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K-Word #270: Neues aus der Lesbenwelt

Heute: Keira Knightley als bisexuelle Schrifstellerin Colette, Kristen Stewart in Berlin, Beth Ditto ist verlobt, die "Queen of British Rap" outet sich, Nilla Fischer und zwei Fußballerinnen-Hochzeiten, Kerstin Ott und mehr!

ScreenshotKeira Knightley (l.) und Eleanor Tomlinson in "Colette"

5.10.2018 - Keira Knightley spielt in ihrem neuen Film Colette die gleichnamige französische Schriftstellerin (1873-1954), deren Bisexualität schon zu ihren Lebzeiten kein Geheimnis war. In diesem Clip - siehe unten - küsst sie die amerikanische Erbin Georgie Raoul-Duval (Eleanor Tomlinson), die auch mit Colettes Mann Willy (Dominic West) ins Bett ging. Diese Affäre ist ebenso historisch verbürgt wie ihre im Trailer gezeigte Beziehung mit der Adeligen Mathilde „Missy“ de Morny (Denise Gough), die stets Männerkleidung trug (und heute möglicherweise als nonbinär oder trans gelten würde). In Deutschland startet der Film am 3. Januar 2019.

Nie waren die Chancen so gut, Kristen Stewart über den Weg zu laufen! Die Schauspielerin dreht gerade in Hamburg, Berlin und im Studio Babelsberg große Teile des Drei Engel für Charlie-Reboots und wohnt seit knapp drei Wochen im Berliner Club-Hotel Soho House. Dort saß sie schon einige Mal mit ihrer Freundin, dem Model Stella Maxwell, im Hotel-Restaurant (hier und hier), auf Berlins Lesbenparties hingegen wurde sie bisher nicht gesichtet. Ein zuverlässigerer Tipp, wenn auch eher für einen Blick aus der Ferne: Für die Szenen in Hamburg werden 1000 Komparsen gesucht (Info). Welchen Engel Kristen neben Naomi Scott (Power Rangers) und Newcomerin Ella Balinska spielt, ist noch nicht bekannt. Der Film von Regisseurin Elizabeth Banks (Pitch Perfect) startet im Herbst 2019.

ET Canada/ ScreenshotKristen Stewart im September bei der Weltpremiere von „Jeremiah Terminator LeRoy“ – neben „Lizzie“ ihr zweiter queerer Film 2018 (leider beide noch ohne deutschen Kinostart)

Schade: Nilla Fischer (K-Word #265) verlässt zum Saisonende den VfL Wolfsburg und kehrt zu ihrem früheren schwedischen Club Linköpings FC zurück. Die Entscheidung hatte keine beruflichen Gründe, wie die Kapitänin (34) auf der Vereins-Webseite sagt: „Ich habe sonst immer meine Entscheidungen als Fußballerin getroffen, dieses Mal habe ich mich aber als Mutter zu diesem Schritt entschlossen, weil es für uns wichtig ist, dass unser Sohn im familiären Umfeld aufwächst.“ Nilla und ihre Frau Mariah-Micaela wurden im Dezember 2017 Eltern eines Sohns. Seit 2013 gewann die schwedische Nationalspielerin mit Wolfsburg drei Deutsche Meisterschaften, vier Mal den DFB-Pokal und 2014 die Champions League.

Fischer/ InstagramNilla Fischer mit ihrem Sohn Neo

FC Bayern-Hochzeit: Anfang der Woche heirateten Bayern München-Spielerin Lucie Voňková und Claudia van den Heiligenberg (FC Bayern München II). Trauzeuginnen waren Lucies Schwester Petra und die Fußballerin Lois Schenkel (Ajax Amsterdam). Die beiden Nationalspielerinnen – Lucie für Tschechien, Claudia bis 2016 für die Niederlande – spielten zuvor beim FF USV Jena und wechselten 2017 gemeinsam nach München.

Instagram/ Van den HeiligenbergZu einer Fußballerinnen-Hochzeit gehört natürlich auch ein gutes Bier: Claudia (l.) und Lucie Voňková

Und in Kalifornien heiratete Ex-Fußballprofi Allison Scurich ihre Lebensgefährtin Sara Sample, mit der sie bereits eine Tochter hat. Scurich (32), eine US-Amerikanerin mit kroatischenWurzeln, spielte bei den deutschen Vereinen TSV Crailsheim, SC Sand und zuletzt Turbine Potsdam und war bis 2015 im Kader der kroatischen Nationalelf.

Instagram/ ScurichSie heißen jetzt Allison (l.) und Sara Scurich-Sample

Jetzt im Buchhandel: Kerstin Otts Autobiografie "Die fast immer lacht", in der sie unter anderem von ihrer Kindheit im Heim und einer Pflegefamilie, von ihrer Spielsucht, ihrer ersten Ehe (natürlich auch mit einer Frau) und der Liebe zu ihrer Frau Karolina (K-Word #264 erzählt. Beim Verlag können handsignierte Exemplare bestellt werden.

