K-Word #219: Neues aus der Lesbenwelt
Heute: Die "The L Word"-Stars Leisha Hailey, Kate Moennig und Karina Lombard, Promis für die Ehe-Öffnung in Australien, Miley Cyrus, St. Vincent, "Orange is the New Black"-Gerüchte, "The Handmaid's Tale" in Deutschland und mehr!
Von Karin Schupp
29.9.2017 - Das angekündigte The L Word-Revival (wir berichteten) ist noch in weiter Ferne (frühestens in einem Jahr!), aber Leisha Hailey - neben Kate Moennig und Jennifer Beals - Star und künftige Producerin des Reboots, könnten wir bald in einer anderen queeren Serie sehen – sobald wir Zugriff auf die kostenlose Streamingplattform „Facebook Watch“ haben. In Strangers geht es um zwei Freundinnen in L.A., die bisexuelle Isobel (Zoe Chao) und die lesbische Cam (Meredith Hagner), und die exzentrischen AirBNB-Gäste, an die Isobel eines ihrer Zimmer vermietet. Neben Hailey taucht unter anderem auch Shiri Appleby auf, die in den Serien Chicago Fire und Code Black lesbische Rollen spielte. Wann Facebook sein neues Angebot - das in den USA bereits online steht - bei uns startet, ist noch nicht bekannt.
Leishas Ex-The L Word-Kollegin und - bis heute - gute Freundin Kate Moennig verkaufte kürzlich ihr Haus mit drei Zimmern, offener Küche und Kamin - für Hollywood-Verhältnisse also ein Hüttchen - für 1,11 Mio. $. (rund 0,95 Mio. Euro). Wo sie jetzt wohnt, jetzt wohnt (und mit wem…), ist nicht bekannt. In den USA läuft gerade die 5. Staffel ihrer Serie Ray Donovan, in ihrem neuen Kinofilm Lane 1974 spielt sie eine Hippiemutter, die mit ihren drei Kindern durchs Land zieht (noch ohne D-Start).
Und noch eine Ex-The L Word-Kollegin: „Marina war eine meiner Lieblingsrollen“, sagte Karina Lombard dem australischen Magazin Out in Perth und erzählte, dass sie häufig gefragt werde, was aus der Ex-Wirtin des "Planet" wurde. „Ein Geschäftsführer von [dem Sender] Showtime hat mir mal gesagt, dass ihnen immer noch Leute schreiben: ‚Was wurde aus Marina? Warum ist sie nie zurückgekommen?‘“ Auf die Frage, ob sie beim The L Word-Revival dabei sein werde, verwies die Schauspielerin jedoch auf Serien-Boss Ilene Chaiken: „Da müssen Sie mit Ilene sprechen.“ Wieso es eher unwahrscheinlich ist, dass wir Marina wiedersehen, und wie hoch die Rückkehr-Wahrscheinlichkeit der anderen Charaktere ist, steht übrigens im aktuellen L-MAG (hier erhältlich)!
Singt Miley Cyrus in ihrem neuen Song „She’s Not Him“ über ihre (halbwegs öffentliche) Affäre mit Model Stella Maxwell? „There's no other girl that looks like ya, darling/ Those eyes, that tongue, those teeth, that face, that body“, singt sie, aber: „She’s not him/ No matter what you say/ no matter what you do/ I just can’t fall in love with you“. Mit der aktuellen Freundin von Kristen Stewart techtelte sie 2015 kurz nach ihrem "pansexuellen" Coming Out und während einer Beziehungspause mit Liam Hemsworth.
A propos Ex-Loverinnen: St. Vincent hat angedeutet, dass ihre Beziehung mit Model/ Schauspielerin Cara Delevingne an deren Promi-Dasein gescheitert sein könnte. Als “intensiv und aufdringlich” beschrieb die queere Indie-Musikerin in The Daily Telegraph das Medien-Interesse an ihrer Ex, von der sie sich im letzten Herbst trennte. “In London dachte ich einmal, dass ich sterben würde, weil wir auf der Straße von Paparazzi gejagt wurden – Autos, Motorräder, Menschen zu Fuß… alles, um ein Foto von diesem lieben Mädchen zu kriegen. Und wozu? Das kann es doch nicht wert sein." (Viel gelernt hat sie daraus aber nicht, denn danach hatte sie bekanntlich eine Affäre mit der viel berühmteren Kristen Stewart…, K-Word#171). St. Vincent, die eigentlich Annie Clark heißt, veröffentlicht am 13. Oktober ihr neues Album Masseducation und verfilmt demnächst Oscar Wildes Roman Das Bildnis von Dorian Gray – mit einer weiblichen Hauptfigur.
