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K-Word #313: Neues aus der Lesbenwelt

Heute: News von den lesbischen Serien "Batwoman" und "The L Word", Kristen Stewart, Taylor Swift, Hayley Kiyoko, Billie Jean King, Eunique, Ehegerüchte um "Orange is the New Black"-Star Lea DeLaria und Cara Delevingne & Ashley Benson - und mehr!

Von Karin Schupp

9.8.2019 - In der neuen Batwoman-Serie (ab 6. Okt. beim US-Sender The CW) wird die Hauptfigur nicht nur auf dem Papier lesbisch sein. Die Superheldin alias Kate Kane, gespielt von Ruby Rose, wird neben einer komplizierten On-Off-Beziehung auch ein aktives Liebesleben haben. “Wir wollten sie nicht zum Neutrum machen”, erklärte die lesbische Produzentin Caroline Dries: “Es gehört zu ihrem Charakter, dass sie Freundinnen hat, dass sie Dates hat.” Und auch ein anderes Thema kommt zur Sprache: In der ersten Folge fliegt Kate beim Militär raus, weil sie lesbisch ist. Batwoman ist die erste lesbische Superheldinnen-Serie, die zudem von einer lesbischen Schauspielerin gespielt wird (K-Word #262).

Kimberley French/ The CW Kate Kane (Ruby Rose, r.) mit ihrer Ex-oder-doch-nicht-Ex Sophie (Meagan Tandy)

Das wurde aber auch Zeit: Billie Jean King hat ihre eigene Actionfigur bekommen! Der legendäre Tennisstar gewann 39 Grand Slam-Titel, kämpfte für die gleiche Bezahlung von Frauen in ihrem Sport, bezwang im meistgesehenen Match der Geschichte den Tennismacho Bobby Riggs (davon – und von ihrem Coming Out - erzählt der Film The Battle of the Sexes mit Emma Stone) und engagiert sich für LGBTI-Rechte. Die BJK-Figur der Spielzeugfirma FCTRY kostet 20 Dollar, 5 % des Umsatzes gehen an The Billie Jean King Leadership Initiative. Dieses Projekt, das King mit ihrer Lebensgefährtin Ilana Kloss gründete, setzt sich für die Gleichberechtigung von Frauen im Berufsleben ein.

In Zeiten, in der jeder halbgare Filmheld seine eigene Puppe bekommt, hat Billie Jean King ihre Actionfigur schon lange verdient!

Ex-Orange is the New Black-Star Lea DeLaria dementierte am Mittwoch, dass sie die Schauspielerin Emma Myles geheiratet habe. Das Gerücht hatte sie selbst versehentlich in die Welt gesetzt, als sie am Sonntag auf Instagram über ihre Ex-OITNB-Kollegin (Leanne) schrieb: “I married this one yesterday.” Tatsächlich hat sie ihre gute Freundin aber nur verheiratet (und zwar mit einem Mann) – im Englischen ist das dasselbe Wort. Die 61-Jährige, die in den letzten beiden Staffeln der Knastserie leider nur zwei Kurzauftritte hatte, wies in dem Clip auch darauf hin, dass sie “single as fuck” sei – was zu etlichen Angeboten führte, wie sie gestern fröhlich verkündete.

 

Ebenfalls eine Falschmeldung war, dass Cara Delevingne und Ashley Benson schon seit Monaten ein Ehepaar seien. Dabei wusste die britische Zeitung The Sun on Sunday doch genaue Details über die angebliche Hochzeit in Las Vegas, angefangen vom Elvis-Darsteller, der sie verheiratet haben soll, bis hin zu den Gästen, darunter Charlize Theron, The Jonas Brothers und Sophie Turner. Allerdings forschten andere Medien nach und fanden keine Ehe-Lizenz in Las Vegas. Stattdessen soll das Paar letztes Jahr eine „Freundschaftszeremonie“ abgehalten haben. Die beiden Schauspielerinnen/ Models sind seit Anfang 2018 zusammen, in Her Smell (noch ohne deutschen Kinostart) spielen sie mit Dylan Gelula, bekannt aus dem Lesbenfilm First Girl I Loved, in einer Band namens The Akergirls:

Bei Facebook Watch steht die zweite Staffel der Teenieserie Five Points mit Hayley Kiyoko (K-Word #310). Die lesbische Sängerin und Schauspielerin spielt darin allerdings keine queere Rolle – jedenfalls bisher: im neuen Trailer kuschelt sie immerhin mit ihrem Ko-Star Madison Pettis.

Facebook WatchHayley Kiyoko und Madison Pettis in "Five Points"

Taylor Swift engagiert sich für LGBTQ-Rechte, ist mit lesbischen Promis wie Ruby Rose, Hayley Kiyoko und Cara Delevingne befreundet (K-Word #271) und veröffentlichte im Juni das Anti-Homophobie-Video „You Need to Calm Down“ (K-Word #307) – da muss sie doch einfach selbst bi sein! Das neueste "Beweisstück" der Fans: Am Montag postete die 10-fache Grammy-Gewinnerin auf Instagram ein Bild mit ihren Armbändern, darunter eines mit dem Wort „PROUD“ (=stolz) und drei Perlen in blau, pink und lila – den Farben der Bisexuellen-Flagge! Ein Coming Out ist aber doch eher unwahrscheinlich: In einer Titelstory der neuen US-Vogue sagte Taylor über ihr Engagement: „Mir wurde erst vor kurzem klar, dass ich mich für eine Community einsetzen kann, der ich selbst nicht angehöre.“

