K-Word #492: Neues aus der Lesbenwelt
Tahnee und Juliette Schoppmann haben geheiratet, Cara Delevingne hat eine neue Freundin, Ellen DeGeneres und Portia de Rossi erneuerten ihr Ehegelübde (und Meghan & Harry waren auch da), Brandi Carlile und weitere queere Grammy-Nominierte - und mehr!
Von Karin Schupp
3.2.2023 - Comedian Tahnee und die DSDS-Zweite Juliette Schoppmann (Staffel 1), heute Vocal Coach und Musikdozentin, haben geheiratet! Am Mittwoch postete das Paar auf Instagram Fotos der Hochzeit, die, wie die Bunte erfahren haben will, bereits zum Jahreswechsel in Mexiko stattgefunden haben soll. Gestern ließen sie einen Dankeschön-Post folgen, in dem sie sich von den vielen Herzchen und Glückwünschen, darunter auch von etlichen Promis, „absolut überwältigt“ zeigten. Zuvor hatten die beiden das im Sommer kursierende Gerücht, dass sie ein Paar seien, nicht bestätigt. Und anders als Tahnee, die ihre Karriere schon offen lesbisch startete (K-Word #44), hielt Juliette sich bisher sehr bedeckt.
2012 etwa ließ sie die BZ, die sie nach einer angeblichen früheren Beziehung mit Lucy Diakovska (2005 soll’s gewesen sein) fragte, abblitzen: „Ich kommentiere Gerüchte prinzipiell nicht. Vielleicht wäre es ja besser, wenn ich lesbisch wäre. Dann wäre ich vielleicht schon verheiratet und hätte Kinder. Aber es ist halt nicht so, ich Ich bin hetero.“ Na, das mit dem Heiraten hat ja nun trotzdem geklappt! Wir wünschen euch alles Gute!
Ebenfalls zum Jahreswechsel verlobten sich die US-Fußball-Weltmeisterin Kelley O’Hara und ihre langjährige Freundin Kameryn Stanhouse. (Ein Dankeschön für den Hinweis geht raus an K-Word-Leserin Ami!) Die Verteidigerin vom Gotham FC und die Anzeigenchefin der US-Zeitung Politico wurden 2019 weltbekannt, als O’Hara nach dem WM-Sieg 2019 zu Stanhouse lief und sie küsste (K-Word #309), das war zugleich ihr öffentliches Coming-out. Zuvor - bis 2016 - war die 34-Jährige mit ihrem Highschool-Boyfriend Adam Sweat zusammen.
Die erste queer-weibliche Supergroup boygenius hat ihr Debütalbum für den 31. März angekündigt. Und nicht nur das: Das Indie-Trio, bestehend aus der lesbischen Folkrockerin Julien Baker und ihren bisexuellen Kolleginnen Phoebe Bridgers (2021 für vier Grammys nominiert) und Lucy Dacus, brachte außerdem die drei Songs „$20“, „Emily I’m Sorry“ und „True Blue“ raus und gab im Rolling Stone bekannt, dass Kristen Stewart drei ihrer Musikvideos drehen wird - Bridgers ist ein großer Fan der Schauspielerin, die auch schon Videos für Chvrches und Sage + the Saints drehte. Zunächst ist KStew aber anderweitig beschäftigt: Ab 16. Februar ist sie als Jury-Präsidentin der Berlinale in Berliner Kinos unterwegs.
Es war dann wohl doch nicht nur eine Affäre: Im vergangenen Sommer knipsten Paparazzi das Topmodel/ Schauspielerin Cara Delevingne und die Londoner Sängerin Minke bei verschiedenen Gelegenheiten beim Küssen, danach hörte man monatelang nichts mehr von ihnen – bis sie am letzten Sonntag im kalifornischen Inglewood gemeinsam ein Konzert von Harry Styles (mit dem Cara vor Jahren liiert gewesen sein soll) besuchten. Delevingne ist aktuell in der Dokuserie Planet Sex (RTL+) zu sehen, in der sie auch über ihre eigene sexuelle Identität spricht, und ab 17. Feb. in Staffel 2 der Fantasyserie Carnival Row (Amazon Prime). Minke, die eigentlich Leah Mason heißt, hatte 2017 mit „Gold Angel“ ihren bisher einzigen Hit.
