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K-Word #630: Neues aus der Lesbenwelt

Das Fußball-Power Couple Pernille Harder und Magdalena Eriksson, Ruby Rose verteidigt Taylor Swift, Chappell Roan und Renee Rapp: lesbische Popstars kritisieren Trump, Britney Spears, Snoop Dogg macht sich für LGBTQ-Familien stark – und mehr!

Elle Danmark/ ZalandoMagdalena Eriksson und Pernille Harder als Models

Von Karin Schupp

17.10.2025 - Die Fußballstars Pernille Harder und Magdalena Eriksson (Bayern München) machen nicht nur auf dem Platz eine gute Figur, sondern auch als Models: Das dänische-schwedische Power Couple posierte für die dänische Ausgabe der Elle und ließ es sich wie immer nicht nehmen, die Regenbogenfahne hochzuhalten: „Ich möchte ein Vorbild in der LGBTQ+-Community sein und ich fühle tatsächlich, dass Magda und ich in der sehr privilegierten Position sind, das sein zu können“, sagte Pernille im Elle-Interview. Zu ihrer Hochzeit – die beiden verlobten sich im letzten Jahr nach zehn Jahren Beziehung (K-Word 569) – verriet sie, dass sie „noch ein Stück Zukunftsmusik“, sei und: „Das Einzige, was wir mit Sicherheit wissen, ist: Es muss eine riesige Tanzparty sein.“

Was macht eigentlich Ruby Rose? Die lesbische Schauspielerin hat sich seit dem Ärger um ihren Ausstieg bei Batwoman 2021 (K-Word #426) stark zurückgezogen, eilte aber herbei, um Superstar Taylor Swift zu verteidigen, die nach Erscheinen ihres neuen Albums „The Life of a Showgirl“ in die Kritik geraten ist: Sie sei zu unpolitisch geworden und an der Seite ihres Verlobten Travis Kelce in Richtung „MAGA“ und „Trad Wife“ abgedriftet, heißt es. „Als jemand, der viele Nächte damit verbracht hat, mit The Show Girl über die Welt, soziale Ungerechtigkeit und das Leben zu diskutieren“, erinnerte Ruby Rose auf Threads an Swifts „öffentliche Haltung gegen Trump und seine gegen sie“ und mahnte: „Wenn ihr auf die ‚Tradwife‘, ‚XYZ‘-Propaganda hereinfallt, tappt ihr mit Sicherheit in das größte von Menschenhand geschaffene schwarze Wut-Loch. Hört auf damit. Es ist nicht wahr und unglaublich dumm.“ Die Australierin gehörte vor zehn Jahren zu Swifts „Girl Squad“; ob sie auch heute noch befreundet sind, ist nicht bekannt. Ruby scheint jedenfalls wieder in ihrer Heimat zu leben und zurzeit keine Filmprojekte zu haben. Ihr letzter Film, Dirty Angels, erschien 2024.

Threads

Neues von der lesbischen Krankenschwester in In aller Freundschaft: Miriam (Christina Petersen) durfte sich im Sommer – zwei Jahren nach dem Scheitern ihrer Ehe mit Rieke (K-Word #505) - endlich wieder verlieben und ist jetzt mit der Polizistin Nele Garbow (Laura Louisa Garde) zusammen. In der neuen Folge kriselt es sanft: Ein Patient und früherer Kollege ihrer Freundin zeigt Miriam ein angebliches Sexvideo mit Nele. Aber ist das überhaupt echt? Auch im Ersten ist schließlich das Thema Fake-Video angekommen... Die Folge „Täuschungen“ läuft am 21. Okt. (21:00 Uhr) im Ersten und steht schon jetzt in der ARD Mediathek.

MDR/ Saxonia/ Rudolf Wernicke So lernten sie sich kennen: Patientin Nele und Schwester Miriam in „In aller Freundschaft“

Wer nur für die trashige und recht queere Serie The Hunting Wives (K-Word #628) kein MagentaTV-Abo abschließen will, kann sich auch einfach die Parodie anschauen, die in der Comedyshow Saturday Night Live mit den Gaststars Amy Poehler und Aubrey Plaza lief. Vor allem das Ende des Clips fasst die im erzkonservativen Texas angesiedelte Serie gut zusammen:

Während sich andere US-Promis mit Kritik an der Trump-Regierung zurückhalten, macht Chappell Roan („Pink Pony Club“, K-Word #575) ihren Mund auf: Bei einem Konzert in der Pasadena Rose Bowl in Los Angeles kritisierte sie die aktuellen Razzien der umstrittenen Abschiebungsbehörde ICE außerhalb der Stadionmauern mit klaren Worten: „Fuck ICE forever! Fuck ICE!“ Die Fans fanden’s gut, ICE jedoch nicht. Eine  Sprecherin des Heimatschutzministeriums sagte daraufhin der Klatsch-Webseite TMZ: „‘Pink Pony Club‘ ist gut. Pädophile sind schlecht. Und genau die holen wir von unseren Straßen. Reiß dich zusammen!“ Laut einer Statistik des Cato Instituts haben zwei Drittel der von ICE festgenommen Personen keinerlei Vorstrafen und 93 % keine Verurteilung wegen gewalttätiger Straftaten.

