singen kann, bewies sie kürzlich schon mit “I Feel Everything” aus Valerian und die Stadt der tausend Planeten (K-Word #211). Ob St. Vincents neuer Song “New York” - wie vermutet wird - von Cara handelt (mit der sie anderthalb Jahre zusammen war), beantwortete die Musikerin in einem Interview mit The Guardian zwar nicht, sagte aber: “Ich kann nur über mein Leben schreiben, aber das – mit Cara zusammen zu sein – war ein großer Teil meines Lebens.” Zurzeit allerdings sei sie “tief im Nonnen-Modus, komplett klösterlich, stocknüchtern, zölibatär. Also, Sexpläne gibt’s immer. Aber keine für den nächsten Monat oder so.”

Instagram Annie Clark aka St. Vincent (l.) und Cara Delevingne

St. Vincent, die eigentlich Annie Clark heißt, führt demnächst auch bei ihrem ersten Spielfilm Regie: Sie verfilmt Das Bildnis von Dorian Gray von Oscar Wilde – bei ihr wird wir die Hauptfigur aber eine Frau sein. Im Roman lässt der reiche, schöne Protagonist sein Selbstporträt an seiner Stelle altern, während er zwar äußerlich jung bleibt, innerlich aber immer mehr verroht. Mich würde es ja nicht wundern, wenn sie Cara Delevingne für die Rolle casten würde! Ihr Regie-Debüt gab Clark als von vier Regisseurinnen der Horrorfilm-Anthologie XX, die im Januar Premiere hatte.

Neu auf DVD: In Heartland (USA 2016; Regie: Maura Anderson) kehrt Lauren (Velinda Godfrey) nach dem Tod ihrer Freundin in ihr Provinzkaff zu ihrer erzkonservativen Mutter zurück und verliebt sich ausgerechnet in Carrie (Laura Spencer), die Verlobte ihres Bruders (unsere Filmkritik).

Edition Salzgeber Unerwartete Liebe in der Provinz: Lauren (Velinda Godfrey) und Carrie (Laura Spencer) in "Heartland"

In den 80er Jahren, als es noch keine Lesben in TV-Serien gab, freuten wir uns schon, wenn – selten genug - zwei starke Frauen in den Hauptrollen zu sehen waren und fantasierten uns die lesbische Liebesgeschichte drumherum… So auch bei Cagney & Lacey über zwei Polizistinnen in New York, gespielt von Sharon Gless (später auch in Queer As Folk zu sehen) und Tyne Daly, auch wenn beide offiziell heterosexuell waren. Jetzt gibt's Volume 1 und - erstmals - Volume 2 der Serie auf DVD. 

Koch Films Schulterpolsteralarm: Cagney (Sharon Gless, l.) und Lacey (Tyne Daly). In den ersten sechs Folgen wurde Cagney übrigens von Meg Foster gespielt, die dann ausgetauscht wurde, weil sie "zu lesbisch" wirkte...

Eine andere Kultserie mit lesbischem Subtext, bekommt - vorerst - doch kein Reboot wie NBC in dieser Woche bekannt gab. Schon 2016 hatte der US-Sender angekündigt, Xena (1995-2001) wieder aufleben zu lassen, bereits im April stieg allerdings Chefautor Javier Grillo-Maruach (The 100) wegen „kreativer Differenzen“ aus. Er hatte zuvor versprochen, die Kriegerprinzessin und ihre treue Gefährtin Gabrielle in der neuen Version als Liebespaar zu zeigen (K-Word #139). „Es gibt keinen anderen Grund, Xena zurückzubringen, als den, eine Beziehung zu ergründen, die in den Neunzigern nur zwischen den Zeilen gezeigt werden konnte“, sagte Grillo-Maruach damals. Wenn die „kreativen Differenzen“ sich darum drehten, ist es wohl besser so, dass die Notbremse gezogen wurde!

Lucy Lawless als Xena (r.) und Renee O'Connor als Gabrielle - im Reboot hätten die beiden die lesbische Dorfschänke betreiben und die Gäste mit Geschichten aus ihrer wilden Zeit unterhalten können...

