K-Word #570: Neues aus der Lesbenwelt
Lea Schüller & Lara Vadlau getrennt, Olympia: Team LGBTQ auf Platz 7 des Medaillenspiegels, „House of the Dragon“: Kuss stand nicht im Skript, „Princess Charming 4“: das erste Pärchen steht fest – und mehr!
Von Karin Schupp
9.8.2024 - Der Kuss zwischen Rhaenyra Targaryen (Emma D’Arcy) und Mysaria (Sonoya Mizuno) in House of the Dragon (K-Word #569) stand nicht im Drehbuch, sondern sei D'Arcys Idee gewesen, wie Mizuno der Webseite The Wrap erzählte: „Es war nicht als Kuss geschrieben“, sagte sie, aber in der Szene, in der Rhaenyra ihre Vertraute hält und tröstet, „fühlte es sich so organisch an, in den Kuss überzugehen.“ Zuvor hätten sie und D’Arcy mit Showrunner Ryan Condal „viele Gespräche“ über die Zukunft ihrer Storyline geführt – ob die Drehbuchautor:innen dieser Richtung nun folgen, ist aber nicht bekannt.
Die Bayern-Stürmerin Lea Schüller und die Segel-Olympiasiegerin Lara Vadlau haben sich getrennt. „Lea ist nicht mehr meine Lebensgefährtin“, verriet die Österreicherin dem Radiosender Ö3 nach ihrem Sieg in der 470er-Mixed-Klasse in Marseille. „Natürlich bin ich sehr stolz auf sie und wir sind auch immer noch sehr gute Freunde und ich drücke ihr alle Daumen der Welt.“ Schüller, die mit dem DFB-Team am Freitagnachmittag Bronze gewann, hat sich noch nicht zu dem Thema geäußert. Die beiden waren seit 2019 ein Paar und lebten in München zusammen (K-Word #445). Wann ihre Beziehung auseinander ging, ist nicht bekannt.
Bei den Olympischen Spielen in Paris steht das (inoffizielle) Team LGBTQ auf Platz 7 des Medaillenspiegels, wie die Webseite Outsports ausrechnete. Auch einige der offen queeren Deutschen (hier stellen wir sie vor) freuten sich über Medaillen: Svenja Brunckhorst holte Gold im 3x3-Basketball, die Bogenschützin Michelle Kroppen gewann Silber im Mixed-Wettbewerb und die Rudererin Tabea Schendekehl Bronze im Doppelvierer. Im Boxen verteidigte Kellie Harrington (IRL) ihr Gold von Tokio und beendete danach ihre Karriere, Cindy Ngamba vom Refugee Team holte Bronze im Mittelgewicht. Zu den weiteren Medaillengewinnerinnen gehörte auach die spanische Geherin María Pérez (Gold im Marathon und Silber über die 20-km-Distanz) und US-Sprinterstar Sha’Carri Richardson, die Favoritin im 100-Meter-Lauf war, aber auch die Silbermedaille fröhlich hinnahm: „Very happy“ sei sie, sagte sie danach. Am Freitagabend kann sie noch Gold in der 4x100-Meter-Staffel gewinnen.
Auch am Rande der Olympischen Spiele gab’s lesbische Gesichter zu entdecken: Amélie Mauresmo (K-Word #197), vor zwanzig Jahren Weltranglisten-Erste im Tennis, gehört bei der Eröffnungsfeier zu den letzten Fackelläuferinnen.
Ebendort war auch DJ Barbara Butch als Teil des Tableaus zu sehen, das fälschlicherweise als „queer-woke“, blasphemische Verhöhnung von Leonardo Da Vincis „Das letzte Abendmahl” kritisiert wurde. Die Französin wurde danach zur Zielscheibe einer „extrem gewalttätigen Hass-Kampagne“, wie es in einer Erklärung auf Instagram heißt. Alle Bedrohungen mit „Tod, Folter und Vergewaltigung“ und „antisemitischen, sexistischen, homophoben und dickenfeindlichen” Beleidigungen werde sie strafrechtlich verfolgen lassen.
Als Zuschauerinnen reisten Filmstar Rebel Wilson (K-Word #495), Tennis-Legende Billie Jean King (auch häufig mit Rapper Snoop Dogg zu sehen) und das Sport-Powercouple Megan Rapinoe und Sue Bird an.
