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K-Word #304: Neues aus der Lesbenwelt

Heute: Tamy Glauser geht in die Politik, Cara Delevingne & Ashley Benson kaufen Sexmöbel, Ellen DeGeneres, Kerstin Ott, Tegan and Sara, Brandi Carlile, Lesbenfilm gewinnt Preise in Cannes und andere Kino-News, "Rote Rosen" - und mehr!

Von Karin Schupp

31.5.2019 - Tamy Glauser kandidiert für den Schweizer Nationalrat! Das lesbische Model engagiert sich für LGBT-Rechte, Frauenrechte und Umweltschutz und liebäugelte seit letztem Jahr damit, bei den Grünen einzusteigen (K-Word #276). „Ich wäre bei 32 Prozent Frauenanteil die erste geoutete Lesbe im Bundeshaus“, sagte sie im BLICK. „Das finde ich ziemlich traurig, denn ich bin mir sicher, es gibt noch andere lesbische Parlamentarierinnen, die aber nicht dazu stehen.“ Der Listenplatz 10, den ihr die Züricher Grünen gaben, gilt für die Wahl im Herbst allerdings als aussichtslos.

Tamynique/ InstagramTamy Glauser (l.) und Dominique Rinderknecht, das bekannteste Frauenpaar der Schweiz, bei einer Klimaschutzdemo in Zürich

Tanzen war ja nicht so ihr Ding (K-Word #300), aber Freundinnen sind sie geblieben: Kerstin Ott holte ihre Let’s Dance-Tanzpartnerin Regina Luca (und deren Mann Sergiu Luca) ins Video zu „Alles so wie immer“, wo ihr alle Frauen und Männer hinterherschmachten. Eigentlich besingt Kerstin in ihrem neuen Song aber ihre Frau Karolina (K-Word #296): „Der Song ist eine kleine Liebeserklärung an meine Frau. Ich habe ihn geschrieben, weil ich immer wieder feststellen muss, dass andere sie genauso umwerfend finden wie ich. Denn wer kennt das nicht? Die Situation, wenn man plötzlich sein Revier verteidigen muss.“

Dass sie ein Paar sind (K-Word #300), haben sie noch nicht offiziell bestätigt, aber wer zusammen eine frisch erworbene „Sex-Bank“ in die gemeinsame (?) Wohnung in West Hollywood trägt, muss das wohl auch nicht mehr! Ein Paparazzo fotografierte Supermodel/ Schauspielerin Cara Delevingne und Ex-Pretty Little Liars-Star Ashley Benson bei ebendiesem Unterfangen, und eine Daily Mail-Reporterin scheute keine Mühen zu recherchieren, dass es sich um die „Master Series Obedience Extreme Sex Bench with Restraint Straps“ für 387 $ handelt. Ob sie auch das Zubehörteil „The D**ktator Sex Machine“ für rund 1000 $ erworben haben, fand sie aber nicht raus. Cara und Ashley sind seit rund einem Jahr ein Paar, vermutlich lernten sie sich bei den Dreharbeiten zu dem Film Her Smell kennen (K-Word #266; noch ohne D-Start).

Delevingne/ InstagramAshley Benson (l.) und Cara Delevingne am Set von "Her Smell"

Der lesbische Film Portrait de la jeune fille en feu (internat. Titel: Portrait of a Lady on Fire; K-Word #302), Regisseurin/ Drehbuchautorin Céline Sciamma (Water Lilies, Tomboy) und Adèle Haenel (Die Blumen von gestern), eine der beiden Hauptdarstellerinnen, gehörten zu den Favoriten beim Filmfestival in Cannes, sodass es fast ein wenig enttäuschend war, dass er nur für das beste Drehbuch ausgezeichnet wurde. Immerhin bekam die im 18. Jahrhundert angesiedelte Liebesgeschichte zwischen einer Malerin (Noémie Merlant) und ihrem Modell (Adèle Haenel) auch die LGBT-Trophäe „Queer Palm“, die aber – anders als der „Teddy Award“ der Berlinale - nicht zu den offiziellen Preisen des Festivals gehört.

