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K-Word #264: Neues aus der Lesbenwelt

Heute: Kerstin Ott, das "The L Word"-Reboot, Kristen Stewart, neuer Film mit Katja Flint als Lesbe, Abschied von "GZSZ"-Lesbe Anni, Kate McKinnon und Gillian Anderson, Hayley Kiyoko, Rita Ora, Cardi B - und mehr!

ScreenshotSeit letztem Jahr verheiratet: Kerstin (l.) und Karolina Ott in "Regenbogenfarben"

Von Karin Schupp

24.8.2018 - Kerstin Ott („Die immer lacht“) bleibt kompromisslos lesbisch! Im Video zu „Regenbogenfarben“ zeigt sie eine Lesbenhochzeit, schwule Väter, viele Regenbogenfahnen - und ihre Frau Karolina spielt auch mit. Der Song ist auch auf ihrem neuen Album „Mut zur Katastrophe“, das letzte Woche erschienen ist.

Das The L Word-Reboot lebt! Das signalisierte jedenfalls Leisha Hailey, indem sie am letzten Wochenende ein Selfie mit Kate Moennig und Jennifer Beals postete - die drei Ex-Stars der Lesbenserie sind die Produzentinnen der 2017 angekündigten neuen Staffel (wir berichteten) – und von einem „tollen Meeting“ mit Showtime, der Senderheimat der Lesbenserie, schrieb. Das sollte uns fürs erste beruhigen, denn einige Tage zuvor hatte der Programmchef von Showtime noch sehr ausweichend geantwortet, als er nach dem Comeback gefragt wurde (K-Word #263): „Es gibt gerade viele Revivals. Wir arbeiten hart daran, uns nicht selbst zu wiederholen. Wenn eine Serie draus wird, die etwas Neues zu sagen hat, werden wir sehr gerne weitermachen.“ Ein aussagekräftigeres Statement zum aktuellen Stand gibt es bisher noch von keiner Seite.

Leisha Hailey/ InstagramKate Moennig, Jennifer Beals und Leisha Hailey (v.l.n.r.) - macht mal hinne: Wir warten aufs neue "The L Word"!

Katja Flint und Antje Traue als Film-Liebespaar - das klingt doch viel versprechend! Der Plot der NDR-Komödie Die Freundin meiner Mutter, geschrieben von Martin Rehbock (About a Girl), lässt mich allerdings die Augenbrauen hochziehen: Im Mittelpunkt stehen nämlich gar nicht Viktoria (Flint) und Rosalie (Traue), sondern Viktorias Sohn Jan (Max Riemelt), der als Samenspender Rosalies Kinderwunsch erfüllen soll. „Eine absurde Idee?“, fragt der NDR-Pressetext (zu Recht!). „Nicht, wenn Jan in ebenjene Rosalie verschossen ist…“ Oh je! Und da Jans Mitbewohnerin (Jasna Fritzi Bauer) auch noch sein Leben für ihre Comedyshow ausschlachtet, weiß der Arme gar nicht mehr, wie er sich „angesichts von so viel Frauenpower als Mann beweisen kann", heißt es im Pressetext weiter. "Wird er von den Frauen noch gebraucht oder ist die Samenspende das einzige Relikt der Macht vergangener Zeiten?“ Der Film, der noch bis Ende August in Hamburg und Umgebung gedreht wird, soll 2019 im Ersten laufen.

NDR/ Sandra Hoever Haben alle schon mal queer gespielt: Jasna Fritzi Bauer in "Axolotl Overkill" (2017), Antje Traue in "Despite the Falling Snow" (2016), Max Riemelt in "Freier Fall" (2013) und Katja Flint in "Liebe und Verlangen" (2003)

Die lesbische Popsängerin Hayley Kiyoko (K-Word #254) wurde bei den MTV Video Music Awards am Montag in New York zum „MTV Push Artist of the Year“ gekürt. „Das bestätigt allen queeren Frauen of Color darin, dass ihr eurem Traum folgen könnt“, freute sich die 27-Jährige, deren Videos meist eine lesbischen Inhalt haben, in ihrer Dankesrede und rief das Jahr "20GayTeen" aus.

Cardi B, die für zehn VMA-Awards nominiert war, schnappte Kiyoko den Preis für den „Best New Artist“ weg, und ihr Hit „I Like It“ wurde als „Song of the Summer“ ausgezeichnet. Die Rapperin, die mit Offset verheiratet ist und im Juli Mutter wurde, hatte sich, ebenso wie Rita Ora (siehe unten) nach der Veröffentlichung ihres kontroversen (und unter anderem von Kiyoko kritisierten) Songs „Girls“ als bisexuell geoutet (K-Word #252).

Leer aus ging die pansexuelle Musikerin Janelle Monáe (K-Word #249), die für ihre queeren Videos zu „Make Me Feel“ und „PYNK“ drei Nominierungen bekommen hatte.

ProSieben wirbt in seiner neuen Image-Kampagne mit Rita Ora und ihrem Bi-Song „Girls“. Allerdings tauschten sie die Zeile „Sometimes I just wanna kiss girls, girls, girls“ durch den ProSieben-Claim „I Love To Entertain You, you, you“ aus.

