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K-Word #287: Neues aus der Lesbenwelt

Heute: Endlich ist es offiziell: "The L Word" kommt 2019 zurück, Melissa Etheridge, Cara Delevingne, lesbische Berlinale-Filme, "Orange is the New Black"-News und neue Serie mit OITNB-Star Natasha Lyonne, Maren Kroymann, Hella von Sinnen wird 60 und mehr!

Von Karin Schupp

1.2.2019 - Um die Neuauflage von The L Word, die bereits im Sommer 2017 angekündigt wurde (wir berichteten), war es im letzten Jahr so still geworden, dass wir uns schon Sorgen machten (K-Word #264), aber jetzt steht's fest: Die bahnbrechende Lesbenserie (2004-2009) kommt Ende 2019 zurück ins Fernsehen! Das kündigte der US-Sender Showtime pünktlich zum 15. Geburtstag von The L Word an. Die Serie sei „unterhaltsam und einflussreich zugleich“ gewesen, sagte Showtime-Chef Gary Levine. „Und wir sind zuversichtlich, dass unsere neue Version das auch sein wird – und mehr!“ In den acht neuen Folgen werden neben neuen Gesichtern auch Jennifer Beals, Kate Moennig und Leisha Hailey, die auch als Produzentinnen engagiert wurden, auftreten. Und wer weiß: vielleicht tauchen auch weitere Ex-Darstellerinnen auf - immerhin schrieb Sarah Shahi auf Instagram vorfreudig: „Wir kommen wieder!“ Der genaue Starttermin steht noch nicht fest. Aber dank der Streamingdienste werden wir wohl diesmal nicht mehr so lange warten müssen, bis The L Word auch zu uns kommt!

Showtime Endlich wieder "Talking, laughing, loving, breathing, fighting, fuckking, crying, drinking, riding, winning, losing, cheating, kissing, thinking, dreaming..." (Ob sie den Titelsong von BETTY wohl beibehalten?)

Herzlichen Glückwunsch! Für ihre Sketch-Comedyshow Kroymann bekam Maren Kroymann gestern Abend den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie “Beste Comedy”. Im letzten Jahr wurde sie dafür mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet und ist auch 2019 wieder nominiert. Beim NDR läuft Kroymann ab 2. Feb. jeweils samstags (23:25 Uhr), die aktuelle Folge steht in der ARD-Mediathek.

WDR/ Herby Sachs/ Max Kohr Freute sich darüber, dass „eine schmallippige, feministische, vegetarische Lesbe, die auf die 70 zugeht" ausgezeichnet wurde: Maren Kroymann mit ihrer Trophäe

Und noch ein Glückwunsch an eine lesbische TV-Ikone: Hella von Sinnen wird morgen 60 Jahre alt. Die Kölnerin, zurzeit täglich in der SAT.1-Show Genial daneben zu sehen, polarisiert zwar als Comedian, aber ihre Verdienste für die Lesben- und Schwulenbewegung sind unbestritten: Sie gehörte zu den ersten TV-Stars, die sich – 1991 war es - öffentlich outeten, erinnerte in Interviews gerne daran, dass sich auch Lesben nicht nur gegenseitig die Haare kämmen (“Ich ficke gern!”) und war eine Wegbereiterin der Ehe-Öffnung: 1992 zog sie mit ihrer damaligen Lebensgefährtin Cornelia Scheel vors Bundesverfassungsgericht – damals wurde ihre Klage aber noch abgewiesen. RTLplus zeigt zu Hellas Ehren heute ab Mitternacht drei Folgen der Show Alles Nichts Oder?!, mit der sie 1988 bekannt wurde.

MG RTL D Hella von Sinnen in jungen Jahren in der durchgeknallten Tortenschlacht-Show "Alles Nichts Oder?"

Anscheinend gab’s nichts zu bewerben: Das lesbische Topmodel Cara Delevingne machte sich für eine Kampagne der Luxus-Kleidermarke Balmain nackig:

Andere lassen ihre Models nackt posieren, um ihr Produkt besser zu verkaufen, aber Chef-Designer Oliver Rousteing hat eine andere Begründung: „Ich liebe sie so sehr, dass ich keine Kleidung an ihr sehen möchte.“

Ab heute bei Netflix: In Matrjoschka spielt Orange is the New Black-Star und Ehrenlesbe Natasha Lyonne eine Frau, die ihrer  Geburtstagsparty nicht entkommen kann: Sie stirbt jedesmal, und die Party beginnt von Neuem – ein Murmeltiertag des Grauens! Lyonne schrieb die achtteilige Serie zusammen mit Amy Poehler und Leslye Headland, deren Frau Rebecca Henderson (Appropriate Behavior) ebenso mitspielt (und zwar eine lesbische Rolle, wenn ich mich nicht täusche) wie Chloe Sevigny (Lizzie Borden), OITNB-Kollegin Dascha Polanco („Daya) und Charlie Barnett (Chicago Fire).

