L-Mag

Von Karin Schupp

10.2.2023 - Ann-Katrin Berger (Chelsea FC) steht - wie im Vorjahr - im Finale für die Auszeichnung zur „FIFA Welttorhüterin 2022“. Die Torfrau des deutschen Nationalteams, die mit der englischen Nationalspielerin Jess Carter liiert ist, bekam im vergangenen Sommer eine Krebsdiagnose – die zweite nach 2017. Nach einer Radiojodtherapie stand sie schon Ende September wieder auf dem Platz und sagte in einem Interview Ende Januar: „Ich habe keine Beschwerden mehr (…) und auch keine Defizite.“ Aber: „Es ist ein längerer Prozess über mehrere Jahre, in denen natürlich immer etwas passieren, aber es auch verheilen kann.“ Die beiden anderen Finalistinnen sind Mary Earps (England/ Manchester United) und Christiane Endler (Chile/ Olympique Lyon), die seit 2021 mit ihrer Frau Sofia Orozco verheiratet ist. Nominiert in der Kategorie „FIFA Spielerin des Jahres“ sind die spanische Vorjahressiegerin Alexia Putellas (K-Word #439), Alex Morgan (USA) und Englands Stürmerstar Beth Mead (K-Word #484), die mit Vivianne Miedema zusammen ist. Die Verleihung findet am 27. Februar in Paris statt.

Action, Action, Action: Beim RTL Turmspringen, heute live aus Berlin (10. Feb., 20:15 Uhr), wagt auch Ex-Princess Charming  Irina Schlauch (K-Word #489) den Sprung vom Brett. Im inoffiziellen „Team LGBTQ“ sind außerdem die Promi-Sportshow-erfahrene Lucy Diakovska, Lars Tönsfeuerborn, Gewinner der ersten Staffel von Prince Charming, und die trans Influencerin und Dschungelcamp-Kandidatin Jolina Mennen.

Eben noch sang Brandi Carlile auf Ellen DeGeneres‘ und Portia de Rossis Party, auf der die beiden ihre Ehegelübde erneuerten (K-Word #492) – und wenige Tage später bekam die bereits sechsfache Grammy-Gewinnerin ihre Grammys Nr. 7, 8 und 9: Bei der Musikpreis-Verleihung am Sonntag in L.A. wurde die lesbische Singer-Songwriterin in drei Kategorien ausgezeichnet: Ihr Song „Broken Horses“ wurde zum besten Rocksong und zur besten Rock Performance gekürt, ihr Album „In These Silent Days“ zum „Best Americana Album“. Queere Geschichte schrieb außerdem die deutsche Sängerin Kim Petras, die für „Unholy“, ihr Duett mit Sam Smith, als erste offen trans Person einen Grammy gewann.

Am 16. Februar startet in Berlin das internationale Filmfestival Berlinale, dessen Jury-Präsidentin in diesem Jahr Kristen Stewart (K-Word #482) ist. Auf dem roten Teppich erwartet werden unter anderem auch Cate Blanchett, Oscar-nominiert für ihre lesbische Rolle in Tár (K-Word #490, der außer Konkurrenz im Programm läuft), Anne Hathaway, Helen Mirren und Margarethe von Trotta. Hier stehen die Filme, die sich um den Teddy Award bewerben; die Verleihung des queeren Filmpreises findet am 24. Februar in der Volksbühne statt, und vielleicht schaut auch Kristen (mit ihrer Verlobten Dylan Meyer?) vorbei - normalerweise wohnt sie bei ihren Berlin-Aufenthalten gleich um die Ecke im Soho House.