Instagram/ OttFrisch aus der Druckerei: Kerstin Ott mit ihrem Buch

Beth Ditto hat sich mit ihrem Freund Teddy Kwo verlobt. „Bisher wusste ich nicht, was Glück ist. Das ist keine Übertreibung“, kommentierte sie die Nachricht am Montag auf Instagram. Mit Kwo, Transmann und Bassist ihrer Begleitband, ist Ditto seit gut einem Jahr zusammen (K-Word #242). Im Juli versuchte die Musikerin in einem Streit zwischen transphoben Lesben und der Trans-Community zu vermitteln. Über ihre erste Ehe mit Kristin Ogata sagte sie letztes Jahr der LGBT-Webseite NewNowNext, dass sie damals „dem Traum der Ehe aufgesessen“ sei und eigentlich „nicht bereit dafür [war]. Wir hätten es niemals tun sollen.“

Ditto/ Instagram"My handsome dream" - Beth Ditto über ihren Verlobten Teddy Kwo

Beim Women’s Basketball World Cup verteidigten die US-Amerikanerinnen den WM-Titel zum dritten Mal in Folge - und das mit einem der lesbischsten Nationalteams aller Zeiten: Fünf der 12 Spielerinnen haben sich in den letzten drei Jahren geoutet: Brittney Griner (K-Word #96), Elena Delle Donne (K-Word #159), Diana Taurasi (K-Word #200), Sue Bird (K-Word #209), die auch schon in Rio 2016 Gold holten, und Layshia Clarendon (K-Word #229). Angel McCoughtry (K-Word #91) und Seimone Augustus, die dem Gold-Team von Rio 2016 angehörten, waren nicht im Kader. Die Weltmeisterschaft fand - ohne deutsche Beteiligung - auf Teneriffa statt.

Bird/ InstagramWeltmeisterinnen 2018: Ganz vorne Sue Bird, dahinter Brittney Griner, links davon Diana Taurasi, ganz hinten links Elena Delle Donne und Layshia Clarendon

Jetzt auf DVD: Der Familien-Roadmovie Wer hat eigentlich die Liebe erfunden, in dem Charlotte (Corinna Harfouch) ihren Mann Paul (Karl Kranzkowski) spontan an einer Raststätte stehen lässt und sich mit ihrer Enkelin Jo ans Meer absetzt. Zusammen mit Paul heftet sich auch Jos Mutter Alex (Meret Becker) an ihre Fersen und verliebt sich in die hilfsbereite Truckerin Marion (Sabine Timoteo). „Ich wollte diese schöne Liebesgeschichte (…) ganz selbstverständlich in ihrer leidenschaftlichen Wucht und der Magie des Augenblicks erzählen“, sagte die lesbische Regisseurin Kerstin Polte  im L-MAG-Interview zum Kinostart im Mai. „Und die ‚Mainstream‘-Zuschauerin auch überraschen, weil grundsätzlich eher eine heterosexuelle Liebesgeschichte erwartet wird.“

Alamode Kommen sich allerdings erst in der zweiten Filmhälfte näher: Meret Becker (l.) und Sabine Timoteo

Die Rapperin Lady Leshurr, auch als „Queen of British Rap“ bekannt, hat sich als pansexuell geoutet. „Ich sehe Dragqueens und Transmenschen und fühle mich von ihnen angezogen. Ich fühle mich von Jungs und Mädels angezogen“, sagte sie der Gay Times. Anlass für ihr Bekenntnis war das Outing durch eine Ex-Loverin auf Twitter. Darauf reagierte die 28-Jährige zunächst mit dem Diss-Song „R.I.P.“ und ging dann in die Offensive. „Die Leute wussten eigentlich, dass wir zusammen waren, es wurde nur nie bestätigt. Zuerst dachte ich, ich könnte die Tweets ignorieren und so tun, als wäre nichts geschehen, aber dann dachte ich, nein, ich drehe das vom Negativen ins Positive.“ Schon 2008 habe sie über ein Coming Out nachgedacht, aber ihr damaliger Manager habe ihr abgeraten. „Jetzt freue ich mich einfach, dass ich nichts mehr verstecken muss. Ich fühle mich frei.“ Für Ende des Jahres hat Lady Leshurr, deren Songs schon über 152 Millionen Youtube-Klicks bekommen haben, ihr Debütalbum angekündigt.

Eigentlich stehen in K-Word ja nur LGBT-News, aber bei diesem historischen Sieg machen wir mal eine Ausnahme: Die spanische Motorrad-Rennfahrerin Ana Carrasco gewann als erste Frau eine Weltmeisterschaft! Die 21-Jährige holte den WM-Titel in der Klasse Supersport 300, in der nicht nach Geschlechtern getrennt gefahren wird. Über ihre sexuelle Identität ist - damit keine Missverständnisse aufkommen - nichts bekannt. Die italienische Motorsport-Webseite GPOne schrieb über die Jura-Studentin lediglich: „Bisher wenig an Männern interessiert, zieht es Ana vor, sie in den Runden zu schlagen anstatt sie zu daten.“

Carrasco/ InstagramTritt als "Pink Warrior" an: Ana Carrasco

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