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K-Word #382: Neues aus der Lesbenwelt

Jetzt da: Kristen Stewarts lesbische Liebeskomödie „Happiest Season“, „The L Word: Generation Q“, deutscher Starttermin für Staffel 2 von „Batwoman“, Ellen DeGeneres, Gina Chmielinski und andere Fußballerinnen, weiteres trans Coming Out, Filme - und mehr!

Happiest Season/ Instagram„Happiest Season“ beim LGBT Pride: Dan Levy, Mackenzie Davis, Victor Garber, Mary Steenburgen, Aubrey Plaza, Regisseurin Clea Duvall (hinten v.l.n.r.), Kristen Stewart und Mary Holland (vorne, v.l.n.r.)

Von Karin Schupp

11.12.2020 - Das ging jetzt schnell: Schon ab heute steht die lesbische Weihnachts-Romantic Comedy Happiest Season bei Streaminganbietern – quasi dank der Coronapandemie, wegen der der lang erwartete Film (K-Word #336) der lesbischen Filmemacherin/ Schauspielerin Clea DuVall nicht ins Kino kommen konnte. Darin reist Kristen Stewart als Abby mit ihrer großen Liebe Harper (Mackenzie Davis) über Weihnachten zu deren Familie und erfährt erst kurz vor der Ankunft, dass die sich dort noch gar nicht geoutet hat… Lest heute Abend hier auf L-MAG Online unsere Filmkritik.

Genau die LGBT-Sichtbarkeit im Mainstream, wie sie Happiest Season bietet, fehlte Kristen Stewart in ihrer in ihrer Jugend, wie der queere Filmstar in The Advocate bedauerte: „Erst im Rückblick sehe ich, dass ich mich wahrscheinlich häufiger in Mädchen verknallt hätte, wenn ich meine Augen mehr geöffnet hätte. Ich wollte nicht diese seltsame, eklige Lesbe sein. Und das ist furchtbar! Ich hätte es toll gefunden, wenn ich mehr Beispiele von Anderssein, das nicht lächerlich gemacht wird, bekommen hätte.“

Glückwunsch: Die lesbische Newcomerin LUNA ist mit „Verlierer“ direkt auf Platz 3 der deutschen Single-Charts geklettert – auch dank TikTok, wo ihr Hashtag #lunaverlierer schon über 11 Millionen Aufrufe hat. „Viel zu wild, wie viele von euch diesen Sound schon verwendet haben. Ich wollte mich mal fett bedanken“, freute sich die 17-Jährige aus Passau denn dort auch.

*** ACHTUNG: Wer keine The L Word: Generation Q-Spoiler lesen möchte – auch nicht zu Staffel 1 – schließe jetzt bitte die Augen und scrolle zur nächsten Meldung! *** Bettes Ex Tina, die in Folge 6 des The L Word–Reboot als Überraschungsgast auftauchte, wird auch in Staffel 2, die seit letzter Woche gedreht wird, dabei sein! Das verriet ihre Darstellerin Laurel Holloman im Podcast PANTS ihrer Ko-Stars Leisha Hailey (Alice) und Kate Moennig (Shane). Hoffnungen auf ein „TiBette“-Revival machte sie uns aber nicht. „Ich bin Romantikerin, also will ich natürlich…“, begann sie, unterbrach sich dann aber selbst und sagte, dass es „im Moment nach einer co-parenting-Story“ aussehe, in der ihre gemeinsame Tochter Angie im Vordergrund steht. „Und wir müssen mal rausfinden, wer Carrie ist!“, sagte sie und meinte damit Tinas bisher nur namentlich erwähnte Verlobte. Und tatsächlich wird sich dieser Wunsch wohl erfüllen, denn es wurde eine „Carrie“ gecastet! Die „schnoddrige, aber gutherzige Anwältin“ (Sender-Info) wird von Rosie O’Donnell (K-Word #273) gespielt.

Instagram TiCarrie statt TiBette? Laurel Holloman (l.) und Rosie O'Donnell

Ellen DeGeneres wurde positiv auf Covid-19 getestet, wie sie gestern bekannt gab. Erkankt ist sie aber bisher nicht: „Ich fühle mich zum Glück im Moment gut“, schrieb die 62-Jährige, die in diesem Jahr stark in der Kritik stand (K-Word #371) auf Twitter. Die Produktion ihrer Talkshow wurde bis Januar unterbrochen.