Noch bis zum 9. November läuft die umstrittene Volksbefragung zur Ehe-Öffnung in Australien (wir berichteten), und viele Promis setzen sich für ein „Ja“ ein, darunter der schwule Olympia-Schwimmer Ian Thorpe,Elton John, Miley Cyrus‘ Verlobter Liam Hemsworthund sein Bruder Chris Hemsworth, Hugh Jackman und Ellen DeGeneres, die bekanntlich mit einer Australierin, Portia de Rossi, verheiratet ist. „Ich bin jeden Tag für meine Frau dankbar“, schrieb sie auf Twitter. „Ich kann mir nicht vorstellen, sie anders zu nennen.“
I appreciate my wife every day. I can’t imagine calling her anything else. #WifeAppreciationDay#AustraliaMarriageEquality#VoteYespic.twitter.com/hbPWmtaSnc
— Ellen DeGeneres (@TheEllenShow) 17. September 2017
Dass Grammy-Gewinner Macklemore und Mary Lambert am Sonntag in der Halbzeitpause des australischen Rugby League Finales (vergleichbar mit dem Super Bowl in den USA) ihren Hit „Same Love“ singen werden, sorgte bereits jetzt für einen konservativen Shitstorm. Die Homo-Hymne, die für LGBT-Akzeptanz eintritt, „politisiere“ das Event, schimpfen die Gegner der Ehe-Öffnung. Er kriege eine Menge Hass-Tweets „von wütenden, alten, weißen Männern“, sagte Macklemore in einem Radiointerview, werde den Song aber auf jeden Fall spielen. Auch Mary Lambert ruderte nicht zurück: „‘Same Love‘ in Australien zu singen, ist nicht politisch, sondern menschlich“, schrieb sie in einem Statement - der Song sei schließlich auch ein Liebeslied. Sie fühle sich "zum ersten Mal ein bisschen nervös vor einem Auftritt“, wolle den Song aber nicht immer "nur in einer Echokammer vor Leuten spielen, die derselben Meinung sind – was für eine Gelegenheit, diese Botschaft von Liebe und Akzeptanz mit Menschen zu teilen, die sie brauchen.“ Das letzte Mal vor großem TV-Publikum sangen sie „Same Love“ mit Ryan Lewis und Madonna bei den Grammys 2014, während Queen Latifah 33 Frauen- und Männerpaare verheiratete.
The Handmaid’s Tale steht ab 4. Oktober beim neuen Streamingkanal EntertainTV. Die mit acht Emmys ausgezeichnete Serie (K-Word #218), die auf Margaret Atwoods Roman (dt. Titel: "Der Report der Magd", 1985) basiert, spielt in einer christlich-fundamentalistischen Diktatur in naher Zukunft, in der Frauen keinerlei Rechte haben, Sex nur dem Kinderzeugen dient und daher lesbische Sexualität schon mal gar keinen Platz hat - das erleben auch die beiden lesbischen Freundinnen von Hauptfigur Offred (Elisabeth Moss), gespielt von Ex-Gilmore Girls-Star Alexis Bledel und der lesbischen Schauspielerin Samira Wiley (Orange is the New Black). Das neue Angebot der Telekom ist kostenlos, gibt‘s aber leider nur für Entertain-Kundinnen.
Ebenfalls neu bei EntertainTV (ab 4. Okt.): Die Comedyserie Better Things von und mit Pamela Adlon, die für ihre Rolle als allein erziehende Mutter und mittelerfolgreiche Schauspielerin in diesem Jahr eine Emmy-Nominierung bekam. Eine lesbische Storyline gibt es (noch) nicht, aber eine ihrer drei Töchter, Frankie (Hannah Alligood), könnte eine künftige Lesbe oder auch Transgender sein, was allerdings erst zum Ende der Staffel ein Thema wird - und in Staffel 2, die in den USA gerade begann, weitererzählt werden soll.
Die Dreharbeiten für die sechste Staffel von Orange is the New Black haben begonnen, und allmählich tauchen die ersten Gerüchte auf: Sind Diane Guerrero (Maritza) und - das wäre ja besonders schade! - Natasha Lyonne (Nicky) ausgestiegen? Beide wurden nämlich für Hauptrollen in Comedyserien gecastet, deren Dreharbeiten möglicherweise mit OITNB kollidieren – öffentlich bekannt ist über ihren Verbleib aber noch nichts. Auf jeden Fall wieder dabei ist aber Laura Prepon (Alex), die im August mit ihrem Lebensgefährten, dem Schauspieler Ben Foster, eine Tochter bekam: Sie meldete sich am 18. September am Frauenknast-Set zurück.
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