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K-Word #260: Neues aus der Lesbenwelt

Heute: Kerstin Ott mit Song zum CSD, Soko ist schwanger, Demi Lovato, Ruby Rose, Sarah Paulson, Jodie Foster, Anna Calvi, Batgirl, "Orange is the New Black", "The Handmaid's Tale" und andere TV-Tipps - und mehr!

Von Karin Schupp

27.7.2018 - Passend zur CSD-Saison veröffentlichte Kerstin Ott heute ihren neuen Song „Regenbogenfarben“. Ihre „ganz persönliche Hymne auf Toleranz, Offenheit und Vielschichtigkeit“ (Pressetext) könnt ihr euch zurzeit nur auf Spotify, Apple Music und iTunes anhören – oder auf ihrem zweiten Album „Mut zur Katastrophe“, das am 17. August erscheint. Die erfolgreichste offen lesbische Musikerin in Deutschland - von „Die immer lacht“ wurde über eine Million Exemplare verkauft, das Video wurde auf Youtube fast 140 Mio. mal geklickt! – spielt in den nächsten Wochen auf einigen Festivals und Schlager-Partys (Termine).

Selfie-Grüße aus dem Urlaub: Kerstin Ott (l.) und ihre Frau Karolina

Soko ist schwanger! Sechs Monate lang hat’s die Musikerin und Schauspielerin (Die Tänzerin) geheim gehalten - bis sie am letzten Wochenende auf Instagram ein Foto mit Babybauch postete. Ob und mit wem die queere Französin, die in den USA lebt, eine Beziehung hat, ist nicht bekannt. Die 32-Jährige hatte vor zwei Jahren eine Affäre mit Kristen Stewart (K-Word #139), definiert sich als pansexuell und sagte 2012 der LGBT-Zeitschrift Têtu, dass sie lieber mit Frauen als mit Männern Sex habe. Demnächst hat ihr neuer Film The Great Darkened Day Premiere, gestern erschien ein Gucci-Werbespot mit ihr und Faye Dunaway.

6 months of growing a little Alien @corymkennedy

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Die bisexuelle Popsängerin Demi Lovato (K-Word #222), die am Dienstag mit einer Überdosis Drogen in ein Krankenhaus in L.A. eingeliefert wurde, ist auf dem Weg der Besserung. Um welche Substanz es sich handelte (wohl nicht Heroin, wie anfangs kolportiert wurde), ist noch nicht bekannt: In ihrem Haus, wo sie nach einer Party zusammenbrach, wurden keine Drogen gefunden, und weder sie noch ihre Gäste konnten oder wollten sagen, was sie genommen hatte. Die Sängerin (25), die seit Jahren an Depressionen und Bulimie leidet und 2010 schon einmal in einer Entzugsklinik war, feierte im März ihr Sechsjähriges ohne Drogen und Alkohol. Aber schon kurz darauf kursierten Rückfall-Gerüchte, die sie im Juni mit ihrem Song „Sober“ zu bestätigen schien: „Mama, I’m so sorry I’m not sober anymore“, singt sie darin.

Screenshot "Really Don't Care"Demi Lovato im Video zu "Really Don't Care" (2004), das auf dem L.A. Pride gedreht wurde

Viele Promis schickten Lovato Genesungswünsche, darunter Ellen DeGeneres („Es bricht mir das Herz, dass sie das durchmachen muss“, twitterte sie) und queere Musikerinnen wie Kehlani, die im Frühjahr in Lovatos Vorprogramm auftrat (K-Word #246), Halsey und Hayley Kiyoko, nach deren Album-Release-Party das erste Gemunkel laut wurde. Und auch Ruby Rose schickte Kraft und Liebe. „Sucht ist unvorstellbar mächtig, aber du kannst sie besiegen. Ich hab dich lieb“, schrieb die Australierin, die selbst seit über sechs Jahren keinen Alkohol mehr trinkt und der kürzlich nachgesagt wurde, Lovatos „heimliche Freundin“ zu sein (K-Word #258). 

Ab heute bei Netflix: Die sechste Staffel von Orange is the New Black, in der sich die Knackis von Litchfield nach ihrem Knastaufstand in Staffel 5 im Hochsicherheitstrakt wiederfinden (in dem seinerzeit auch Pipers Affäre Stella, gespielt von Ruby Rose, landete – aber schade: Sie ist nicht mehr dort!). Lest hier unsere Staffel-Vorschau (mit "Was bisher geschah"-Rückblick) und in K-Word #259 mehr über Vicci Martinez, die den neuen lesbischen Charakter „Daddy“ spielt („Papi“ war ja durch The L Word schon vergeben…).

Nach dem Erfolg von Wonder Woman (im Kino) und Supergirl (im Fernsehen) wird jetzt auch Batgirl verfilmt – und die Late Night-Show Conan drehte schon mal ein Castingvideo, in denen sich unter anderem die lesbischen Schauspielerinnen Jodie Foster (die am Ende gleich noch die Regie übernimmt), Tig Notaro (die die ganze Bandbreite ihrer Emotionen zeigt…) und Wanda Sykes (die findet, dass es doch nun wirklich wichtigeres als Superheldinnenfilme gibt) um die Rolle bewerben. Batgirl ist übrigens nicht zu verwechseln mit ihrer lesbischen Tante Batwoman, die demnächst ihre eigene Fernsehserie bekommt (K-Word #259).

