L-Mag

K-Word #6: Neues aus der Lesbenwelt

Heute mit Skunk Anansie, Gina Gershon, Hella von Sinnen, Freja Beha Erichsen, Anna Calvi, Lily Tomlin und Rosie O'Donnell

Von Karin Schupp

l-mag.de, 23.8. - Freja Beha Erichsen macht jetzt in Modedesign. Das lesbische Supermodel hat zusammen mit dem schwer angesagten US-Jeans-Label Mother eine Kollektion entworfen, die ihrem persönlichen lässigen Kleidungsstil entspricht. Die Teile, die im September auf den Markt kommen, kosten 145 bis 300 Dollar; 10 Prozent des Gewinns will sie an Ärzte ohne Grenzen spenden.

Die Dänin mit dem Ruf des "notorious modelizer" (=kriegt jedes Model rum, sei es noch so hetero) steht zwar immer noch auf Platz 11 der interna-tionalen Model-Weltrangliste, will sich aber allmählich vom Laufsteg zurückziehen. Für den Herbst plane sie keine Modeschauen, sagte sie der Website style.com. „Aber damit will ich nicht sagen, dass ich nie wieder eine Show laufen werde.“

Foto: Cecile G., G.6sou, Flickr, CC-BY-ND

Nicht ganz neu, aber sehenswert: Freja Beha in The Tale of a Fairy, dem Chanel-Kurzfilm ihres guten Freundes Karl Lagerfeld (2011): sie spielt die titelgebende (lesbische) gute Fee - und wer gleich zur Sache kommen will, steuert direkt Min. 19’30’’ an.

Die englische Musikerin Anna Calvi, die – unbestätigterweise - seit letztem Jahr die Freundin von Freja Beha sein soll, hat diese Woche ihre erste Single seit Anfang 2012 veröffentlicht. (Ob sie ihre Zeit lieber mit Freja verbracht hat?!) Hier könnt ihr euch Eliza anhören

Foto: alterna2, CC-BY

Rosie O’Donnell braucht entweder Geld oder hat keine Lust, jeden Monat die vielen Fenster zu putzen. Nachdem die Entertainerin dieses Jahr schon ihre Villa in Miami Beach verkauft hat, hat sie jetzt ihre beiden Wohnungen in New York City auf den Markt geworfen: ihr Penthouse in Greenwich Village soll 10,9 Mio. Dollar kosten, ihre 3-Zimmer-Luxuswohnung in der Nähe vom Times Square nur – Achtung, Schnäppchen! - 2,25 Mio. Dollar. Aber keine Sorge, obdachlos ist sie nicht: O’Donnell lebt mit ihrer Frau Michelle Rounds und ihrer gemeinsamen Tochter in Nyack, New Jersey.

Schlafen wie Rosie über den Dächern von Manhattan - Foto: David Shankbone, CC-BY (links), Zillow.com (rechts)

Statt Hochzeitsfoto der Woche: Skunk Anansie zeigten auf ihrer Facebook-Seite Lesben-Solidarität. Sängerin Skin hat ja bereits vor einem Jahr ihre Freundin Christiana Wyly geheiratet (und hoffentlich war das 3-tägige Fest in den Dolomiten wenigstens unvergesslich, denn ihre lesbischen Hochzeitsplanerinnen brannten anschließen mit der Geldschatulle durch und meldeten im Juni Bankrott an, nachdem das Paar sie deswegen verklagt hatte...).

Foto: Facebook

Noch bis Ende August touren Skunk Anansie durch Europa, und am 20.9. erscheint ihre Live-DVD + CD An Acoustic Skunk Anansie/Live in London. Hier gibt's einen Vorgeschmack mit Hedonism unplugged:

Seit der Leichtathletik-WM in Moskau wissen wir, dass der Leichtathletik-Weltverband IAAF lackierte Fingernägel als politische Meinungsäußerung maßregelt, Siegesküsse aber noch erlaubt, zumindest wenn sie zwischen zwei heterosexuellen Frauen stattfinden. Dass die beiden Küsse zwischen den Staffellauf-Weltmeisterinnen Xenija Ryschowa und Julia Guschina, die als Putin-Protest um die Welt gingen, tatsächlich nur Gratulations-küsschen waren, konnte man sich schon denken, wenn man die Live-Bilder sah. Umso ärgerlicher war dann aber Ryschowas Distanzierung: „Am Montag wurde ich von 20 Publikationen angerufen. Statt mir zur Goldmedaille zu gratulieren, wurde ich durch Fragen beleidigt“, sagte sie. Weder sie noch Julia Guschina seien lesbisch, sondern „mit Männern verheiratet, wir sind nicht in irgendeiner Art von Beziehung.“

Nicht ganz korrekt ist auch die News-Story, dass Hella von Sinnen sich für einen Boykott der Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi ausgesprochen habe.

Foto: Elke Wetzig, CC-BY-SA

In einem Gastkommentar für die WDR-Sendung Tagesschaum (WDR) hatte Hella zwar gesagt: „Ich finde, Sport hat nichts zu suchen in Ländern, in denen Menschen nicht Menschen sein dürfen, also etwa in Russland, wo Lesben nicht lesbisch und Schwule nicht schwul sein dürfen. (…) Russland hat sich arg verschlechtert – von Rasputin zu Hass-Putin.“ Aufgerufen hat sie aber zu etwas anderem: „Was soll bitte daran so schwer sein, beim Ein- marsch neben allen nationalen Flaggen auch die Regenbogenflagge zu zeigen? Hach, ich würde jubeln!" Hier könnt ihr euch ihren kompletten Kommentar anschauen (Hella kommt gleich am Anfang).

Gina Gershon, die als "Corky" in Film Bound - Gefesselt (1996) Lesbenfilmgeschichte schrieb, spielt wieder eine Lesbe: In Dealin' with Idiots (noch ohne deutschen Starttermin) geht's um einen Comedian, der beim Besuch der Baseball-Spiele seines Sohns auf die Idee kommt, sich von den anderen (idiotischen) Eltern - darunter Gershon und Kerri Kenney als Paar - zu Comedymaterial inspirieren zu lassen. Im Trailer tauchen die beiden nur wenig auf, aber allein für die Szene in der zweiten Hälfte lohnt es sich, zumindest den Trailer anzuschauen...

"Wir denken darüber nach, vielleicht zu heiraten“, sagte Lily Tomlin letztes Wochenende bei einem Empfang in Hollywood. Die Oscar-nominierte Schauspielerin (Nashville), die am 1. September 74 Jahre alt wird, lebt und arbeitet seit 42 Jahren mit Jane Wagner zusammen – lange war das ein offenes Geheimnis, seit 2001 spricht sie auch öffentlich darüber. „Man muss eigentlich nicht heiraten, aber die Ehe ist fürchterlich schön", sagte Tomlin. "Alle, die ich kenne, die geheiratet haben, sind sehr, sehr glücklich damit.“ All zu romantisch sollte man sich das Event jedoch nicht vorstellen. „Keine Ringe, keine Brautkleider“, sagte sie. „Vielleicht verkleiden wir uns als Hühner.“

Foto: Angela George, CC-BY-SA

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