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K-Word #495: Neues aus der Lesbenwelt

Rebel Wilson hat sich verlobt (Foto), Brittney Griner: neuer WNBA-Vertrag, Kristen Stewart auf der Berlinale, lesbische „Tatort“-Kommissarin, Lauren Jauregui hat eine Freundin, Hip Hop-Legende Da Brat schwanger, Serien- und Filmtipps – und mehr!

Von Karin Schupp

24.2.2023 - Im November kam das Gerücht noch zu früh (K-Word #480), aber am letzten Sonntag verkündete Rebel Wilson (Pitch Perfect) auf Instagram tatsächlich ihre Verlobung mit ihrer Freundin Ramona Agruma. „We said YES!“, schrieb sie zu zwei Fotos, die das Paar mit Ring und Herzchenpullis im Rosenblütenregen im Disneyland zeigen. Die Schmuckdesignerin ist die erste Freundin der Schauspielerin, die im Juni 2022 dem Outing durch eine Zeitung zuvorkam (K-Word #460). Im Herbst wurden die beiden dank einer Leihmutter Eltern einer Tochter.

Wilson/ InstagramRebel Wilson (r.) und Ramona Agruma bekamen auf Instagram Glückwünsche von so unterschiedlichen Promis wie Paris Hilton, Octavia Spencer, Alison Brie, Ski-Star Lindsey Vonn und Rosie O'Donnell

US-Basketballstar Brittney Griner bekam einen neuen Vertrag bei ihrem alten Club Phoenix Mercury und steht in der kommenden Saison (ab 19. Mai) wieder auf dem Court. Vor genau einem Jahr war die lesbische Doppel-Olympiasiegerin (32) in Moskau wegen des Besitzes von 0,5 Gramm Cannabisöl verhaftet und zu neun Jahren Haft verurteilt worden, Anfang Dezember kam sie im Austausch mit einem in den USA einsitzenden russischen Waffenhändler frei (K-Word #484). Griners Jahresgehalt von $165.100 liegt über dem Liga-Durchschnitt, der knapp $103.000 beträgt. Die vergleichsweise geringen Löhne der weiblichen Profis waren während ihrer Haft ein Medienthema: Viele Spielerinnen verdienen sich daher außerhalb der WNBA-Saison im Ausland etwas dazu, so auch Griner, die auf dem Weg zum russischen Club Ekaterinburg war, für den sie seit 2014 spielte.

Phoenix Mercury/ TwitterDas Training hat für Brittney Griner schon begonnen

In der Wiener Tatort -Folge „Was ist das für eine Welt?“ (So, 26. Feb., ARD/ ORF) spielt die lesbische Identität von Kriminalassistentin Meret Schande (Christina Scherrer) erstmals eine Rolle, und auch ihre Lebensgefährtin Jasmina, gespielt von der queeren Schauspielerin Elena Wolff, taucht mehrfach auf. „Meret Schande“ gehört - nach einem Gastauftritt (2017) - seit 2021 von Eisner/ Feller-Team und erklärte schon damals: „Ich mach mir nix aus Männern.“ Aufgegriffen wurde das aber bisher nicht. Scherrer und Wolff waren übrigens auch gemeinsam in Blind Ermittelt - Tod im Prater zu sehen, Wolff in einer bisexuellen Rolle! (K-Word #451).

ARD Degeto/ ORF/ Prisma Film/ Petro Domenigg Meret Schande (Christina Scherrer) mit Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser)

Kristen Stewart ist derzeit als Vorsitzende der Berlinale-Jury in der Hauptstadt, beteiligte sich am Wochenende an einer Solidaritätsaktion mit dem Iran vor dem Berlinale-Palast und dreht nebenbei erste Szenen für ihren neuen Film, ein Biopic über Susan Sontag (K-Word #494). Meine Frage, ob sie ihre Verlobte Dylan Meyer mitbrachte, kann ich jetzt auch beantworten: Ja! Die Bilder müsst ihr euch hier anschauen - wir von der L-MAG können uns diese hohen Preise nicht leisten. 

Screenshot/ Steffi96Kristen Stewart lässt sich auch während der Berlinale von ihrer Lieblings-Stylistin Tara Swennen einkleiden - auch dieser Look (bei einem Jury-Talk am Sonntag) stammt nicht aus ihrem eigenen Schrank

Die Sängerin Lauren Jauregui und die Tänzerin Sasha Mallory stellten sich am Valentinstag auf Instagram als Paar vor. Jauregui, früher Mitgleid der Girlgroup Fifth Harmony, outete sich 2016 als bisexuell (K-Word #175), ihre letzte bekannte Beziehung hatte sie - bis 2019 - mit dem Rapper Ty Dolla $ign. Mallory startete ihre Karriere in der TV-Show So You Think You Can Dance, wo sie 2011 Zweite wurde.

S. Mallory/ InstagramLauren Jauregui (r.) und Sasha Mallory

Wie schwer es Frauenpaare mit Kinderwunsch haben, zeigt 3 Paare, ein Ziel: Die ARD-Dokuserie begleitete neben zwei Heteropaaren auch Laura und Julia aus Bayern, die nach der Geburt auch noch die Hürde der „Stiefkindadoption“ überwinden müssen. Die fünf Folgen stehen in der ARD-Mediathek, am 22. und 29. März laufen sie im BR-Fernsehen.