Festival de Cannes/ Screenshot Die lesbische Filmemacherin Céline Sciamma zwischen ihren Hauptdarstellerinnen: ihre Lebensgefährtin Adèle Haenel (r.) und Noémie Merlant

Aktuell bei uns im Kino: In der schräg-abstrusen Satire Diamantino von Gabriel Abrantes gerät ein einfältiger Fußballstar (Carloto Cotta) nach dem Ende seiner Karriere unter anderem in die Fänge von Rechtspopulisten, soll geklont werden und adoptiert einen jungen Flüchtling, die in Wirklichkeit eines lesbische Undercover-Steuerfahnderin (Cleo Tavares) ist. Kaum zu übersehen: Vorbild für die Huptfigur ist der portugiesische Fußballer Cristiano Ronaldo.

Als wären zwei Regenbogen zusammengestoßen: Die lesbische Grammy-Gewinnerin Brandi Carlile (K-Word #289) posierte für Harper's Bazaar als Elton John, "meinen größten Helden aller Zeiten", wie sie auf Instagram schrieb: "This is the gayest I’ve ever looked."

In David Lettermans Netflix-Talkshow My Next Guest Needs No Introduction sprach Ellen DeGeneres (61) zum ersten Mal über die sexuelle Belästigung durch ihren Stiefvater. Er habe unter einem Vorwand ihre Brüste begrapscht, als ihre Mutter nicht zu Hause war. „Er sagte, dass er einen Knoten in ihrer Brust ertastet habe und deshalb meine Brüste anfassen müsse, um sie nicht unnötig aufzuregen. Er hat mich dazu überredet, und dann hat er's noch mal versucht und noch mal versucht.“ DeGeneres sprach 2005 zum ersten Mal öffentlich über ihren Stiefvater als „sehr schlechten Mann“ und erzählte, dass sie einmal vor ihm aus dem Fenster ihres Zimmers fliehen musste. Schon in diesem Interview mit Allure betonte sie, dass der Missbrauch nichts mit ihrer Homosexualität zu tun habe: „Ich war schon vorher lesbisch.“

Netflix Ellen DeGeneres in "My Next Guest Needs No Introduction"

Anlässlich des Pride-Monats Juni entwarfen Tegan and Sara regenbogenfarbene Plattform-Sandalen für den Schuhhersteller Teva, der 15$ pro verkauftem Paar an ihre Tegan and Sara Foundation spendet. Die Stiftung, die sich für LGBTQ Mädchen und Frauen einsetzt, finanziert damit kostenlose Sommercamps für LGBTQ-Teenagerinnen.

Jetzt auf Netflix: Im neuen Horrorthriller The Perfection verlieben sich zwei talentierte Cellistinnen (Allison Williams und Logan Browning), ineinander – und dann… passieren schreckliche Dinge. Der Film bekam sehr unterschiedliche Kritiken von „schön trashy“ bis „lächerlich übertrieben“, von „feministische Rachesymphonie“ bis „frauenfeindlicher Müll“. Macht euch am besten selbst ein Bild, für mich ist das nichts… 10 weitere neue Lesbenfilme bei Streaminganbietern stellen wir am Sonntag auf L-MAG Online vor!

Der Lesbenplot in Rote Rosen biegt allmählich auf die Zielgerade ein: Nur noch knapp drei Wochen erzählt die ARD-Soap (Mo-Fr, 14:10 Uhr) die Liebesgeschichte zwischen Margret (Solveig August) und Agnes (Katja Preuß), und nachdem erstere in der letzten Woche panisch versuchte, ihre Ehe mit Cornelius zu retten, missfällt ihr in der kommenden Woche, dass Agnes wegziehen will. Ein dramatisches Erlebnis führt schließlich dazu, dass Margret endlich klar wird, was sie will. Aber ist es zu spät...???

ARD/ Nicole Manthey Jetzt wissen's allmählich alle: Margrets Sohn Laurenz beobachtet einen Kuss zwischen seiner Mutter (l.) und Agnes

Crowdfunding der Woche: Das Spiel „Family Memo“ und das Malbuch „Family Coloring Book“, die die Vielfalt von Familien zeigen, benötigen noch eine kleine Finanzspritze, um in Produktion gehen zu können. Besonderes Extra: Sie sollen Kinder- und Jugendeinrichtungen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Das erste Fundingziel ist bereits überschritten, jetzt soll auf Startnext bis 5. Juni die 20.000-Euro-Marke erreicht werden.

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Genderneutrale Erziehung - Elizabeth Kerekere, Aktivistin aus Neuseeland - Internationales FrauenFilmFestival - LGBTIQ* Community in Armenien mehr zum Inhalt



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