K-Word #414: Neues aus der Lesbenwelt
„Princess Charming“: Elsa verrät Neues über ihre Beziehung zu Lou und hat mit Gea und Kathy „zu Ende gebracht“, was im Jacuzzi begann, polnische Medaillengewinnerin outet sich und weitere L-News aus Tokio, Ramona Bachmann, Aurora, Wilhelmine – und mehr!
Von Karin Schupp
30.7.2021 - Princess Charming hat ein neues Kapitel bekommen! Nachdem sich alle Beteiligten in der Wiedersehensshow (auf TVNOW) bedeckt gehalten hatten, was nach den Dreharbeiten zwischen den Finalistinnen Elsa und Lou vorfiel, wurde Elsa jetzt konkreter. Im Youtube-Kanal von Roman Wagner verriet sie heute, dass sie in der Sendung „nicht nur gewinnen“, sondern durchaus „mit Irina sein wollte“, anschließend aber mehr an Lou interessiert war. Wie erst jetzt rauskam, kannten sich die beiden schon vorher („Wir haben uns auf Instagram geschrieben. Das hat sich dann verlaufen.“), und durch ihre Küsse (oder mehr?) auf Lous Geburtstag sei sie wohl „teilweise ein Stück weit Schuld, dass es zwischen [Irina] und Lou nicht so ganz geklappt hat.“ Zwischen Elsa und Lou allerdings auch nicht, obwohl sie sich das „gewünscht“ habe: „Hat’s aber nicht“.
Lou und Elsa waren nicht die einzigen, wie sich in einem RTL-Interview nach der Wiedersehensshow herausstellte. „Ich bereu das kein bisschen, das war das Highlight für mich! Ich muss auch sagen, was wir in Kreta gemacht haben, haben wir in Deutschland fortgeführt“, sagte Gea über die Knutscherei im Jacuzzi (in Episode 7 - unser Rückblick) und nannte einen Namen: „Die Elsa auf jeden Fall. Mit den anderen ist das nicht abgesprochen, ob wir das verraten oder nicht.“ Die bestätigte das grinsend: „Gewisse Dinge müssen zu Ende gebracht werden, und das haben wir getan.“ Es sei aber „nur ‘ne einmalige, zweimalige Sache“ gewesen. Auch zwischen ihr und Kathy gab es „weitere Küsse“, wie beide erzählten. „Friends with benefits“ nennt man das, und wenn’s einvernehmlich geschieht, gibt’s ja nichts dagegen einzuwenden.
Aber Sex muss nicht der einzige „Benefit“ einer Freundschaft sein. Es ist jedenfalls ist schön zu sehen, wie gut sich viele Princess Charming-Teilnehmer:innen verstehen: Auf Instagram lässt sich beobachten, wie sie zusammen auf Partys und Pride-Paraden unterwegs sind, zuletzt häufig in Köln, aber auch beim Berliner CSD am letzten Samstag, wo die „Princess“ Irina Schlauch mit Lou, Miri und der Youtuberin Annikazion feierte.
… und Jana und Saskia (nein, kein Paar!), die mit der lesbischen Sängerin Hannah Batka (K-Word #396) deren Song „Mitten in Berlin“ schmetterten:
Schalten wir nach Tokio: Begonnen haben wir mit 166, aber die Zahl der offen queeren Sportler:innen bei den Olympischen Spielen wächst und wächst – wir kommen mit den Updates unserer Listen (hier und hier) kaum hinterher. Zurzeit sind es 180, und nur 10 Prozent davon sind Männer. Neu dazu kam etwa die polnische Rudererin Katarzyna Zillmann, die sich nach ihrem Silber-Gewinn im Doppelvierer ein Mikrofon schnappte und die Medaille ihrer Freundin, der polnischen Kanutin Julia Walczak, widmete. Sie habe sie schon zuvor in Interviews erwähnte, sagte die 26-Jährige anschließend, das sei aber nie gedruckt worden.
Schon einige lesbische Sportlerinnen standen in Tokio auf dem Treppchen: Olympiasiegerinnen wurden die Rudererin Emma Twigg (Neuseeland) im Einer, Stefanie Dolson im 3x3 Basketball und das US-Softballteam mit drei lesbischen Spielerinnen, Ally Carda, Amanda Chidester und Haylie McCleney, Bronze gewannen die kanadischen Softballerinnen (mit Larissa Franklin und Joey Lye) Bronze. Im Judo durften sich Amandine Buchard (Frankreich) die Silber- und Sanne van Dijke (NL) die Bronzemedaille umhängen, und die Schwimmerin Erica Sullivan (USA) gewann Silber im 1500 Meter Freistil.