Cara Delevingne enjoys a date night with girlfriend Minke as they arrive hand-in-hand to Harry Styles' concert https://t.co/boSmzQdII7
— Daily Mail Celebrity (@DailyMailCeleb) January 31, 2023
Aktuell im Kino: In Bulldog mit den queeren Schauspielerinnen Lana Cooper und Karin Hanczewski (K-Word #390) gerät die sehr enge Beziehung zwischen dem 21-jährigen Bruno (Julius Nitschkoff) und seiner nur 15 Jahre älteren Mutter Toni (Cooper) aus dem Gleichgewicht, als die sie in Hannah (Hanczewski) verliebt. Lest hier unsere Filmkritik.
Jetzt exklusiv bei Netflix (2 Staffeln): In der Comedyserie Girls5Eva versucht sich die gleichnamige Girlgroup, die in den Neunzigern ihren einzigen Hit hatte, an einem Comeback. Die Hauptrollen spielen Busy Phillips (Cougar Town), die Sängerin Sara Bareilles, Renée Elise Goldsberry und Paula Pell als lesbisches Bandmitglied Gloria. Als ihre Ex-Frau ist in einigen Folgen Janine Brito - Pells echte Ehefrau – zu sehen. Die Serie wird von Tina Fey produziert, die in Folge 4 einen Kurzauftritt als Dolly Parton hat. Staffel 3 ist angekündigt.
Brandi Carlile könnte bei den Grammys mal wieder abräumen: Die lesbische Country-Rockmusikerin (K-Word #450), die bereits sechs der begehrten Musikpreise ihr eigen nennt, ist in sieben Kategorien nominiert; unter anderem könnten „You and me on the Rock“ als Platte des Jahres, „Broken Horses“ als Bester Rocksong des Jahres und „In These Silent Days“ als Album des Jahres ausgezeichnet werden. Fünf Nominierungen bekam die bisexuelle Rapperin Doja Cat, die bisexuelle Brasilianerin Anitta könnte als „Best New Artist“ ausgezeichnet werden und Sam Smith und die deutschstämmige trans Sängerin Kim Petras für ihren gemeinsamen Hit „Unholy“. Die Verleihung läuft in der Nacht vom 5. auf den 6. Feb. bei MagentaTV und im kostenlosen Livestream auf MagentaMusik (ab 2 Uhr).
Und noch mal Brandi Carlile: Während der Party zu Portia de Rossis 50. Geburtstag am Dienstag kündigte sie musikalisch deren Überraschung für Ellen DeGeneres an: Portia - im Original-Hochzeitskleid von 2008 - wünschte sich von ihrer Frau, ihr Ehegelübde zu erneuern. „Du bist das Wichtigste für mich auf der Welt“, sagte sie und warf einen Blick in die Zukunft: „Ich habe das Gefühl, dass wir uns auf einer neuen Reise befinden.“ Nach etlichen Umzügen (24 Häuser in 18 Jahren!) „lassen wir uns endlich nieder, schlagen Wurzeln und kümmern uns besser um uns selbst und um einander als je zuvor. Ich freue mich so sehr auf die Zukunft, in der wir für den Rest unseres Lebens machen können, was wir wollen.“ Den (zweiten) Ehe-Segen gab ihnen Kris Jenner, auf der illustren Gästeliste standen neben Melissa Etheridge, Jennifer Aniston, Katy Perry und Orlando Bloom auch Prinz Harry und Meghan Markle, die Ellens und Portias Nachbarn in Montecito sind. Das komplette Video des Ereignisses steht hier.
Ein Tipp für Berlinerinnen: Zum 85. Geburtstag der feministischen Film-Ikone Ula Stöckl zeigt das Kino Moviemento am Sonntag, 5. Feb. (18 Uhr) ihren Film Sonntagsmalerei (1971), in dem es um Frauen und Autonomie, Sex und Polyamorie geht. Stöckl, die einige Klassiker der Frauenbewegung, etwa Neun Leben hat die Katze (1968), drehte und seit 2002 Filmprofessorin in Florida ist, wird persönlich anwesend sein. Mehr Infos gibt das Ankündigungsvideo - siehe unten, Tickets gibt‘s hier.
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