Sucht ihr noch nach einem besonderen Weihnachtsgeschenk? Die lesbische U19-Nationalspielerin und Turbine Potsdam-Star Gina Chmielinski (unser Interview) verlost am 18. Dezember ein signiertes Nationaltrikot. Was ihr dafür tun musst, erklärt sie auf Instagram.

Chmielinski/ InstagramGina Chmielinski mit dem Hauptgewinn - zum Gewinnspiel kommt ihr, wenn ihr auf das Bild klickt

Noch mehr besondere Geschenke - und dabei Gutes tun: Das ist die Idee der Spendenaktion „Los für Lesbos“, mit der die Schauspieler Volker Bruch und Trystan Pütter (beide: Babylon Berlin) im Sommer über eine halbe Million Euro für die notleidenden Geflüchteten an Eurpas Außengrenzen gesammelt haben. Nun verlosen noch einmal 25 Prominente gegen Spenden persönliche Gegenstände, darunter auch die lesbische Künstlerin Anne Imhof (einen Original-Siebdruck), trans Regisseurin Lana Wachowski (ein Schild aus dem jüngst in Potsdam abgedrehten Film Matrix 4), Tennisprofi Andrea Petkovic (Schläger und Tennisstunde), Filmstar Diane Kruger (Handtasche) und die Nachkommen von Marlene Dietrich (Porträts und handschriftliche Notizen). Die Aktion läuft noch bis zum 24. Dezember.

Los für LesbosLana Wachowski, Anne Imhof, Andrea Petkovic (v.l.n.r.)

Jetzt auf Netflix: In der Musical-Verfilmung The Prom (unsere Filmkritik) reisen vier egozentrische Broadway-Stars in die Provinz, um eine junge Lesbe dabei zu unterstützen, mit ihrer Freundin den Abschlussball ihrer Schule besuchen zu dürfen - das Elternkomitee lässt das Event nämlich lieber ausfallen, um das zu verhindern. Jo Ellen Pellman und Ariana DeBose, beide auch privat queer, behaupten sich als verliebtes Paar sehr gut im prominent besetzten Cast, darunter Meryl Streep, Nicole Kidman, Kerry Washington.

Kino geht ja gerade nicht, aber dafür gibt’s jetzt ein LGBTQ-Online-Filmfestival: Queerscope, der Verband der unabhängigen queeren Filmfestivals, streamt vom 17. – 27. Dezember sieben Langfilme und drei Kurzfilmprogramme. Unter anderem gibt’s dort die Dokumentation Uferfrauen über Lesben in der DDR (unsere Filmkritik), den georgischen Film Comets über das Wiedersehen zwischen zwei Frauen, die sich einst liebten, und Our Dance of Revolution über die schwarze, queere Community in Toronto. Online-Tickets könnt ihr für nur 5 Euro erwerben, aber wartet nicht zu lange: Sie sind limitiert. Mehr zum Programm am Sonntag hier auf L-MAG Online!

Nushi Films Eine nach Jahrzehnten wieder aufflammende Liebe erzählt der georgische Film „Comets“

Auf der 11-köpfigen Shortlist der Frauen für die „FIFA Player of the Year“-Wahl stehen auch vier lesbische Fußballstars, die bereits auf einer anderen Bestenliste landeten (K-Word #379): Vivianne Miedema (Niederlande/ Arsenal, K-Word #337), Lucy Bronze (England/ Manchester City), Sam Kerr (Australien/ FC Chelsea) und - als Favoritin - Ex-Wolfsburg-Star Pernille Harder (Dänemark/ Chelsea), die auch schon zur UEFA-Spielerin des Jahres 2019/20 gekürt wurde. Einzige Deutsche unter den Anwärterinnen ist Dzsenifer Marozsan (Olympique Lyon). In Kürze werden die drei Finalistinnen bekannt gegeben, aus denen die Fans, Nationalteam-Coaches und –Kapitäninnen und Sportjournalist:innen die Siegerin wählen; im Vorjahr war das Megan Rapinoe (K-Word #319). Die Verleihung findet am 17. Dezember in Zürich statt. 

