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K-Word #278: Neues aus der Lesbenwelt

Heute: Kristen Stewart bald in lesbischer Liebeskomödie? Ex-"The L Word"-Stars feiern zusammen Thanksgiving, Michelle Rodriguez, Ariana Grande, "The Voice of Germany", Ali Krieger& Ashlyn Harris, lesbische Figur in "League of Legends", Filmtipps und mehr!

Von Karin Schupp

30.11.2018 - Auf diesem Thanksgiving-Foto verstecken sich drei The L Word-Stars und die Hälfte eines berühmten lesbischen Pop-Duos! Genau: Kate Moennig (Shane), Leisha Hailey (Alice) und Erin Daniels (Dana) feierten zusammen mit Tegan von Tegan and Sara “eines der besten und unvergesslichsten Thanksgivings”, wie Erin auf Instagram schrieb.

Daniels/ InstagramDa wären wir doch alle gern dabei gewesen!

Dass Kate Moennig und Leisha Hailey am Reboot von The L Word  arbeiten, ist mittlerweile wohl allgemein bekannt (K-Word #264), aber was macht eigentlich Erin Daniels? Die hat inzwischen zwei Kinder und eröffnete 2017 ein Büro für Innenarchitektur und Design. Vor der Kamera steht sie leider nur noch gelegentlich, zuletzt für den Horrorthriller Animal Among Us, der 2019 starten soll. Hoffentlich finden ihre Freundinnen einen Weg, sie trotz Danas Tod ins "The L Word"-Reboot zurückzuholen (die verschollene Zwillingsschwester geht doch immer...).

Hailey/ InstagramDana & Alice forever!

Seit es Instagram gibt, verwischen bekanntlich die Grenzen zwischen „privat lesbisch“ und „offiziell out“, so auch bei den US-Fußballerinnen Ashlyn Harris und Ali Krieger. Über die beiden, die seit 2013 bei denselben Clubs unter Vertrag sind (derzeit bei Orlando Pride) und 2015 Weltmeisterinnen wurden, kursieren schon seit Jahren unbestätigte Pärchengerüchte (K-Word #105). Und die aktuellen Urlaubsfotos von Krieger und Harris (siehe unten) – hier mit dem Kommentar: „Wenn ich dieses Leben vorzeitig verlassen müsste, möchte ich genau so erinnert werden… in deinen Armen, unter einem Wasserfall“ - würden bei Heteros definitiv als Beweis gelten! Krieger, die lange beim FFC Frankfurt spielte, outete sich 2015 in einem Video so halbherzig (K-Word #91), dass sie in den Medien bis heute nicht als offen lesbisch bezeichnet wird. Harris' bisher einziger Kommentar zum Thema war ein Tweet, in dem sie schrieb: "Nur weil ich mein Privatleben nicht in den sozialen Medien teile, heißt das nicht, dass ich im Schrank bin."

Harris/ InstagramAli Krieger (in blau) und Ashley Harris beim Urlaub auf der Karibik-Insel Grenada - übrigens mit einem anderen Sportlerinnen-Paar: der Fußballerin Megan Rapinoe und Baskeballstar Sue Bird

Bei The Voice of Germany flog gestern die einzige (offen) lesbische Kandidatin raus: Team-Coach Mark Forster entschloss sich nach dem „Battle“ zwischen Melissa Muamba (K-Word #273) und Damiano Maiolini für die glatte anstatt die kantigere Lösung. Bei Yvonne Catterfeld, die in der ersten Runde ebenfalls für Melissa gebuzzert hatte, wäre sie hingegen weitergekommen. Ich wusste ja gleich, dass es ein Fehler war, sich für Team Marc zu entscheiden, zumal der es, gewohnt unsensibel, gerne gehabt hätte, dass sich Melissa und Damiano während ihres Songs „Don’t Give Up“ so eng umarmt halten wie die Original-Interpreten Peter Gabriel und Kate Bush im damaligen Video. Auf Instagram kündigte Melissa an, ab Montag Videos über ihre Erfahrungen bei TVOG zu posten.

Etta Ng, Tochter von Actionfilmstar Jackie Chan, hat in Toronto ihre Freundin, die kanadische Instagram-Influencerin Andi Autumn, geheiratet. Die 19-Jährige, die in Hongkong lebt, outete sich vor einem Jahr und berichtete von “Diskriminierung von Familie, Freunden und der Gesellschaft“ (K-Word #221). Im Frühjahr machte sie Schlagzeilen, als sie in einem Youtube-Video um Hilfe bat, weil sie “wegen homophober Eltern seit einem Monat obdachlos” sei (K-Word #250), woraufhin ihre Mutter, die Ex-Schönheitskönigin Elaine Ng, behauptete, dass sie "emotionale Probleme" habe. Etta ist das Ergebnis einer Affäre, zu Chan hat sie keinen Kontakt.

andiautumn.official/ InstagramEtta Ng (r.) und Andi Autumn, frisch verheiratet

Offiziell ist es noch nicht, aber wenn nichts dazwischen kommt, ist Kristen Stewarts nächster Film eine lesbische Romantic Comedy! In Happiest Season von Clea DuVall (die auch Regie führen wird) und Mary Holland geht’s um eine Frau, die ihrer Freundin an Weihnachten bei deren Familie einen Heiratsantrag machen will – bis sie merkt, dass die sich bei ihren konservativen Eltern noch gar nicht geoutet hat. Noch nicht bekannt ist, welche Rolle KStew übernehmen soll, und ob DuVall, die sich 2016 als lesbisch outete (und schon häufig Lesben spielt, aktuell in The Handmaid’s Tale und der Comedyserie Veep) auch selbst vor der Kamera stehen wird. Für Kristen wäre es die zweite queere Rolle nach Lizzie Borden – Mord aus Verzweiflung (DVD-Start: 11. Dez.), zurzeit dreht sie in Deutschland Drei Engel für Charlie (K-Word #271).