Für Österreichs Skisprungstar Daniela Iraschko-Stolz endete die Saison, bevor sie überhaupt angefangen hat: Wegen einer Knie-Operation wird sie in diesem Winter nicht mehr antreten können. „Die Motivation ist immer noch da. Ich glaube sogar, ich könnte aktuell besser Skispringen als je zuvor, aber das Knie spielt nicht mit“, sagte die zweifache Weltmeisterin und Olympia-Zweite (2014) auf skispringen.com. An einen Rücktritt denkt die 39-Jährige noch nicht, aber sie werde sich vorerst „in einer etwas anderen Position im Team einbringen“, kündigte sie an. „So bleibe ich nah am Sport und gewinne vielleicht sogar neue Einblicke für mich und meine weitere Karriere.“ Iraschko-Stolz gehörte zu den ersten Sportlerinnen, die sich als lesbisch geoutet haben, und berichtete schon 2014 für L-MAG aus Sotschi. Mit ihrer Frau Isabel feiert sich in diesem Jahr ihren 10. Hochzeitstag.

Nachdem die postapokalyptische Computerspielverfilmung The Last of Us (Sky Go/ Wow) eine ganze Folge lang der rührenden Liebesgeschichte zwischen zwei Männern, gespielt von Nick Offermann und Murray Bartlett, gewidmet hat (Episode 3), können wir wohl davon ausgehen, dass auch die lesbische Lovestory erzählt wird, die Hauptfigur Ellie in Teil 2 des Computergames erlebt: Hier kommt Ellie, inzwischen ein paar Jahre älter, mit dem neuen Charakter Dina zusammen. „Ich bin sehr gespannt auf die Ellie/ Dina-Story“, sagte Ellie-Darsteller:in Bella Ramsey (die sich kürzlich als nichtbinär outete) im Podcast Happy, Sad, Confused. „Ich freue mich darauf, das zu spielen.“ Passieren wird das allerdings erst in Staffel 2, die bereits angekündigt wurde.

Am 13. Feb. (20:15 Uhr) startet bei ProSieben die Comedyserie How I Met Your Father, die im selben Universum wie der berühmte Sitcom-Hit mit der „Mother“ spielt und eine Lesbe im Hauptcast hat. Ellen, gespielt von Tien Tran (die auch selbst lesbisch ist), steht allerdings ziemlich im Schatten ihrer fünf heterosexuellen Freund:innen – glücklicherweise verbessert sich das in Staffel 2, die in den USA gerade anlief (aber noch keinen deutschen Starttermin hat).

In der zweiten Staffel der Comedyserie Harlem, einer Art Sex and the City über vier junge Schwarze Frauen in New York, sind jetzt 50 Prozent der Hauptfiguren queer: Die erfolgreiche Dating-App-Entwicklerin Tye (Jerrie Johnson) ist lesbisch, und die Modedesignerin Quinn (Grace Byers), die sich gegen Ende der ersten Staffel in die lesbische Isabela (Juani Feliz) verliebte, erkundet in den neuen Folgen ihre neu entdeckte Bisexualität (Amazon Prime, neue Folgen immer freitags).

Wir waren mit Princess Charming die Ersten, aber auch in den USA startet nun - pünktlich am Valentinstag - eine lesbische Datingshow! Und anders als bei uns steckt hinter Coming Out for Love ein lesbisches Team um die Filmemacherin Nicole Conn (Elena Undone) und Moderatorin Jessica Clark (bekannt aus Conns Film A Perfect Ending). Die Sendung, in der 16 queere Frauen in Palm Springs um das Herz von Amber Whittington, Influencerin mit erfolgreichem Youtube-Kanal (Amber’s Closet), buhlen, läuft allerdings nicht bei einem Mainstream-Sender oder –Streamingdienst, sondern auf der kleinen britischen Streamingplattform LesFlicks.com. (16 Folgen, ab 16,99 £).

Nach einer längeren musikalischen Pause kündigte Janelle Monáe (K-Word #490) endlich wieder eine neue Single an: „Float“ kommt am 16. Februar. Das letzte Album der pansexuellen, nichtbinären Künstler:in, inzwischen vor allem als Schauspieler:in unterwegs (Glass Onion), erschien 2018, seitdem veröffentlichte Monaé nur vier neue Songs, zuletzt 2021 „Say Her Name“, ein Protestsong gegen Polizeibrutalität.

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