Instagram Geballte Fußballerinnen-Power: Vivianne Miedema (ganz links) mit ihrer Freundin und Teamkollegin, der schottischen Nationalspielerin Lisa Evans, und Pernille Harder (ganz rechts) mit ihrer Freundin und Teamkollegin, der schwedischen Nationalspielerin Magalena Eriksson

In Argentinien schrieb Mara Gómez Geschichte: Sie wurde als weltweit erste trans Fußballerin von einem Erstliga-Club unter Vertrag genommen. Die 23-Jährige trainiert schon seit Januar beim Frauenteam Villa San Marcos, bekam aber jetzt erst die Spielberechtigung – wegen Corona und weil sie noch beweisen musste, dass ihr Testosteronspiegel den Transgender-Richtlinien des IOC genügt. Gegen Kritik, dass sie einen physischen Vorteil habe, wehrte sie sich schon im Vorfeld: „Ich denke, dass es mit Talent und Training zu tun hat, nicht mit Biologie“, sagte sie der Zeitung Pagina 12 und verwies auf den Superstar Lionel Messi: „Er ist 1,60 Meter groß, spielt gegen Männer und muss immer von vier Spielern verfolgt werden.“ 

Gómez/ InstagramMara Gómez mit der lesbischen Spielerin Luciana Bacci vom Lokalrivalen Racing Club

Nach Filmstar Elliot Page (wir berichteten) und dem kanadischen Fußballer Quinn (K-Word #369) outete sich auch US-Basketballstar Layshia Clarendon (K-Word #363) auf Instagram als trans und nichtbinär (und akzeptiert alle Pronomen: sie, er und - das genderneutrale - they). Die Weltmeisterin 2018 hatte schon 2015 geschrieben, dass sie sich „als schwarz, lesbisch, weiblich, nicht-cisgender und christlich“ identifiziere und fügte jetzt hinzu: „Es gibt tatsächlich nicht nur eine Art, trans zu sein.“ Damals habe er seine Gefühle nicht beschreiben können - „Ich wusste nur, was ich nicht bin… cis. Und ich wusste, dass ich kein trans Mann bin“ -, inzwischen habe sie aber gelernt, das „man trans und nichtbinär, genderqueer und so viel mehr sein kann“. Clarendon spielt bei Atlanta Dream und ist seit drei Jahren mit der Sportmanagerin Jessica Dolan verheiratet.

Clarendon/ InstagramBasketball-Weltmeisterin Layshia Clarendon: „Man kann trans und nichtbinär, genderqueer und so viel mehr sein“

Die britische Netflix-Dramedy Feel Good von Mae Martin bekommt eine zweite (und letzte) Staffel, wie die bisexuelle Stand- up-Comedienne auf Instagram bekanntgab. In der semi-autobiografischen Serie geht es um ein verliebtes Paar, gespielt von Martin und Charlotte Ritchie, das sich seinen persönlichen Dämonen und dem Konfliktpotenzial in der Beziehung stellen muss (unsere Serienkritik). Die neuen Folgen werden seit Oktober gedreht.

Jetzt auf DVD und bei Streaminganbietern: Das berührende französische Liebesdrama Wir beide mit Barbara Sukowa, Martine Chevallier als älterem Paar, das seine Beziehung so lange geheim gehalten hat, bis ihr Versteckspiel zum Problem wird – da bleibt kein Auge trocken (unsere Filmkritik).

Paprika Films Martine Chevallier (l.) und Barbara Sukowa in „Wir beide“

Gute Nachrichten von Batwoman: Die zweite Staffel der lesbischen Superheldinnen-Serie mit Javicia Leslie als Nachfolgerin von Ruby Rose in der Titelrolle (K-Word #360) startet in Deutschland schon am 19. Januar, nur zwei Tage nach dem US-Start. Bei welchem Streamingdienst sie stehen wird - Staffel 1 gab‘s zunächst exklusiv bei Amazon Prime -, ist noch nicht bekannt.

 

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