K-Word #35: Neues aus der Lesbenwelt
Heute: Zoie Palmers ("Lost Girl") Coming Out, Jodie Foster, Lorde, Freja Beha, die Dreharbeiten zu Cate Blanchetts Lesbenfilm "Carol" haben begonnen, Stars bei L-Beach und Dinah Shore, eine Lesbe bei den Paralympics - und mehr
Von Karin Schupp
l-mag.de, 14.3.- Zoie Palmer, bekannt als lesbische Ärztin Lauren aus Lost Girl (SuperRTL), machte Millionen von Lesben glücklich: bei den Canadian Screen Awards am letzten Sonntag bekam sie den Zuschauer-Preis und bedankte sich bei ihrer Partnerin Alex und ihrem Sohn Luca. Damit bestätigte „Dr. Hotpants“ erstmals, was ihre Twitter-Follower schon lange mutmaßten: dort tauscht sie nämlich häufig mit der TV-Produzentin Alex Lalonde aus (die einen Sohn aus einer früheren Beziehung hat). Schön auch ihre Zusammenfassung von Lost Girl im Dialog mit Ko-Star Anna Silk: „We both pretty much kick ass.“ – “And we have a lot of sex.”
Haben Jodie Foster und Alexandra Hedison (The L Word) geheiratet? Seit Paparazzi entdeckten, dass beide einen Ring am "Eheringfinger" tragen, wird munter spekuliert. Das Paar selbst hat seit Bekanntwerden ihrer Beziehung im letztem Oktober keine Interviews gegeben, deshalb: Augen auf beim Klatsch lesen! Anders als diese deutsche Klatschseite behauptet, hat Jodie nie von "Liebe auf den ersten Blick" gesprochen - tatsächlich sagte das der Schauspieler Reg E. Cathey (rein platonisch) über Jodie, nachdem er mit ihr als Regisseurin zusammengearbeitet hat.
Cincinnati/Ohio ist ganz aus dem Häuschen: in dieser Woche begannen hier die Dreharbeiten der Verfilmung von Patricia Highsmiths Roman Carol (K-Word #7), der als erster Lesbenroman mit Happy End in die Geschichte einging. Kaufhausverkäuferin Therese (Rooney Mara, The Girl With The Dragon Tattoo) verliebt sich darin in die verheiratete Carol, gespielt von Oscar-Gewinnerin Cate Blanchett (Blue Jasmine). Die lesbische Schauspielerin Sarah Paulson (12 Years a Slave) spielt Thereses beste Freundin und Ex-Loverin.
Sehr cool fertigte Lorde („Royals“) einen australischen Radio-Moderator ab, der sie mit Fragen zur Natur ihrer Freundschaft mit Taylor Swift bedrängte. „Seid ihr jetzt, äh, zusammen? Ich meine das jetzt nicht lesbisch, ich rede nicht über ‘Ellen zusammen’...” Darauf Lorde: “Was meinen Sie damit? Stimmt mit Lesben etwas nicht? Wollen Sie das damit sagen?” Und auch seine schmierige Antwort – „Oh mein Gott, nein, ich fände das toll. Ist das jetzt eine Bestätigung eurer lesbischen Beziehung?“ – konterte sie lässig: “Lassen Sie’s! Das funktioniert nicht.“ (Außerdem: wenn jemand mit Taylor Swift zusammen ist, erfahren wir das doch sowieso spätestens nach der Trennung, wenn sie einen Song darüber schreibt...)
The L Word-Star Janina “Papi” Gavankar kommt zu L-Beach (8.-11. Mai) – da muss das US-Lesbenfestival Dinah Shore (2.-6. April) natürlich noch einen drauflegen und fährt mit Leisha Hailey, Kate Moennig und Laurel Holloman gleich drei Hauptdarstellerinnen der Serie auf. Außerdem gebucht: Tegan & Sara, Mary Lambert und Hunter Valentine.
L-Beach hingegen bleibt mit 2raumwohnung seiner Tradition des Hetero-Headliners treu, präsentiert aber auch offen lesbische Musikerinnen, etwa Sarah Bettens (L-Beach 2010) mit K’s Choice, Sookee (K#26) und Steffi List. 2014 scheint's einen deutschen Schwerpunkt zu geben, denn unter anderem reisen auch Laing, Blitzkids MVT. und The Voice of Germany-Finalistin Judith van Hel (die über ihr Liebesleben bisher nur sagt: „Ich bin glücklich vergeben“) an den Ostseestrand.
Auch bei den Paralympics in Sotschi war (mindestens) eine Lesbe am Start: Andrea Eskau aus Bergheim bei Köln gewann Gold im Biathlon über 6 km, während ihr die Bronze-Medaille im Langlauf-Sprint wegen eines Remplers aberkannt wurde. Die querschnittsgelähmte Psychologin holte bereits in Vancouver 2010 zwei Medaillen und gewann auch als Handbikerin schon drei Mal Paralympics-Gold. Mit politischen Äußerungen hielt sie sich in Sotschi zurück, wie sie schon vorab ankündigte, brachte aber ihre Freundin mit und: "Wenn ich gewinne, werde ich sicher von Miri einen Siegerkuss bekommen.“ Am 21. März feiert sich ihren 43. Geburtstag.
In Australien startete die Krimiserie Janet King, deren titelgebende Hauptfigur, eine Staatsanwältin, lesbisch ist - einfach mal so! Janet King (Marta Dusseldorp), die mit ihrer Frau Ashleigh (Aimee Pedersen) schon 2011 in der Dramedy Crownies (2011) eingeführt wurde, ist inzwischen Mutter von Zwillingen, und so natürlich wie ihr Privatleben in die Handlung (und in den Trailer) eingewoben ist, würde ich das auch gerne mal im deutschen Hauptabendprogramm sehen!
Das lesbische Topmodel Freja Beha Erichsen entwarf für das französische Label Zadig & Voltaire eine Kollektion, deren Gewinn zu 40% an "Ärzte ohne Grenzen" gehen wird. Die klassischen Teile wie Jeansjacke und T-Shirt sind ganz ihr Stil, den sie schon als Kind trug. „Ich war ein kleines Biker-Girl“, sagte sie letztes Jahr der britischen Vogue. „Die anderen kleinen Mädchen hatten diese hübschen Kleidchen, und meine Mutter kaufte mir eine schwarze Lederjacke, die ich liebte.“ Daneben wirbt die Dänin zurzeit nicht nur für die Hauptkollektion von Zadig & Voltaire, sondern ist auch in dem (irgendwie sehr ähnlichen) Werbespot des Labels MO & Co. zu sehen.
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