Instagram/ Georges Biard, CC-BY-SAClea DuVall (l.) und Kristen Stewart

Im Teaser für ihr neues Video „thank u, next“ greift Ariana Grande die Bi-Spekulationen auf, die neulich um sie kursierten. In der Parodie auf den Film Girls Club – Vorsicht bissig (2004) lässt sie den schwulen Sänger Troye Sivan sagen: „Ich habe gehört, dass sie jetzt lesbisch und mit einer Tussi namens Aubrey zusammen ist.“ Der Gag bezieht sich auf eine Zeile in „thank u, next“, die von vielen Fans als Liebeserklärung an eine „Aubrey“ missverstanden wurde. Tatsächlich spricht sie darin aber von „Ari“ – also sich selbst.

Jetzt im Kino: Die Erbinnen erzählt von einer älteren, gutbürgerlichen Lesbe (Ana Brun), die plötzlich ohne ihre Lebensgefährtin und Geld dasteht und ungeahnte Stärken in sich entdeckt. „Die Geschichte punktet nicht mit stürmischen Gefühlen oder viel Drama, sondern mit beeindruckender Mimik, stillen Beobachtungen und wohlplatziertem subtilen Witz“, urteilte unsere Filmkritikerin. Und hier verlosen wir Tickets für ein Kino eurer Wahl (die Verlosung endet am 3. Dez.).

Jetzt auf DVD: In Herzen schlagen laut spielen Kiersey Clemons und Sasha Lane, beide auch privat queer bzw. lesbisch, ein Paar. In der Vater-Tochter-Geschichte geht es um den Witwer Frank (Nick Offerman), der mit seiner Tochter Sam (Clemons) eine Band gründet und mit ihr überraschend einen Online-Hit landet. Und während sein alter Traum von einer Musiker-Karriere wieder auflebt, ist Sam dabei, ihre eigene Wege zu gehen. „Sasha und ich wollten etwas auf die Leinwand bringen, was wir selbst gerne sehen würden“, sagte Clemons. „Ich habe mich so gefreut, junge Lesben zu zeigen.“ 

Michelle Rodriguez (Fast & Furious) war zuletzt in K-Word zu Gast, als es um den als heftig kritisierten Film The Assignment ging: Darin spielt sie einen Killer, den Sigourney Weaver aus Rache zur Frau umoperiert (K-Word #185; noch ohne Kino- oder DVD-Start). Ihr neuer Film Widows – Tödliche Witwen (ab 6. Dez. im Kino) gilt hingegen als Oscar-Kandidat. In dem Thriller, eine Art Action-Version von Ocean’s Eight, spielt sie neben Oscar-Gewinnerin Viola Davis eine der Witwen, die gemeinsam einen Mega-Coup durchziehen, um die Schulden ihrer ermordeten kriminellen Ehemänner loszuwerden. Um das turbulente Liebesleben der bisexuellen Schauspielerin, die mit Kristanna Loken (The L Word) und Topmodel Cara Delevingne (K-Word #32) zusammen war, scheint es ruhiger geworden zu sein, zuletzt gab's Anfang des Jahres Gerüchte um eine Affäre mit einem lesbischen Model, das in Deutschland leben soll. 

20th Century Fox Michelle Rodriguez (l.) und Elizabeth Debicki (bald auch im Biopic "Vita und Virginia" über Vita Sackville-West und Virginia Woolf zu sehen)

Lesbe in League of Legends! Wie Game-Autor Matt Dunn auf Twitter bekannt gab, ist die neue Figur Neeko lesbisch und damit - nach Varus (2017) - der zweite LGBTQ-Charakter des populären Online-Games. Neeko, eine Gestaltwandlerin, wurde letzte Woche in einem Trailer vorgestellt, wann ihr sie als Spielfigur wählen könnt, ist noch nicht bekannt.

Screenshot/ TrailerAlso, mein Gaydar schlägt da nicht an: Neeko in "League of Legends"

Mit einem lesbischen Kuss mischte das neue queere Broadway-Musical The Prom (K-Word #276) die traditionelle Macy’s Thanksgiving-Parade in New York auf: Der Cast führte den Song „Time To Dance“ auf, in dem sich das junge Paar „Emma“ (Caitlin Kinnunen) und „Alyssa“ (Isabelle McCalla) am Ende küsst – sehr zum Entzücken der LGBT-Community und zum Entsetzen der Homophoben: Immerhin war es der erste homosexuelle Kuss in der Geschichte der Parade, die live im Fernsehen (und dann auch noch tagsüber - ja, denkt denn niemand an die Kiiiinder?!?) übertragen wird.

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