Heute erscheint das neue PVRIS-Album „All We Know of Heaven, All We Need of Hell”. Die Sängerin der Band, Lynn Gunnulfsen - oder auch kurz Lynn Gunn (K-Word #143) -, erzählte neulich in einem gegenseitigen Interview mit der ebenfalls lesbischen Musikerin Tegan Quin (von Tegan & Sara): “Ich kann mich nicht erinnern, dass es zwischen der Band und dem Management je ein Gespräch darüber gab, ob ich ‘out’ sein darf. Aber ich erinnere mich an eine große Debatte in meinem Kopf (…). Am Anfang fühlte ich mich unwohl dabei, über meine Sexualität zu sprechen, weil ich immer hinterfragte, welche Intentionen hinter den Fragen der Interviewer steckten. Aber meiner Meinung nach sind Repräsentation und Sichtbarkeit – heute mehr denn je - äußerst wichtig, und deshalb rede ich jetzt sehr gerne darüber. Ich liebe Frauen und hatte bisher nicht dieselben Gefühle für Männer, also definiere ich mich definitiv als lesbisch.“

In Australien konnten sich die Bürger bis gestern zu einer Volksbefragung über die Ehe-Öffnung registrieren lassen, und etliche Prominente riefen dazu auf, sich daran zu beteiligen und mit ‚Ja‘ zu stimmen: australische Stars wie das Popduo The Veronicas - Ruby Roses Lebensgefährtin Jess Origliasso (unten rechts im Bild) und ihre Zwillingsschwester Lisa -, Kylie Minogue, Margot Robbie  (Suicide Squad) und Chris Hemsworth  (Thor), aber auch Miley Cyrus, Meghan Trainor und Ellen DeGeneres (die mit der Australierin Portia de Rossi verheiratet ist). Die Volksabstimmung läuft von Ende September bis 7. November, das Ergebnis wird am 15. November veröffentlicht.

According to the Australian Government I am a valued tax paying member of society. According to my passport & Visa , I am an Australian Individual of extraordinary ability and achievement. According to the Australian tourism & export industry, I am a valuable Australian musical commodity. But according to the current Australian laws & government, I and all LGBTQ+ citizens are still considered second class Australian citizens - without the same immediate legal rights to all relationship protections and responsibilities that married couples are granted. Why is the legalities of marriage as important to some as the spiritual union? Let's start here - If the person you love was in an emergency situation, a marriage certificate allows married partners to easily prove their legal rights if challenged - this is especially important for same sex couples as they are often discriminated against in this scenario. LGBTQ pay the same taxes. LGBTQ are service men and woman, first responders, military, politicians, doctors, surgeons, nurses, journalists, school teachers, valued contributors of our communities, hospitals, military, arts, and society. LGBTQ lead not for profits, and are contributors to tourism for Australia. LGBTQ should be afforded the EQUAL rights for protection, entitlements and equality in our country. We have 24 hours left to enrol and let our voices be heard to correct this in Australia. So please make sure you have registered! I've seen countless signs posted of hate propaganda against same sex parents and the LGBTQ community ahead of this vote - and the psychological impact & physical bullying those messages have on LGBTQ youth or kids of LGBTQ & same sex parents continues to present itself in damning statistics. I am here because we must continue to speak louder than the voices that aim to divide us. We won't stop until we live in an all inclusive Australia for everyone️

Ein Beitrag geteilt von Jessica • Reishi • Veronica (@jessicaveronica) am

Aktuelles Heft

Metamorphosen - queeres Leben und Sterben

Genderneutrale Erziehung - Elizabeth Kerekere, Aktivistin aus Neuseeland - Internationales FrauenFilmFestival - LGBTIQ* Community in Armenien mehr zum Inhalt



Finde deinen Weg zum Heft…

Deine online-Spende

 

Ganz einfach, und doch so wirkungsvoll:

Unterstütze uns, damit l-mag.de weiter aktuell bleibt!

Vielen Dank!
Dein L-MAG Online-Team

 

 


L-MAG.de finde ich gut!

Deine online-Spende

 

Ganz einfach, und doch so wirkungsvoll:

Unterstütze uns, damit l-mag.de weiter aktuell bleibt!

Vielen Dank!
Dein L-MAG Online-Team

 

 


L-MAG.de finde ich gut!
x