Ein schönes Zeichen auch vom niederländischen Frauenhockeyteam: Die Weltmeisterinnen zeigten vor ihrem Spiel gegen Südafrika am Mittwoch Gesicht gegen Diskriminierung, insbesondere der LGBTQ community: Sie stellten sich in Form eines Herzes auf. In ihren Reihen spielt mindestens eine Lesbe, Anne Veenendaal. Im deutschen Olympiateam sind bisher nur Jolyn Beer (Schießen), Jasmin Grabowski (Judo) und die Hockeyspielerin Natalie Kubalski out.
Der nächste Berlin-Trip kommt bestimmt: Die queere Singer-Songwriterin Wilhelmine (K-Word #413) zeigt ihre Lieblingsplätze in Kreuzberg. Der Clip wurde für Place2be.Berlin gedreht, einer LGBTQ-Tourismuskampagne des Landes Berlin und unseres Schwestermagazins Siegessäule.
Zuerst hielt sie sich noch zurück, aber jetzt postet die Schweizer Fußballnationalspielerin Ramona Bachmann ein glückliches Pärchenfoto nach dem anderen mit ihrer neuen Liebe. Dass sie und Charlotte Baret ein Paar sind, ließ sie uns an Pfingsten wissen (K-Word #406), im März hatten sie und Alisha Lehmann, ebenfalls Schweizer Nationalspielerin, ihre Trennung nach drei Jahren bekannt gegeben (K-Word #395).
Die Serie Gossip Girl kommt zurück! Alte Schule, eine neue Generation reicher Kids - und eine lesbische Hauptfigur in der It-Girl-Clique: Monet de Haan, gespielt von Savannah Smith, die nach dem US-Start im Juli twitterte: „Also ja, sie steht Frauen.“ Und danach noch dranhängte: „Und nur auf Frauen.“ Wann und wo die Neuauflage bei uns läuft, ist noch nicht bekannt.
Als Officer Haught liebte Katherine Barrell in Wynonna Earp nur Waverly, nach dem Ende der Kultserie (K-Word #399) schaute sie sich anderweitig um: In der allerletzten Folge von The Good Witch, die in den USA gerade nach sieben Staffeln endete, küsste sie als Hexe Joy die Feuerwehrfrau Zoey (Kyana Teresa). Wer die ersten fünf Staffeln der Fantasy-Dramedy bei Netflix gesehen hat und die beiden Charaktere nicht erkennt: Joy zieht erst in Staffel 6 nach Middleton, Zoey in Staffel 7. Für den eher konservativen US-Sender Hallmark Channel war’s eine kleine Sensation: es war der erste gleichgeschlechtliche Kuss in einer seiner Serien.
Jetzt im Kino: Be Natural – Sei du selbst ist eine Dokumentation über Alice Guy-Blaché (1873-1968), die erste (und lange auch einzige) Kino-Regisseurin, die schon 1896 ihren ersten Spielfilm drehte - nur ein Jahr nach der Erfindung des Kinematographen durch die Brüder Lumière. Am Ende ihrer Karriere hatte sie 1000 Filme gedreht, bei denen sie auch Autorin und Produzentin war, und besaß ein Filmstudio in New York. Falls euch die Erzählstimme bekannt vorkommt: Das ist Jodie Foster (keine Sorge: Es gibt deutsche Untertitel!).
Der Text ist zwar nicht so eindeutig, aber Popstar Aurora („Running with the Wolves“) erklärte in Interviews, dass sie in „Cure for Me“ darüber singt, nicht von ihrer Bisexualität „geheilt“ werden zu wollen. Zu dem Song inspiriert wurde sie, als sie „über die Länder nachdachte, in denen Konversionstherapien für Schwule und Lesben immer noch legal sind“ sagte die 25-Jährige dem Magazin NME. „Ich dachte, das ist so sinnlos. Mein erster Gedanke war: ‚Ich brauche keine Heilung für mich – lasst mich einfach leben, Mann!“ Die Norwegerin hatte schon zu Beginn ihrer Karriere erwähnt, dass sie Beziehungen mit Männern und Frauen hatte.
Weiterlesen: K-Word #413: Neues aus der Lesbenwelt
Die aktuelle Ausgabe des L-MAG- jetzt an jedem Bahnhofskiosk, im Abo, als e-Paper und bei Readly erhältlich.
ACHTUNG: Wir schenken euch E-Paper-Ausgaben der L-MAG! Hier kostenlos runterladen für den Desktop und für mobile Geräte.
Die Zeiten werden härter!
L-MAG will weiter kritisch und sichtbar bleiben! Unterstütze uns mit einer Paypal-Spende und helfe uns dabei.
Gute Artikel gibt es nicht umsonst!
Vielen Dank!
Dein L-MAG Online-Team