Zur Matrjoschka-Premiere am letzten Wochenende in New York kam mit Laura Prepon (Alex), Taylor Schilling (Piper), Uzo Aduba (Suzanne), Yael Stone (Lorna), Kate Mulgrew (Red) und Adrienne C. Moore (Cindy) auch die halbe Orange is the New Black-Familie, die gerade die zwei allerletzten Folgen der Knastserie drehen - die siebte und letzte Staffel kommt im Sommer zu Netflix. “Ich denke, wir sind soweit”, sagte Schilling auf dem roten Teppich. “Ich finde, wir haben alle Geschichten erzählt, und es ist an der Zeit.” Und Lyonne versprach uns einen schönen Abschied von Litchfield: „Jenji [Kohan, die OITNB-Schöpferin] ist eine brillante Puppenspielerin, und sie sorgt dafür, dass unsere Reise ein befriedigendes Ende findet.“

Prepon/ InstagramTaylor Schilling mit ihrer OITNB-Ehefrau Laura Prepon ("Sie ist die Liebe ihres Lebens!") auf der "Matrjoschka"-Premiere

Melissa Etheridge arbeitet an einem Musical: Zusammen mit den Broadway-Veteranen Gordon Greenberg und Sas Goldberg will sie die Romantic Comedy Mystic Pizza (1988) auf die Bühne bringen. In dem Film, mit dem Julia Roberts und Lili Taylor bekannt wurden (und in dem Matt Damon seine erste kleine Rolle spielte), geht’s um das Liebesleben von drei Kellnerinnen in einer Pizzeria. wer Melissa lieber selbst singen hören will: Im März kommt sie nach Deutschland und spielt in sieben Städten.

Etheridge/ InstagramMelissa Etheridge und ihre Frau Linda Wallem

Am 7. Februar startet in Berlin die Berlinale, in dessen Rahmen auch der LGBTQ-Filmpreis Teddy vergeben wird. Leider finden sich unter den rund 40 Filmen, die hierfür in Frage kommen, auch 2019 wieder nur vier Produktionen, in denen lesbische oder bisexuelle Frauen im Mittelpunkt stehen, darunter aber immerhin zwei Filme im Wettbewerb: Isabel Coixet erzählt in Elisa y Marcela (bald bei Netflix) die historische Liebesgeschichte zwischen zwei Frauen, die 1901 in Spanien heirateten (siehe 6 Lesbenfilme, auf die wir uns freuen). Im österreichischen Beitrag Der Boden unter den Füßen von Marie Kreutzer (Kinostart: 16. Mai) kümmert sich eine lesbische Karrierefrau um ihre manisch-depressive Schwester und stößt dabei an ihre Grenzen.

In A Dog Barking at The Moon (Sektion: Panorama), einer Familiengeschichte aus China, gibt es eine schwule und eine lesbische Hauptfigur. Und in Heute oder morgen (Sektion: Perspektive Deutsches Kino) lässt sich ein bisexuelles Paar durch Berlin treiben und beginnt eine Affäre mit einer Engländerin, die den Sommer in der Stadt verbringt - und ihre Beziehungsdynamik durcheinander bringt.

Casque Film Heute oder morgen: Hier sind Maria (Paula Knüpling, l.) und Chloe (Tala Gouveia) noch zu zweit, aber bald wird ein "Throuple" mit Marias Freund Niels (Maximilian Hildebrandt) draus

Ab Sonntag (20:15 Uhr) zeigt der Digitalsender E! Entertainment die britische Bisexuellen-Dating-Show The Bi Life. Darin ziehen neun bisexuelle Singles (hier anzuschauen) in eine Villa in Barcelona und suchen die Liebe – und anders als in anderen Kuppelformaten sind auch Dates außerhalb dieser Gruppe ausdrücklich erlaubt. Dennoch verlieben sich zwei männliche Kandidaten ineinander, und auch zwei der Frauen kommen sich in einer der späteren Folgen näher (s. Clip, ohne UT), während sich Kandidatin Mariella für eine Verehrerin, die sie schon vor der Sendung kannte, zu entscheiden scheint… Bei Sky Go und on Demand war The Bi Life schon seit Dezember abrufbar.

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