Auch Renee Rapp (K-Word #625) teilte am Montag bei ihrem Konzert in Portland gegen die Regierung aus: „Fuck ICE, fuck this administration and fuck Trump!“, rief sie ins jubelnde Publikum (währenddessen feilt das Heimatschutzministerium wahrscheinlich schon an seinem nächsten Kommentar). Portland wehrt sich gerade juristisch gegen Trumps Anordnung, dass die Nationalgarde gegen die - wie er sagte - „vielen Aufständischen, die Antifa“ in der „von Krieg verwüsteten“ Stadt vorgehen soll.

Rapp/ InstagramSind lesbische Popstars etwa die Speerspitze des Widerstands? Renee Rapp (l.) und ihre Freundin Towa Bird

Seit 16. Okt. im Kino: Im Me-Too-Drama After the Hunt gerät die College-Professorin Alma (Julia Roberts) zwischen die Fronten, als ihr Kollege (Andrew Garfield) von ihrer lesbischen Starstudentin Maggie (Ayo Edebiri, The Bear) beschuldigt wird, „eine Grenze überschritten“ zu haben. Regisseur Luca Guadagnino, bekannt für die Schwulenfilme Call Me By Your Name und Queer, zerschlug schon im Vorfeld die Hoffnungen auf eine Lovestory oder Affäre zwischen Alma und Maggie. „Es ist kein Film über Sexualität oder Liebe. Es ist ein Film, der genau den Nerv der heutigen Zeit trifft“, sagte er im Podcast WTF.

Amazon/ MGM Studios „After the Hunt“ mit der queeren Schauspielerin Ayo Edebiri (l.) und Julia Roberts

Das erste Frauenpaar in der polnischen Ausgabe der Tanzshow Let’s Dance mausert sich zum Favoriten: Die Rudererin Katarzyna Zillmann (Olympia-Silber 2021), eine der wenigen offen queeren Promis in Polen, und die Profi-Tänzerin Janja Lesar holten in der letzten Sendung mit ihrem Charleston (inklusive angedeutetem Kuss) zum zweiten Mal hintereinander die volle Punktzahl. Die dritte Frau auf dem Parkett ist übrigens Katarzynas Mutter Ludwika.

Kevin Federline, hauptsächlich bekannt als Britney Spears‘ zweiter Ehemann (2004-2007), schlachtet in seiner neuen Autobiografie You Thought You Knew seine kurze Ehe mit dem Popstar aus. In einem Auszug, den die Zeitung USA Today vorab veröffentlichte, behauptet er etwa, sie erwischt zu haben, als sie mit einer Tänzerin „rummachte. Komplett geknutscht. Da war einer dieser Momente, der einen so schnell trifft, dass das Gehirn gar nicht hinterherkommt.“ Spears‘ Management kommentierte das nicht, erklärte aber gegenüber der Zeitung: „Wieder einmal profitieren er und andere von ihr und leider geschieht dies, nachdem die Unterhaltszahlungen für die Kinder durch Kevin eingestellt wurden.“ Das Ex-Paar hat zwei gemeinsame Söhne.

britneyspears/ InstagramHat Britney Spears tatsächlich mit einer Tänzerin mal geknutscht, wie ihr Ex jetzt verbreitet?

Doch nicht (mehr) homophob: Im Sommer hatte sich Snoop Dogg noch über die angeblich vielen LGBTQ-Charaktere in (Kinder-)filmen wie Lightyear empört (K-Word #624) – gestern jedoch unterstützte er den „Spirit Day“ gegen Mobbing von queeren Jugendlichen. An diesem Aktionstag, der in den USA an jedem dritten Donnerstag im Oktober stattfindet, tragen die Teilnehmenden die Farbe Lila, um ein Bewusstsein für das Thema zu schaffen und betroffene Kids zu stärken. Das tat nun auch der Rapper und sagte in einem Gespräch mit dem schwulen Sänger Jeremy Beloate (der 2024 in Snoop Doogs The Voice-Team war): „Es ist etwas Wunderschönes, dass Kinder Eltern aus allen möglichen Lebensbereichen haben können und ihnen Liebe gezeigt wird – dass sie lernen, was Liebe überhaupt ist. Egal, ob sie zwei Väter haben, zwei Mütter oder wie auch immer – am Ende ist Liebe das Entscheidende.“

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