„In Wahrheit bin ich keine Rebellin“, erzählte Jodie Foster, zurzeit in Hotel Artemis im Kino zu sehen, der FAZ, während die britische Zeitung The Guardian sanft kritisierte, dass sich die zweifache Oscar-Gewinnerin stets um klare politische und feministische Statements herumdrückt.

Während der Comic Con in San Diego brachte Jamie Lee Curtis ihre Kollegin Sarah Paulson ganz aus dem Konzept. „Ich habe „Ich hab was gefühlt. Auf jeden Fall“, witzelte die bisexuelle Schauspielerin (K-Word #253), die gerade eine Emmy-Nominierung für ihre lesbische Rolle in American Horror Story: Cult (unsere TV-Kritik) bekommen hat und natürlich auch in der neuen Staffel der Gruselserie (US-Start: 12. Sept.) mitspielt.

Da freuen sich die lesbischen Superheldinnen-Nerds: Ebenfalls auf Comic Con trafen sich Caity Lotz (bisexuell in Legends of Tomorrow) und Chyler Leigh (lesbisch in Supergirl)! Gemeinsam mit weiteren Schauspielerinnen des „Arrowverse“ (dazu gehören auch die Serien Arrow und The Flash), darunter ihre lesbische LoT-Kollegin Maisie Richardson-Sellers (K-Word #233), gründeten die beiden die Initiative Shethority, eine Webseite, auf der sich Mädchen und Frauen austauschen, ihre Geschichten teilen und gegenseitig motivieren sollen.

Instagram/ LotzCaity Lotz (l.) und Chyler Leigh, deren Charaktere Sara und Alex sich in einer Crossover-Folge ("Supergirl", Staffel 3, Folge 8) kennen lernten - und nicht nur das!

Ab 2. Aug. bei Telekom Entertain: Die zweite Staffel von The Handmaid’s Tale. Die Serie um ein christlich-fundamentalistisches Männerregime, das Frauen brutal unterdrückt, ist kein leichter Tobak, aber hervorragend inszeniert und gespielt: Sechs der elf Emmy-Nominierungen 2018 (K-Word #258) gingen an weibliche Haupt- und Nebenrollen, unter anderem an Alexis Bledel, die schon 2017 für ihre lesbische Figur ausgezeichnet wurde, und die lesbischen Schauspielerinnen Samira Wiley als lesbische beste Freundin von Hauptfigur June (Elisabeth Moss)  und Cherry Jones (Transparent) als Junes Mutter.

Screenshot Hulu Nicht mal shoppen macht Spaß in Gilead: Emily (Alexis Bledel, l.) und June (Elisabeth Moss) in "The Handmaid's Tale"

Noch ein TV-Tipp: Complications sieht auf den ersten Blick wie eine Krankenhausserie aus, ist in Wirklichkeit aber ein Thriller über einen Arzt (Jason O’Mara), der unfreiwillig in einen Bandenkrieg und dadurch immer tiefer in einen Strudel der Illegalität gerät. Die einzige, die ihm hilfreich zur Seite steht, ist die toughe lesbische Krankenschwester Gretchen (Jessica Szohr), die eine wesentliche höhere kriminelle Energie als Herr Doktor hat und immer die Nerven behält. Szohr wurde durch Gossip Girl bekannt und spielte zuletzt auch in Shameless eine lesbische Rolle (K-Word #240). Complications startet heute bei SAT.1 Emotions (Fr, 21:45, 5 Doppelfolgen).

Screenshot Gretchen (Jessica Szohr, r.) und ihre Freundin Liz (Chelsea Hayes), die in Folge 3 zum ersten Mal auftaucht

Am 2. Aug. (23:50 Uhr) läuft in rbb, dem Regionalprogramm Berlin-Brandenburg, der Lesbenfilm Frauensee. Darin wird die Beziehung der Fischerin Rosa (Nele Rosetz) und der erfolgreichen Architektin Kirsten (Therese Hämer) auf die Probe gestellt wird, als sie in ihrem Haus am See spontan zwei urlaubende Studentinnen  zu Gast bekommen. Frauensee läuft in der aktuellen Reihe rrb QUEER, in der leider nur noch zwei weitere der neun queeren Filme einen lesbischen Inhalt haben: Duke of Burgundy (30. Aug.) und Blau ist eine warme Farbe (13. Sept.).

Jetzt im Kino: Gute Manieren – ein Mix aus Werwolf-Film und Lesbendrama, verfeinert mit einer Portion Sozialkritik und einer Prise Humor. Lest hier unsere Filmkritik.

Auch Spotify möchte seinen Beitrag zur CSD-Saison leisten und bastelte eine Pride-Page zusammen. Darauf findet ihr spezielle “Pride-Playlists”, LGBT-Podcasts und Playlists, die von queeren Musiker*nnen übernommen wurden, etwa “Rock Rotation” von Anna Calvi (K-Word #239) und “Gegen den Strom” von der Berliner Rapperin Sookee.

Ich freue mich darauf, heute Abend möglichst viele von euch beim Dyke*March Berlin zu sehen und wünsche allen CSD-Besucherinnen an diesem Wochenende in Berlin, Braunschweig, Duisburg, Mönchengladbach, Siegen, Stuttgart und Trier viel Spaß! (Wasser und Sonnenmilch nicht vergessen!)!

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