K-Word #639: Neues aus der Lesbenwelt
Lena Oberdorf in Love, Vanessa „Nessi“ Borck sucht in neuer Datingshow weiter nach der großen Liebe, Kristen Stewart spricht über ihre Ehefrau, Ann-Katrin Berger bleibt im DFB-Tor, Filmtipps - und mehr!
Von Karin Schupp
19.12.2025 - Das Gerücht kursierte schon eine Weile – und jetzt ist es bestätigt: Lena Oberdorf und die polnische Nationalspielerin Natalia Padilla-Bidas, beide bei Bayern München, zeigten sich in einem gemeinsamen Instagram-Post als Paar. Natalia, die in Spanien geboren wurde und aufwuchs, ist seit 2023 bei den Bayern unter Vertrag, war bislang aber an andere Clubs ausgeliehen. Erst im Oktober gab sie ihr Debüt beim amtierenden deutschen Meister. Obi, die sich zu Beginn der WM 2023 beiläufig geoutet hatte (K-Word #516), war damals mit der späteren Princess Charming-Kandidatin Kim (K-Word #638) zusammen. Wegen eines Kreuzbandrisses fällt sie bis auf weiteres - auch für das Nationalteam - aus.
Aber es gibt auch eine gute Nachricht aus dem Fußball: Gestern gab der DFB bekannt, dass Ann-Katrin Berger Torfrau der Nationalelf bleibt. Bundestrainer Christian Wück hatte ihr schon nach dem Nations League-Finale gegen Spanien „eindeutig signalisiert, dass wir die Zusammenarbeit gern fortführen würden“, wie er dem Kicker sagte, doch die sportliche und mentale Stütze des Teams hatte sich zunächst noch Bedenkzeit erbeten. Deutschlands Fußballerin des Jahres 2025 gewann zuletzt mit dem Gotham FC (und ihrer Lebensgefährtin Jess Carter) das Play-off-Finale um die US-Meisterschaft und promotet aktuell ihre Autobiografie „Das Spiel meines Leben“ (K-Word #634): In den letzten Tagen war die 35-Jährige im Kölner Treff (WDR) und der NDR-Sendung DAS! Rote Sofa zu Gast.
WDR/ Kölner Treff Ann-Katrin Berger: Elfmeterkillerin, Deutschlands Fußballerin des Jahres 2024, US-Meisterin und Buch-AutorinIn ihrem Podcast hielt sich Vanessa Borck aka @nessiontour letzte Woche noch bedeckt (K-Word #638) – aber jetzt ist es raus: Die Influencerin, die als Princess Charming-Prinzessin bekanntlich nicht fündig wurde, nimmt die Sache jetzt selbst in die Hand: Demnächst erscheint auf ihrem Youtube-Kanal ihre eigene Datingshow Nessi in Love, in der sie mit Unterstützung ihrer Schwester Laura und der Charming-Produktionsfirma Seapoint nun aber wirklich die Frau ihres Lebens finden will. Dass die 29-Jährige auf der Suche ist, wissen alle, die ihr in den Social Media folgen, und welche Frauen besonders gute Chancen haben, zählte Laura schon im Oktober in einem Instagram-Video auf: Blonde Frauen, die gut riechen, 24/7-Beziehungen mögen, kinderlieb sind („aber nicht zu sehr“), ordentlich sind, gerne reisen und in einem Feuer- oder Erde-Sternzeichen geboren sind. Der Instagram-Account von Nessi in Love hat bereits über 136.000 Follower:innen, die Bewerbungsphase beginnt am 21. Dezember.
Filmstar Kristen Stewart sprach im US-Magazin Esquire ausnahmsweise mal über Privates: In der Interviewreihe „What I’ve learned“ antwortete sie auf die Frage, was sie aus dem Eheleben mit der Drehbuchautorin Dylan Meyer gelernt habe: „Dass man zusammen einfach stärker ist.“ Dylan habe ihr gezeigt, wie wichtig es sei, „sich die Menschen um sich herum bewusst auszusuchen. Dylan hat null Geduld für Idioten. Ich wirke vielleicht nicht immer so, aber eigentlich bin ich schon eher eine von der netten Sorte.“ Das Paar ist seit 2019 zusammen und heiratete im April (K-Word #606). Mit ihrer gemeinsamen Produktionsfirma produzierten sie ihre beiden Regiedebüts: Stewarts The Chronology of Water (D-Start: 5.3.2026) und Meyers Kifferkomödie The Wrong Girls (Premiere 2026).
Ab 25. Dezember im Kino: Die jüngste Tochter erzählt von der jungen Pariserin Fatima (Nadia Melliti), die durch ihr lesbisches Coming-out in einen tiefen Konflikt mit ihrer algerischstämmigen Familie und ihrem muslimischen Glauben gerät. Hafsia Herzis Film basiert auf dem semiautobiografischen Roman der französischen Schrifstellerin Fatima Daas (auf Deutsch im Claasen Verlag erschienen), in Cannes 2025 gewann er den LGBTQ-Award Queer Palm, die herausragende Newcomerin Melliti wurde dort mit dem Preis für die beste Darstellerin ausgezeichnet. „Ein kraftvoller, zärtlicher und fesselnder Film“, urteilte unsere Kritikerin – lest unsere Rezension am Sonntag auf l-mag.de.
In der hochgelobten US-Dramedy Sorry, Baby (Kinostart: 18. Dez.) kämpft die junge Professorin Agnes (Eva Victor, auch Drehbuch und Regie) mit den langfristigen Folgen eines sexuellen Übergriffs durch ihren damaligen Doktorvater. Eine wichtige Begleiterin in ihrem Heilungsprozess ist ihre beste Freundin Lydie (Naomie Ackie), die mit ihrer Partner:in Fran (E.R. Fightmaster, Grey’s Anatomy) ein Kind erwartet. Die queere Schauspielerin Kelly McCormack (A League of their Own) spielt Agnes’ Kollegin und frühere Kommilitonin.
DCM Eva Victor (l.) und Naomie Ackie in „Sorry, Baby“Die perfekte Lektüre für die Feiertage ist da: Ab heute liegt die neue L-MAG-Ausgabe am Bahnhofskiosk und hier gibt es sie als E-Paper. Das Cover schmückt die Musikerin/ Schauspielerin Laura Tashina (Dahoam is Dahoam, K-Word #388) – eine der lesbischen TikTokerinnen, die wir im Heft vorstellen. In der Titelstory „Feste, Feiern, Rituale“ geht's um Feiern mit der Wahlfamilie, Tarotkarten und Rituale beim Sex. Wir porträtieren die queere Rapperin Uzi Freyja, die lesbische Dirigentin Annalena Hoesel und ein Frauenpaar aus Japan; wir erklären, was eine „Pillow Princess“ ist, beschäftigen uns mit trans Männern und nichtbinären Queers in der Community, geben wie immer Musik-, Film-, Serien- und Buchtipps und vieles mehr!

Am 17. Dezember mussten wir uns von einer schwulen Ikone verabschieden: Der Filmemacher und queere Aktivist Rosa von Praunheim starb im Alter von 83 Jahren – nur fünf Tage nach seiner Hochzeit mit seinem langjährigen Lebensgefährten, dem Künstler Oliver Sechting. Lest den Nachruf auf unserer Schwesterseite siegessäule.de.
Und noch mal zurück zu Vanessa Borcks angekündigter Datingshow Nessi in Love: Es gibt auch schon einen Titelsong: „Gibt es dich“ von der Popsängerin Sophia:
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