Die Ex-Sportstars Megan Rapinoe (Fußball) und Sue Bird (Basketball) sind jetzt auch im Podcast-Business. In A Touch More geht’s natürlich um (Frauen-)Sport, aber auch um Popkultur, Politik und ihr Privatleben, denn alles hängt schließlich mit allem zusammen. In Folge 1, jetzt auf Youtube, erinnert sich die beiden an ihre Olympischen Spiele (Bird war fünf Mal dabei und gewann jedesmal Gold, Rapinoe drei Mal und holte 2012 Gold und 2020 Bronze), wo sie sich auch kennen lernten: 2016 in Rio war’s. Zu Gast ist der ebenfalls lesbische Ex-Basketballstar Candace Parker (K-Word #538).
Im Erotikthriller Strictly Confidential – Diskrete Leidenschaft haben alle Beteiligten ihre (dunklen) Geheimnisse, wozu auch Lilys (Elizabeth Hurley,The Royals) heimliche Affäre mit der Stripperin Natasha (Pear Chiravara) gehört. Zur Lösung des rätselhaften Tods ihrer Tochter Rebecca trägt ihre Affäre wohl nichts bei, aber ihre lesbische Sexszene machte im Vorfeld ein bisschen Wirbel – zumal Regisseur Damian Hurley der Sohn der Hauptdarstellerin ist. Den soapigen B-Movie gibt’s jetzt auf DVD; bei Streamingdiensten steht er auch, allerdings in keiner Flatrate.
Das erste Pärchen der aktuellen Princess Charming-Staffel ist bereits bekannt: Die abtrünnigen Kandidatinnen Seleya und Lucia, die in der Villa Sex hatten und nach Folge 5 ihre Koffer packten (unser Folgenrückblick), sind seitdem ein Paar. Das bestätigten die beiden im RTL+-Podcast Aftershow, verschiedenen Interviews und in ihren Sozialen Medien. „Ich bin sehr froh über die Nacht mit Lucia. Ich würde da gar nichts dran ändern wollen!“, sagte Seleya gegenüber Promiflash. „Die Connection zu Lucia war so viel stärker als das Verhältnis zu Lea.“ Und auch Lucia bekräftigte: „Seleya ist das Beste, was mir passieren konnte.“ Dass sie das jetzt schon verraten durften, liegt offenbar daran, dass es in diesem Jahr keine Wiedersehensshow geben soll.
Währenddessen hat Princess Lea in Folge 6 der Datingshow (unser Rückblick) endlich mal normale Dates statt Problemgespräche, ihren – erst - zweiten Princess-Kuss der Staffel und feiert bei der nächsten Poolparty einfach mit. Währenddessen fragen sich Marlen und Inci, ob sie die Nachfolge von Seleya und Lucia antreten wollen…. Im Interview mit Youtuber Ramon sagte Marlen, dass sie grundsätzlich ein Problem damit habe, ihre Gefühle zu kommunizieren, und in der Sendung zudem „durchgehend aufgeregt“ war. Insbesondere bei ihrem Date mit Lea in der aktuellen Folge sie „teilweise blank“ gewesen (was im Nachhinein einiges erklärt). Die Berlinerin stellte außerdem klar, dass sie mit Lea vorher nur via Dating-App getextet und sie nicht persönlich kennen gelernt hatte. Aber auch sie traf in der Villa eine alte Bekannte: Mit Hang spielte sie vor Jahren in Hamburg im gleichen Fußballteam.
Nach dem ersten Teaser für Wynonna Earp: Vengeance Ende Juli (K-Word #569) steht jetzt auch der erste längere Trailer online. Der Spielfilm, in dem neben der Titelheldin (Melanie Scrofano) auch das höchst beliebte Ehepaar Waverly Earp (Dom Provost-Chalkley) und Nicole Haught (Katherine Barrell) gegen böse Dämonen kämpft, schließt die Mysteryserie Wynonna Earp (2016-2021) endgültig ab. Der Film läuft im Herbst beim US-Streamingdienst Tubi, die Serie steht derzeit beim kostenlosen Amazon-Kanal Freevee.
Auch von Staffel 2 der preisgekrönten Computerspiel-Verfilmung The Last of Us mit seiner lesbischen Hauptfigur Ellie (Bella Ramsey, K-Word #531) gibt’s einen ersten Teaser-Trailer, in dem auch Ellies Freundin Dina (Isabela Merced) kurz zu sehen ist. Die neuen Folgen starten Anfang 2025.
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