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K-Word #374: Neues aus der Lesbenwelt

Bex Taylor-Klaus hat geheiratet, Staffel 2 von „The L Word: Generation Q“ - bald ist Drehstart, Demi Lovato verärgert Trump-Fans, Box-Olympiasiegerin Nicola Adams, Gloria Estefan und ihre lesbische Tochter, Wilhelmine, „Verbotene Liebe“-Reboot - und mehr!

Instagram/ Sixtos/ Adam Kent PhotographyBex Taylor-Klaus (r.) & Alicia Sixtos (und ihr Hund Duggie)

Von Karin Schupp

16.10.2020 - Gute Nachrichten von The L Word: Generation Q: Ab November wird Staffel 2 gedreht! Die Dreharbeiten konnten wegen der Corona-Pandemie nicht, wie geplant, im Sommer beginnen und sollen jetzt unter hohen Sicherheitsvorkehrungen stattfinden. Auf intime Szenen sollen wir aber dennoch nicht verzichten müssen. Anders als etwa in der RTL-Soap Alles wie zählt, in der das Frauenpaar Chiara und Ina auf Mindestabstand blieb und Küsse oder gar Liebesszenen ausfielen (K-Word #355), verspricht Showrunnerin Marja-Lewis Ryan „narrative Tricks“ und denkt darüber nach, die echten Partnerinnen ihrer Stars zu casten – einige von ihnen „sind ebenfalls sehr gute Schauspielerinnen“, so Ryan. „Unser Witz ist, dass ich viele Perücken habe und einfach in jeder Szene vorkomme.“ Vor Frühjahr 2021 dürfen wir wohl nicht mit den neuen Folgen rechnen. Staffel 1 steht bei Sky Go und beim Streamingdienst Sky Ticket; alle Infos über das Reboot, die alten und neuen Hauptfiguren und Folgen-Recaps findet ihr hier bei uns.

Showtime Stehen bald wieder für „The L Word: Generation Q“ vor der Kamera: Kate Moennig, Leisha Hailey und Jennifer Beals

Und noch ein Revival mit neuer Generation im Untertitel: Das Soap-Reboot Verbotene Liebe - Next Generation (ARD, 1995-2014) hat einen Starttermin. Ab 23. Novembers stehen die – zunächst nur zehn – neuen Folgen exklusiv beim RTL-Streamingdienst TVNOW und bringen auch die lesbische Gräfin Carla von Lahnstein (Claudia Hiersche) und das schwule Model Olli Sabel (Jo Weil) zurück.

Das Erste 2008 zeigte „Verbotene Liebe“ die erste Frauen-Hochzeit in einer deutschen Soap. Die Ehe von Carla (Claudia Hiersche) und Susanne (Claudia Scarpatetti), hier mit Georg Uecker, hielt leider keine zwei Jahre

Am letzten Wochenende heirateten Bex Taylor-Klaus, bekannt aus vielen queeren Rollen, zuletzt in dem Kinofilm Blackbird (unsere Filmkritik) und der Krimiserie Deputy – Einsatz Los Angeles, und die Schauspielerin Alicia Sixtos (The Fosters). Die beiden hatten sich im August 2019 verlobt. Taylor-Klaus outete sich 2016 als „gay” und 2018 als „trans-nichtbinär” (K-Word #261) und wird bald als nichtbinäre Mediziner:in in der neuen Krankenhausserie Triage zu sehen sein (2021 be ABC).

Morgen geht’s los: Nicola Adams (K-Word #369), lesbische Doppel-Olympiasiegerin im Boxen, wird am Samstag in der „Kennenlernshow“ von Strictly Come Dancing zum ersten Mal mit ihrer Profi-Tanzpartnerin übers Parkett schweben. „Ich will zu 100 Prozent gewinnen“, kündigte die 27-Jährige in Vogue an. „Und ich werde 110 Prozent geben.“ In der britischen Muttershow von Let’s Dance (RTL) gab es in ihren 16 Jahren unglaublicherweise bisher kein gleichgeschlechtliches Tanzpaar.

