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K-Word #31: Neues aus der Lesbenwelt

Heute: Sotschi-News, Ulrike Folkerts, k.d. lang, Katherine Heigl, die Kapitänin des englischen Fußballnationalteams outete sich, "Orphan Black" kommt zu uns, ein bisexueller Thriller-Tipp und ein lesbischer Kurzfilm zum Valentinstag

Von Karin Schupp

l-mag.de, 14.2. - „Ich bin lesbisch und zwar schon so ziemlich mein ganzes Leben lang.“ - Mit diesen Worten outete sich die Kapitänin des englischen Fußballnationalteams Casey Stoney (Arsenal Ladies) Anfang der Woche in einem BBC-Interview. In Fußballkreisen habe sie es nie versteckt, "aber in der Öffentlichkeit habe ich nie über meine Sexualität gesprochen.“ Ich muss sagen, ich war überrascht: Stoney steht nämlich schon lange auf meiner „Out“-Liste – und nicht nur auf meiner: 2012 wurde sie in die “Pink List” der einflussreichsten Lesben und Schwulen Englands aufgenommen, die The Independent jährlich veröffentlicht. Und The Observer  schrieb im Dezember über sie: „Casey ist lesbisch – sie bringt ihre Freundin Megan Harris, eine Team-Kollegin ihres letzten Clubs Lincoln Ladies, mit zum Interview.“

Jetzt aber wirklich out: Casey Stoney - Foto: University of Nottingham, CC-BY-NC-SA

Neu auf DVD: der bisexuelle Thriller Wild Beasts von Jamie Babbit (Itty Titty Bitty Committee, The L Word) und ihrer ebenfalls lesbischen Kollegin Guinevere Turner (The L Word). In dieser im College-Milieu angesiedelten Variation des Hitchcock-Klassikers Der Fremde im Zug werden Alex (Madeline Zima) und Sara (Agnes Bruckner) zuerst ein Paar und beschließen dann, jeweils das Hassobjekt der anderen umzubringen. Das Pärchenglück zwischen den beiden endet aber spätestens, als Sara merkt, dass Alex ihr die Sache komplett in die Schuhe schieben will… Den Trailer gibt’s leider nur auf Englisch, auf der DVD ist der Film mit dem Original-Titel: Breaking The Girls aber synchronisiert.

Der queere Medaillenspiegel in Sotschi: die Eischnellläuferin Ireen Wüst (Niederlande) gewann Gold im 3000 Meter-Lauf und Silber im 1000 Meter-Lauf. Die Österreicherin Daniela Iraschko-Stolz holte im ersten olympischen Frauen-Skisprungwettbewerb Silber (hier berichtet sie für L-MAG aus Sotschi). Belle Brockhoff (Australien) hat als einzige der sieben offen lesbischen/ bisexuellen Wintersportlerinnen (s. K-Word #30) ihren ersten Wettkampf noch vor sich: sie tritt am Sonntag im Snowboard Cross an (hier ihr Clip "Road to Sochi, Part 1"). Bereits medaillenlos abgereist ist die Snowboarderin Cheryl Maas (Niederlande) - aber nicht ohne zuvor ihre Regenbogen-Einhorn-Handschuhe in die Kamera gehalten zu haben:

Foto: Screenshot

Passend zum heutigen Valentinstag veröffentlichte Nicole Conn (A Perfect Ending, Elena Undone) den Kurzfilm "Love is Love". Die Hauptrollen in ihrem Pro-Homo-Ehe-Clip zu Jen Fosters „She“ spielen zwei Schauspielerinnen, die aus Lesbenrollen bekannt sind: Gabrielle Christian aus Girltrash! und der US-Teenie-Serie South of Nowhere und die bisexuelle Nicole Pacent aus der Webserie Anyone But Me. Und auch im Hintergrund sind vertraute Gesichter wie etwa Barbara Niven (A Perfect Ending) und Guinevere Turner (The L Word) zu sehen.

Broadway-Premiere für k.d. lang: die kanadische Sängerin steht seit Dienstag im Jazz-Musical After Midnight auf der Bühne des New Yorker Brooks Atkinson Theaters. Im begeisterten Publikum saß auch ihr Förderer Tony Bennett, der sie einmal als „beste Sängerin ihrer Generation“ bezeichnete. Lang spielt die Rolle, die mit wechselnden Gaststars besetzt wird, bis 9. März. (Sorry: vor diesem Clip kommen Werbespots!)

 

ZDFneo zeigt in diesem Frühjahr die tolle Science Fiction-Serie Orphan Black, in der die kleinkriminelle Sarah (Tatiana Maslany) entdeckt, dass sie das Ergebnis eines Klon-Experiments ist. In der 1. Staffel tauchen sechs weitere Klone von ihr auf, alle von Maslany wunderbar unterschiedlich gespielt – bis zu drei davon sogar in gemeinsamen Szenen. Klon-Liebling der „Clonesbians“, wie sich die lesbischen Fans der Serie nennen, ist natürlich die bisexuelle Wissenschaftlerin Cosima. Auch die zweite Staffel, die beim beim US-Sender BBC America im April startet, soll noch in diesem Jahr bei uns laufen. 

In diesem Jahr feiert Ulrike Folkerts als Lena Odenthal ihr 25-jähriges Dienstjubiläum beim Tatort. Am Sonntag (16. Feb.) läuft die neue Folge „Zirkuskind“, in einigen Monaten wird ihr 60. Einsatz für die ARD-Krimireihe ausgestrahlt. Und wer von euch hätte noch gewusst, dass Odenthal ihre ersten neun Fälle noch ohne ihren platonischen Lebenspartner löste? Mario Kopper (Andreas Hoppe) stieg erst 1996 ein.

Ulrike Folkerts im Tatort "Zirkuskind" - Foto: SWR, Alexander Kluge

Katherine Heigl, Star etlicher heterosexueller Romantic Comedies (27 Dresses, Die nackte Wahrheit), will ihre Zielgruppe erweitern: in Jenny's Wedding spielt sie eine Frau, die ihre Freundin heiraten will, und die Hochzeit zum Anlass nimmt, sich bei ihrer Familie zu outen. Mit dabei sind auch Alexis Bledel (Gilmore Girls) und Meryl Streeps älteste Tochter Grace Gummer. Der Film ist schon gedreht, weil Hollywood aber nicht an lesbische romantische Komödien glaubt, sammelt man jetzt per Crowdfunding das noch nötige Geld für die Postproduktion.

Arte zeigt morgen (Sa, 23:30 Uhr) die Teddy Awards, die Verleihung des lesbisch-schwulen Filmpreises der Berlinale. Die Gala, im Bühnenprogramm ohnehin traditionell sehr schwul, wird in diesem Jahr noch weniger lesbisch als sonst, weil ja leider keine lesbischen Spielfilme und nur ein Kurzfilm zur Auswahl standen (s. K-Word #30). Immerhin: die lesbische Kamerafrau und Filmemacherin Elfi Mikesch (im Festival mit Fieber vertreten) wird mit einem "Special Teddy Award" ausgezeichnet, und der bisexuellen Pop-Ikone Dusty Springfield wird eine Hommage gewidmet.

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