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K-Word #582: Neues aus der Lesbenwelt

„Bachelorette“-Halbfinalistin Leila freiwillig raus, „Princess Charming“: neue Staffel kommt! Uma Thurman in Lesbenfilm, Ali Krieger wieder verliebt, Jennifer Hermoso, Queen Latifah, queere Reality-TV-Kandidatinnen - und mehr!

Von Karin Schupp

1.11.2024 - Die Bi-Bachelorette ist jetzt wieder hetero: Im Finale der Datingshow stehen dann doch wie immer: zwei Männer. Halbfinalistin Leila, die letzte Frau in der Show, ist nach ihrem Homedate mit Stella freiwillig ausgestiegen. Die hätte sie allerdings ohnehin nach Hause geschickt, wie sie später zugab. Leila verriet in Interviews mit den Youtubern Ramon Wagner und Nico, dass sie schon vorher Ausstiegsgedanken hatte. In der letzten Nacht der Rosen aber, als noch acht Kandidat:innen in der Villa waren, hatte sie nicht damit gerechnet, dass der nächste Programmpunkt schon das Halbfinale sein würde. „Ich hatte keine ernsthaften Gefühle“, sagte sie. „Ich kann mich schon schnell verknallen und weiß, dass ich mich in dem Kontext hätte verknallen können. Aber bis zu den Homedates war das immer noch nicht passiert.“ Die Hamburgerin wusste übrigens bei ihrer Bewerbung anfangs nicht, dass es um die Bachelorette ging - und hatte auf Charming Girls spekuliert. Das hätte ihr wohl schon besser gefallen, aber „ich bin sehr dankbar für die Erfahrung, auch wenn viele negative Emotionen dabei waren“, sagte sie mit Blick auf so „manche Dynamiken im Haus.“

RTL Leila und Stella - der letzte nichtheterosexuelle Kuss in der Bi-„Bachelorette“

Überraschung: Princess Charming wird fortgesetzt! Nach Staffel 4 (hier mehr) hatten viele angenommen, dass das Format am Ende sei oder als Charming Girls fortgesetzt werden würde. Gestern Nachmittag jedoch postete der offizielle Charmings-Account in seiner Instagram-Story einen ersten Castingaufruf für „Princess Charming 2025“! Weitere Infos zur fünften Staffel sind bisher noch nicht zu finden.

„Bachelorette“-Halbfinalistin Leila for Princess!

Die Hexenserie Agatha All Along (Disney+) erfreute mit „fröhlicher, dunkler, strahlender queerer Energie“ (O-Ton Serienschöpferin Jac Schaeffer) – Agatha (Kathryn Hahn) und Rio (Aubrey Plaza) entpuppten sich als Ex-Paar (K-Word #579) und Hexenboy Teen (Joe Locke) ist schwul - und in der vorletzten Folge der Miniserie küssten sich Agatha und Rio (endlich): der erste lesbische Kuss im Marvel Universum! Getrübt wurde die Freude allerdings durch seine Konsequenz, die viele Fans aufschreien ließ (hier steht, wie’s ausgeht). Andere wiederum fanden die Story insgesamt rund und trösteten sich damit, dass der Kuss gar nicht zwingend notwendig gewesen wäre und schon gar nicht so lange hätte dauern müssen...

„Soft Launch“ nennt man es heutzutage, wenn jemand öffentlich eine neue Liebe andeutet. Das tat jetzt Ex-Fußballstar Ali Krieger: In einem Fotoalbum auf Instagram sieht man auf Bild 11 die Arme und Beine ihrer – noch unbekannten – neuen Beziehung. Dass sie sich nach ihrer schlagzeilenträchtigen Scheidung von Ashlyn Harris im letzten Jahr (K-Word #529) wieder neu verliebt hat, verriet die zweifache Weltmeisterin bereits im Juli im Podcast She Pivots, sprach aber nur von einer „wundervollen Person“. Auch wenn Krieger Anfang des Jahres noch erklärt hatte, beim Daten auch für Männer offen zu sein (K-Word #546), eroberte offensichtlich wieder eine Frau ihr Herz. Gerüchten zufolge soll es sich dabei die schottische Fußballerin Jen Beattie handeln, die beim US-Club Bay FC spielt. Auch Harris, mit der Krieger zwei Kinder hat, ist noch mit der Schauspielerin Sophia Bush (K-Word #556) glücklich, wie deren verliebter Geburtstagsgruß letzte Woche auf Instagram beweist.

Ali Krieger/ InstagramAli Krieger mit ihrer Tochter und den Händen ihrer neuen Freundin

Ein neues Fußballerinnen-Baby: die kanadische Torhüterin Erin McLeod, Olympiasiegerin 2021, und ihre Frau, die isländische Ex-Nationalspielerin Gunnhildur Jónsdóttir, wurden im Oktober Eltern eines Sohns. Jetzt steht dem Ehepaar (K-Word #488), das zuletzt zusammen in Island spielte, ein Umzug bevor: McLeod unterschrieb gerade einen Vertrag beim neu gegründeten kanadischen Club Halifax Tides FC. Die 41-Jährige war übrigens in erster Ehe mit Ella Masar verheiratet, die inzwischen mit der deutschen Ex-Nationalspielerin Babett Peter zwei Kinder hat (K-Word #553).