„Wenn du das deiner Oma sagt und sie stirbt, hast du ihr Blut an den Händen!“ – Das war die erste Reaktion von Gloria Estefan („Dr. Beat“) auf das lesbische Coming Out ihrer Tochter Emily vor vier Jahren, mit der sie die 25-Jährige sehr verletzte. „Das werde ich nie vergessen“, beklagte sie sich. „Ich war suizidal.“ In der Aussprache zwischen Mutter, Tochter und Tante Lili Estefan in der neuen Facebook Watch-Talkshow Red Table Talk: The Estefans rechtfertigte sich die Sängerin damit, dass sie ihre kranke Mutter „vor jedem Schock, der ihre Gesundheit beeinträchtigen könnte” ebenso schützen wollte wie das Oma-Enkelin-Verhältnis, was sie heute aber bedauere. Auch dass sie ihr verbot, in der Öffentlichkeit ihren Arm um ihre Freundin  Gemeny Hernandez zu legen, warf Emily ihrer Mutter vor – zumal die 63-Jährige in den USA eine Schwulen-Ikone ist. Die verteidigte sich damit, dass sie sich Sorgen um Emilys aufkeimende Karriere als Musikerin gemacht habe. Auch Emilys Vater Emilio Estefan („Ich war froh, dass Emily so ehrlich war.”), die bisexuelle Schauspielerin Michelle Rodriguez und die lesbische Entertainerin Rosie O’Donnell kommen zu Wort in der tränenreichen Sendung, die ein Ableger von Jada Pinkett Smiths Show Red Table Talk ist. Darin outete sich auch schon deren Tochter Willow Smith als bi (K-Word #307).

Im brandneuen Video zu Wilhelmines (K-Word #371) neuem Song „Drip“ taucht auch wieder ihre Freundin Ronja auf, die schon im Video zu ihrem Coming Out-Song „Meine Liebe“ zu sehen war.

Heute startete bei Netflix die dritte Staffel von Star Trek: Discovery, die die Crew um die Commanderin Michael Burnham (Sonequa Martin-Green) ins 32. Jahrhundert, also weitere 930 Jahre in die Zukunft, verfrachtet. Neben dem schwulen Paar Paul Stamets (Anthony Rapp) and Dr. Hugh Culber (Wilson Cruz) sind auch die erste nichtbinäre und die erste trans Figur des Star Trek-Universums im Ensemble, gespielt von Blu del Barrio und Ian Alexander (The OA), die selbst nichtbinär bzw. trans sind. Netflix stellt jeden Freitag eine der 16 neuen Folgen online.

CBS All Access Adira (Blu del Barrio) in „Star Trek: Discovery“

Ab 22. Okt. im Kino: In Kajillionaire (ab 22. Okt.) erzählt die bisexuelle Regisseurin Miranda July von einer jungen Frau (Evan Rachel Wood), die von ihren kleinkriminellen Eltern (Debra Winger und Richard Jenkins) zur Trickbetrügerin erzogen wurde und sich mit Hilfe einer neuen Vierten im kriminellen Bunde (Gina Rodriguez) aus ihren dysfunktionalen Familie befreit und zum ersten Mal Liebe findet. „Es wird nie darüber gesprochen“, sagte Evan Rachel Wood (K-Word #251) in Variety über die nicht ganz klassische Romanze. „Sie ist einfach. Und das bedeutet mir als queerer Frau sehr viel.“

Universal Pictures Melanie (Gina Rodriguez, l.) und Old Dolio (Evan Rachel Wood) in „Kajillionaire“

Mit ihrem neuen Song zog sich Demi Lovato (K-Word #362) den Unmut der Trump-Fans zu, denn in „Commander in Chief“ kritisiert der Popstar den US-Präsidenten und ruft zu seiner Abwahl auf. Auch wenn ihr Instagram-Konto seitdem mit #Trump2020-Hashtags zugepflastert wird, reagiert die 28-Jährige gelassen und antwortete auf einen Kommentar, dass dieser Song „zu weit“ gehe und ihre Karriere beenden könnte, mit klaren Worten. „Du verstehst schon, dass ich als Prominente auch eine politische Meinung haben darf? Mir ist es wirklich egal, ob das meine Karriere ruiniert“, schrieb sie auf Instagram und äußerte sich „enttäuscht“ über die Erwartung, „dass ich als queere hispanische Frau zu meinen Ansichten und Einstellungen schweigen soll, um meinem Publikum zu gefallen.“ Lovato, die sich 2017 als bisexuell geoutet hat (K-Word #222), war zuletzt mit dem Schauspieler Max Ehrich zusammen, trennte sich aber im September nach nur zwei Monaten Verlobung von ihm.

 

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