Swift/ InstagramDa könnte ja fast schon Wolfgang Petry neidisch werden: Taylor Swifts Armbänder

Im August bundesweit in der Queerfilmnacht: Heute oder Morgen von Thomas Moritz Helm erzählt von einer Dreierbeziehung im Berliner Sommer: Maria (Paula Knüpling) und Niels (Maximilian Hildebrandt) sind ein Paar und holen sich gerne mal eine dritte Person – Mann oder Frau - zum Sex dazu. Aber als sich Maria in die Britin Chloe (Tala Gouveia) verliebt, die für ein Monate in der Stadt ist, verändert sich ihre Beziehungsdynamik – und als Niels der Dritte im Bunde wird, verändert sie sich aufs Neue…

The L Word: Generation Q macht uns ein Weihnachtsgeschenk: Die acht neuen Folgen starten am 8. Dezember beim US-Pay TV-Sender Showtime. Dass der Relaunch keine klassische Fortsetzung, sondern eine sehr heutige, queere Version sein wird, ist schon daran zu erkenn, dass von den alten Stars nur Jennifer Beals (Bette), Leisha Hailey (Alice) und Kate Moennig (Shane) zurückkehren und im Cast nun auch einige trans Männer und Frauen sind (K-Word #307, K-Word #312). „Wir haben die Diskussion um Sexualität und Gender-Identität erweitert“, erklärte Beals bei einem Presse-Event am letzten Wochenende. „Als die Serie anfing, war ‚nonbinär‘ ja noch ein mathematischer Begriff…“ Und die neue Showrunnerin Marja-Lewis Ryan ergänzte: „Ich bin eine große Verfechterin von Inklusion. Wenn wir nicht alle im Team haben, haben wir nicht genug Leute, um ein ganzes Spiel durchzuhalten!“

Hilary B. Gayle/ Showtime Jennifer Beals, Leisha Hailey und Kate Moennig (v.l.n.r.)

Die Hamburger Rapperin Eunique (“Reckless”) hat sich als bisexuell geoutet. In ihrer Instagram-Story schrieb sie: “Habe halt, wie die meisten, mal mit einer Freundin rumgemacht, oder keine Ahnung was … Pre-Teenie-Phase, und danach, nach meinem ersten Freund, ging es auch los mit Weiber klären wollen, aber immer lowkey. Ich glaube, vor allem mit 21 bis 22 ist meine andere Seite sehr extrem geworden, und da ich selbst ein Mädchen bin, fiel es mir irgendwie leichter, klarzukommen.“ Aktuell ist die 23-Jährige aber mit einem Mann, Coach A von der Hip Hop-Gruppe 187-Straßenbande, liiert.

Am Dienstag starb die US-amerikanische Schriftstellerin Toni Morrison im Alter von 88 Jahren. Die erste schwarze Autorin, die den Literaturnobelpreis bekam (1993), wurde auch in queeren Kreisen verehrt, gelang ihr doch “mit ‘Sula’ und anderen Werken das Bravourstück, queere und feministische Themen in die Mainstream-Gesellschaft einfließen zu lassen”, wie unsere Schwesterzeitschrift Siegessäule in ihrem Nachruf schrieb.

Sie gehörte zu den 51 lesbischen und bisexuellen Spielerinnen der diesjährigen Fußball-WM - jetzt wurde die neuseeländische Nationalspielerin Katie Duncan Mutter: Ihre Frau, die Ex-Nationalspielerin Priscilla Duncan, brachte am 30. Juli ihr gemeinsames Kind Nadia Cherie zur Welt. Die beiden sind seit 12 Jahren ein Paar und seit Dezember 2014 verheiratet.

K. Duncan/ InstagramKatie (l.) und Priscilla Duncan mit ihrer Tochter Nadia Cherie

„Ich date nur Leute, die mich ergänzen“, sagte  Kristen Stewart in der Titelstory der US-Ausgabe der Vanity Fair, führte aber nicht weiter aus, inwieweit ihre Freundin, Topmodel Stella Maxwell (K-Word #311), dieses Kriterium erfüllt. In einem Video der Vanity Fair spricht sie außerdem über ihre wichtigsten Filme, darunter Panic Room mit Jodie Foster, Twilight, Die Wolken von Sils Maria mit Juliette Binoche und 3 Engel für Charlie (Kinostart: 28. Nov.):

Vanity Fair/ ScreenshotDirekt zum Video: einfach aufs Bild klicken!

Heute erscheint „Any Human Friend“, das neue Album der englischen Songwriterin Marika Hackman – mit einigen lesbischen Themen: „Conventional Ride“ handelt von einer Heterofrau, die nur vorgibt, lesbisch zu sein, in „Send My Love“ geht es um ihre gescheiterte Beziehung zu der Musikerin Amber Bain alias The Japanese House, und „I’m not there“ ist, wie sie in der aktuellen Siegessäule sagte, „eine Reflexion des Ganzen. Er besagt, dass ich ein generelles Problem damit habe, mich zu einer Beziehung zu bekennen.“ Das merkt man: Im Video macht Marika gleich zwei Frauen unglücklich...

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