BR/ Markus Konvalin Sie wollen nicht nur ein Baby, sie bekommen auch eins: Julia und Laura in „3 Paare, ein Ziel“

Aktuell im Kino: Auch der israelische Spielfilm Two erzählt vom hürdenreichen Weg zur Regenbogenfamilie, der die Liebe eines Frauenpaars gehörig auf die Probe stellt (unsere Filmkritik, Städte/ Kinos). Der finnische Coming-of-Age-Film  Girls Girls Girls erzählt von drei besten Freundinnen, darunter ein verliebtes Paar, und ihren ersten Erfahrungen mit Liebe und Sex (Städte/ Kinos).

Neu auf DVD und bei Streamingdiensten: In der Horrorkomödie Sissy sind beide Hauptfiguren queer - die Influencerin Cecilia (Aisha Dee, bekannt als bisexuelle Kat in der Serie The Bold Type) und ihre frühere BFF Emma (Hannah Barlow), die sie zu ihrem Junggesellinnen-Abschied mit ihrer Verlobten Fran (Lucy Barrett, Charmed) einlädt – natürlich in eine abgelegene Hütte, wo bald eine nach der anderen ihr Leben lässt. Sehr unterhaltsam - für alle, die Blutgespritze ertragen (oder schnell genug die Augen schließen können). Lest hier unsere Filmkritik.

Highway Films „Sissy“: Hier leben sie noch alle, aber bald wird's am Tisch leerer...

Über Aisha Dee und Lucy Barrett hieß es übrigens vor einem guten Jahr, dass sie ein Paar seien (K-Word #438). Dieses Gerücht haben sie weder bestätigt noch dementiert, und inzwischen soll auch längst Schluss sein.

Jetzt bei RTL+: In der zweiten Staffel von Hacks hängt Comedy-Diva Deborah (Jean Smart) ihrer jungen, bisexuellen Gag-Autorin Ava (Hannah Einbinder) zwar eine Millionenklage an den Hals, nimmt sie aber dennoch mit auf ihre Tour, die sie auch an Bord einer lesbischen Kreuzfahrt führt. Staffel 3 der preisgekrönten Serie, deren Cast fast durchweg queer ist (mehr dazu hier), ist bereits in Arbeit. Und hier stellen wir weitere neue Serienstaffeln vor, auf die wir uns schon freuen.

HBO Auf der lesbischen Kreuzfahrt hat Ava (r.) endlich auch mal Spaß, während Deborah sauer ist, weil sie ein Schiff voller Schwuler erwartet hat

Ab heute am Kiosk und hier als E-Paper: Die neue Ausgabe der L-MAG mit der scharfzüngigen Autorin und Schnelldenkerin Fran Lebowitz auf dem Cover (am 28. April gastiert sie in Berlin). Außerdem stellen wir das EU-Politikerinnenpaar Terry Reintke & Mélanie Vogel und die US-Musikerin Caroline Rose vor, Baerbocks lesbische Staatssekretärin Jennifer Lee Morgan erklärt feministische Außenpolitik, Thema Liebesleben: Wie viel Streit verträgt eine Beziehung? Sextoys: Mit oder ohne? Europride 2023 auf Malta, lesbischer Aufbruch in Georgien, wie immer viele Musik-, Buch-, TV- und Filmtipps und vieles mehr! 

Ab 2. März im Kino: In Tár spielt Cate Blanchett die Dirigentin der Berliner Philharmoniker, offen lesbisch mit Ehefrau (Nina Hoss) und Kind, die eine Vorliebe für ihr untergebene Musikerinnen zu haben scheint, ohne dass sie sich ihres Machtmissbrauchs bewusst ist - bis er ihr auf die Füße fällt. Mehr zu dem Film, der für sechs Oscars nominiert ist, und der Frage, wieso Regisseur Todd Field keine männliche Hauptfigur wählte (was ja naheliegender gewesen wäre), findet ihr nächste Woche hier auf l-mag.de.

Focus Features Gar nicht mal so unauffällig: Lydia Tár (Cate Blanchett) wirft ein Auge auf die neue Cellistin (Sophie Kauer)

Nachwuchs für die Hip Hop-Legende Da Brat („SockIt2Me“) und ihre Frau, die Unternehmerin Judy Harris-Dupart: Ein Jahr nach ihrer Hochzeit (K-Word #444) und einige Monate nach einer Fehlgeburt ist die 48-Jährige in der 19. Woche schwanger, wie sie der Zeitschrift People erzählte. „Ich habe nie gedacht, dass ich Kinder haben würde“, sagte die 48-Jährig, die sich 2020 nach jahrelangen Spekulationen als queer geoutet hat (K-Word #345), und verriet, dass sie zunächst nicht scharf darauf war, selbst ein Kind auszutragen. „Wir hatten anfangs ein kleines Tauziehen... aber ich fand, dass sie diese Erfahrung machen sollte. Sie ist so fürsorglich“, sagte ihre Frau, die bereits dreifache Mutter ist und nach der Eizellentnahme schwere gesundheitliche Komplikationen erlitt.

In der dritten Staffel von The L Word: Generation Q, ab 13. April bei Paramount+, hat Fletcher (K-Word #489) einen Gastauftritt, am Dienstag stand die lesbische Musikerin auf der Bühne der Münchner Olympiahalle – und dass sie nur als Support von Panic! At the Disco auftrat, hört man den Beifall nicht an. Heute Abend gibt’s ein weiteres Konzert in Köln.

Ein Dank geht raus an die K-Word-Leserinnen Tanja, Fredie und Miriam für eure Hinweise!

 

K-Word: Jeden Freitag neu auf l-mag.de!

Weiterlesen: K-Word #494: Neues aus der Lesbenwelt

 

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