Kristen Stewart dreht demnächstmit Naomi Scott (Power Rangers) und Newcomerin Ella Balinska die Actionkomödie Drei Engel für Charlie und hat schon mit dem Training begonnen: „Ich boxe ein bisschen und bin echt süchtig danach. Aber sobald ich tatsächlich zu kämpfen anfange, merke ich, dass ich damit tatsächlich Menschen angreife, und das hasse ich“, sagte sie gestern in einem Interview mit ETOnline und freute sich, dass Lucy Liu, die in der ersten Kinoversion des Serienhits aus den Siebzigern mitspielte, dem Reboot ihren Segen gab. „Oh, das ist echt cool“, sagte Kristen und versprach, dass die Version von Regisseurin Elizabeth Banks (Pitch Perfect) versuchen werde, "nicht den letzten Film nachzumachen." Kristen, die nach wie vor mit Topmodel Stella Maxwell glücklich ist, ist aktuell im neuen Video „If You Really Love Nothing“ der New Yorker Indierockband Interpol zu sehen (und küsst darin alle Männer, die des Weges kommen).

Aktuell im Kino: Der Dokumentarfilm Silvana begleitet den Aufstieg der lebischen und feministischen Rapperin Silvana Imam zum gefeierten Star in Schweden bis hin zu ihrem Zusammenbruch nach einem Jahr im Rampenlicht. Einen beträchtlichen Raum nimmt dabei auch ihre Liebesgeschichte mit Schwedens Popstar Beatrice Eli ein, deren Beginn wir quasi in Echtzeit miterleben. Lest hier unsere Filmkritik.

Ab 30. Aug. im Kino: In der Actionkomödie Bad Spies geraten zwei beste Freundinnen, gespielt von Mila Kunis (Black Swan) und dem lesbischen Comedian Kate McKinnon (Ghostbusters), zwischen die Fronten, als Geheimagenten und diverse Schurken einen USB-Stick jagen, der zufällig in ihre Hände geraten ist. Anders als in Life Partners (K-Word #39), dem ersten Film von Regisseurin Susanna Fogel, ist diesmal nicht eine der beiden Hauptfiguren lesbisch – das traut man sich in großen Mainstream-Produktionen leider immer noch nicht. Aber wenigstens ist McKinnons Figur nicht eindeutig hetero. “Kate war es wichtig, kein Heteroklischee zu spielen und zur scharfen Blondine zu werden, die nur Männer aufreißen will”, sagte Fogel dem LGBT-Magazin The Advocate, die ihrem Star stattdessen erlaubte, sich ungezügelt für Gillian Anderson als MI5-Boss zu begeistern. Was um so lustiger ist, wenn man weiß, dass der Ex-Akte X-Star McKinnons (Jugend)Schwarm ist - was auch Anderson nicht entgangen ist (K-Word #234).

Schniiief: Gestern nahm GZSZ-Lesbe Anni (Linda Marlen Runge) ihren Abschied für (vorerst?) immer. Nach einer durchfeierten Festival-Nacht zog sie heimlich los und verabschiedete sich nur von Tuner (Thomas Drechsel). Kein Liebes-Happy End also und nicht mal ein richtiger Abschied von Katrin (Ulrike Frank), wegen der sie zuletzt Liebeskummer hatte (und als Katrin sich endlich zu einem Anruf durchrang, erreichte sie Anni nicht mehr): Das gefiel vielen Fans nicht, die ihre Enttäuschung auf Facebook kundtaten und nun auf eine baldige Rückkehr hoffen. Auf rtl.de  spricht Linda, deren Ausstieg erst im Juli bekannt wurde (K-Word #259), über ihre fünf Jahre bei der RTL-Soap, den Erfolg ihrer Liebesgeschichte mit Jasmin und ihre Pläne mit ihrer Band Lejana (K-Word #262). Lindas letzte Folge – mit einem von ihr gesungenen Song – steht auf RTLNow.

RTL Nach fünf Jahren verließ Anni (Linda Marlen Runge) gestern "GZSZ" und hinterlässt "Lindenstraße"-Lesbe Tanja und ihre Freundin, Transfrau Sunny, als einziges Frauenpaar in der deutschen Serienlandschaft

Der britische Lesbenfilm Duke of Burgundy läuft am 30. Aug. (23:45 Uhr) zum ersten Mal im deutschen Fernsehen. Das dritte Programm rbb zeigt ihn in seiner Reihe "rbb Queer". Der bildgewaltige Film im Siebziger-Jahre-Retro-Look erzählt von der heißen Liebe eines ungewöhnlichen Frauenpaars, der reichen Schmetterlingsforscherin (Sidse Babett Knudsen, Borgen) und ihrer Haushälterin (Chiara D’Anna) in deren S/M-Beziehung die Machtverhältnisse nicht ganz so sind, wie sie auf den ersten Bick erscheinen. Lest hier unsere Filmkritik.

Screenshot Duke of Burgundy

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