Erin McLeod/ InstagramErin McLeod, Gunnhildur Jónsdóttir und ihr Baby (schon im Trikot ihres neuen Clubs)

Für den Ballon d’Or waren etliche offen lesbische Fußballerinnen nominiert (K-Word #574), als Weltfußballerin 2024 wurde aber wieder die Vorjahressiegerin Aitana Bonmati (FC Barcelona) ausgezeichnet, über die es allenfalls Gerüchte gibt: die spanische Weltmeisterin soll angeblich mit der Ex-Nationalspielerin Andrea Pereira zusammen sein. Den Ehrenpreis „Socrates Award“ für soziales und gesellschaftliches Engagement erhielt ebenfalls eine Spanierin: Jennifer Hermoso. Die 34-Jährige (die sich Anfang des Jahres outete, K-Word #543), war nach dem WM-Sieg 2023 vom Verbandspräsidenten Luis Rubiales übergriffig auf den Mund geküsst worden und stieß danach mit einem Social Media-Post eine Protestkampagne an, der sich tausende Spielerinnen weltweit anschlossen. Bei Netflix erschien heute ein Dokumentarfilm über die Geschehnisse, der im Original den Kampagnen-Hashtag #SeAcabó (= Es ist vorbei) im Titel trägt, bei uns aber heißt er Der Kuss, der den spanischen Fußball veränderte.

L'Équipe/ ScreenshotJennifer Hermoso in ihrer Rede beim Ballon d'Or: „Ich werde nicht aufhören, meine Stimme zu erheben und dafür zu kämpfen, die Welt des Sports zu einem besseren Ort für alle zu machen.“

Uma Thurman (Pulp Fiction, Kill Bill) und Phoebe Dynevor (Daphne in Bridgerton) als Paar: Das Historiendrama The Housekeeper erzählt die fiktive Liebesgeschichte zwischen der Schriftstellerin Daphne du Maurier (Dynevor) und der Haushälterin (Thurman) des reichen Witwers Lord DeWithers (Anthony Hopkins). So oder so ähnlich könnte Du Maurier (1907-1989), die lesbisch oder bisexuell war, zu ihrem Roman „Rebecca“ (der lesbische Untertönte hat) inspiriert worden sein, stellt sich der Film vor. The Housekeeper soll Ende 2025 ins Kino kommen.

Netflix, Universal Pictures Germany Phoebe Dynevor (in „Fair Play“, 2023) und Uma Thurman (in „The Kill Room“, 2024)

Letzte Woche zeichnete US-Präsident Joe Biden 39 Künstler:innen mit der National Medal of Arts and Humanities aus, darunter auch Queen Latifah und Missy Elliot - als erste Rapperinnen. Latifah, die inzwischen vor allem als Schauspielerin und Moderatorin arbeitet, sprach 2021 erstmals darüber (K-Word #410), was zuvor ein offenes Geheimnis war: Sie lebt mit einer Frau, Eboni Nichols, zusammen und hat mit ihr einen Sohn, der 2019 zur Welt kam. Auch über Missy Elliot kursieren seit langem L-Gerüchte, die sie bisher aber nicht bestätigte.

Dass das Egoshooter-Game Call of Duty in seinem sechsten Titel Black Ops 6 erstmals einen nichtbinären Charakter bietet, sorgt bei den reaktionären Computergame-Mackern mal wieder für Schnappatmung. Das nichtbinäre Model  Kimber London, das für „Volta Rossi“ Modell stand, meldete sich jetzt selbst zu Wort: „Leute kaufen das neue Call of Duty-Videospiel nicht wegen eines nichtbinären Charakters“, so London auf TikTok. „Nun, hi, das bin ich. Alle, die sagen, dass sie das Spiel wegen dieses Charakters nicht kaufen werden, sollten sich fragen, warum Inklusion für euch so bedrohlich ist.“

Hanna Sökeland, bekannt als zweite „Princess Charming“, gehört zu den acht Kandidat:innen der neuen Abenteuer-Reality-Show Destination X (K-Word #580). Der Blind-Roadtrip quer durch Europa, startet am 7. November bei ProSieben und Joyn.

Trash-TV: In der zweiten Staffel von Forsthaus Rampensau (Joyn, ab 30. Nov.) gehört auch ein Frauenpaar zu den als „Promis“ bezeichneten Teilnehmenden: Carina Nagel und ihre Verlobte Chika Ojiudo-Ambrose. Carina, die wohl nur hartgesottenen Hetero-Datingshow-Fans bekannt sein dürfte (Love Island, Ex on the Beach, Are You The One?) lernte ihre Liebste ganz analog beim Tanzen kennen, seit 2023 sind sie ein Paar, im Mai verlobten sie sich.

Joyn Carina Nagel (oben) und Chika Ojiudo-Ambrose in „Forsthaus Rampensau“

Der deutsche Indie-Film Die feige Schönheit erzählt von zwei Jugendlichen, May (Sira-Anna Faal) und der nichtbinären Kesse (Pascale Numan), die glücklich verliebt sind, bis ein tragisches Ereignis alles verändert. Von May und ihrer gemeinsamen Skater:innen-Crew verstoßen, muss Kesse jetzt alleine mit Schuldgefühlen und der Isolation fertig werden. Regisseur Moritz Krämer castete vor allem Laiendarsteller:innen, von denen einige der queeren femme Skate-Crew VUM angehören. Der Film startet am 7. November in ausgewählten Kinos (Termine)

Heute neu: Cloudy June veröffentlichte ihr Debütalbum „Crazy Woman“ und ihren neuen Song „Girls Like You“. In Berlin (6. Nov.) und Köln (8. Nov.) könnt ihr euch die Musik der bisexuellen Berlinerin live anhören (Tickets).

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Weiterlesen: K-Word #581: Neues aus der Lesbenwelt

 

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