L-Mag

K-Word #7: Neues aus der Lesbenwelt

Heute: Cate Blanchett, Rooney Mara und womöglich auch Rihanna in lesbischen bzw. bisexuellen Filmrollen, sexy Frauenknastserien, ein MTV Video Music Award für eine lesbische Sängerin, Coming Outs im Sport und mehr...

Von Karin Schupp

l-mag.de, 30.8. - Eine lesbische Produzentin, ein schwuler Regisseur und zwei tolle Schauspielerinnen verfilmen einen Lesbenroman einer lesbischen Autorin – das klingt ja fast zu schön, um wahr zu sein, stimmt aber: Patricia Higshmiths Roman Carol, bei uns auch als Salz und sein Preis bekannt, kommt ins Kino, produziert von Christine Vachon (Boys Don't Cry), gedreht von Todd Haynes (Dem Himmel so fern), und die Hauptdarstellerinnen sind Cate Blanchett und Rooney Mara, die in Verblendung – The Girl with the Dragon Tattoo und Side Effects – Tödliche Nebenwirkungen schon bisexuelle Rollen spielte (und um die auch privat Lesbengerüchte ranken). Mara übernahm die Rolle von Mia Wasikowska (The Kids Are All Right, Albert Nobbs), die kürzlich ausgestiegen ist. 

In der Story, die im New York der 50er Jahre angesiedelt ist, geht es um eine Kaufhaus-Verkäuferin (Mara), die sich in eine verheiratete Frau (Blanchett) verliebt. Die Dreharbeiten sollen im nächsten Frühjahr beginnen.

Bald Leinwandloverinnen: Rooney Mara und Cate Blanchett; Fotos: Elen Nivrae, CC-BY (links), Eva Rinaldi, CC-BY-SA

Dass Rihanna die Hauptrolle in einer Lebensverfilmung über die Sängerin und Burlesque-Tänzerin Josephine Baker spielen soll, ist hingegen erst mal nur ein Wunsch des Produzenten, der das vermutlich herausposaunt hat, um mit seinem Projekt schon mal ein bisschen medienwirksamen Wirbel zu machen. 

Aber RiRi wäre ja nicht die Schlechteste für die Rolle: singen kann sie, ein bisschen Kino-Erfahrung hat sie in Battleship (2012) und Das ist das Ende (2013) gesammelt, und bestimmt hätte sie nichts dagegen, eine bisexuelle Frau zu spielen: Baker, die in den zwanziger Jahren in Paris berühmt wurde und sich stark gegen Rassismus engagierte, hatte etliche Affären mit Frauen, darunter auch mit der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo und der französischen Schriftstellerin Colette.

Rihanna als Josephine Baker - schon vorstellbar, oder? Fotos: Liam Mendes, CC-BY-SA (links), Carl Van Vechten, Library of Congress

Die MTV Video Music Awards trumpfen ja jedes Jahr mit einem kalkulierten Schocker auf – in der Show am vergangenen Sonntag war’s der Auftritt von Miley Cyrus und vor genau zehn Jahren war's das hier:

Zehn Jahre nach dem legendären Kuss zwischen Madonna, Britney und Christina Aguilera (Jennifer Lopez stand, wie wir heute wissen, ebenfalls auf Madonnas Kuss-Liste, konnte oder wollte aber nicht), bot uns MTV auch mal eine echte Lesbe: für ihren Pro-Homo-Song „Same Love“ gewann die lesbische Singer-Songwriterin Mary Lambert zusammen mit Macklemore & Ryan Lewis den Preis für das „Beste Video mit einer sozialen Botschaft“. Bei ihrem Auftritt später in der Show wurde sie von Oscar-Gewinnerin Jennifer Hudson (Dreamgirls) unterstützt.

 

Aus dem Refrain („And I can’t change/ Even if I tried/ Even if I wanted to/ My love, my love, my love/ She keeps me warm”) machte die Co-Autorin von “Same Love” jetzt einen eigenen Song und spielte im Video eine schöne Lovestory mit Bryn Santillan, Sängerin der Band Wishbeard, die wie sie aus Seattle stammt (aber in echt nicht ihre Freundin ist – die wollte nicht vor die Kamera). Mary Lamberts “She Keeps Me Warm” könnt ihr euch hier anhören, den Videoclip gibt's hier.

Gleich hält sie sie warm... Foto: She Keeps Me Warm, Screenshot

In der neuen L-MAG (seit heute am Kiosk) findet ihr einen Artikel über die großartige US-Serie Orange is the New Black, und hier könnt ihr euch zur Einstimmung den Trailer ansehen, der leider viel heterosexueller ist als die Serie selbst…

Deshalb für alle, denen die Duschszene ganz am Anfang zu kurz war:

Und wem das immer noch nicht genügt...

Duschen spielen eine entscheidende Rolle in Orange is the New Black..., Foto: Screenshot

Gestern begannen die Dreharbeiten für Staffel 2, sobald Orange is the New Black nach Deutschland kommt, werdet ihr es hier erfahren!

Auch in Australien feierte eine neue Frauenknastserie gerade einen großen Erfolg: Wentworth, ein Remake der 80er-Jahre-Soap Prisoner, startete im Mai mit zehn Folgen und brachte ein neues Lesbentraumpaar ins Spiel: die gesamte Staffel über flirtete die lesbische Knast-Queen Franky (Nicole da Silva) - ein Mix aus The L Word-Shane und Hinter Gittern-Walter - die neue Gefängnisdirektorin Erica (Leeanna Walsman) an, was in Folge 10 in einen Kuss mündete -- uuuund weiter geht's leider erst 2014... Wentworth läuft inzwischen auch in England und Irland, bei uns hingegen steht eine Ausstrahlung nicht an. Deshalb für euch dieses Fanvideo mit allen sexy Szenen:

Im deutschen Fernsehen hat am 4. Sept. Under the Dome Premiere (ProSieben, Mi, 20:15 Uhr, s. K-Word #2), und am 3. Sept. startet beim Pay-TV-Sender Glitz (Di, 20:15 Uhr) die dritte Staffel der spannenden Teenie-Serie Pretty Little Liars mit ihrer lesbischen Hauptfigur Emily (Shay Mitchell, die übrigens dieselbe Synchronsprecherin hat wie Rooney Mara in Verblendung). Und nicht zu vergessen: am Sonntag muss sich Anne Will im TV-Duell mit Angela Merkel, Peer Steinbrück und ihrem Co-Moderator Stefan Raab herumschlagen (20:30 Uhr bei ARD, ZDF, RTL, ProSieben). 

A propos Australien: dort haben sich gerade zwei lesbische Sportlerinnen geoutet. Die Snowboarderin Belle Brockhoff nutzte ihr öffentliches Coming Out in der australischen Fernsehsendung Lateline, um gegen die homophobe Gesetzgebung in Russland zu protestieren. Die 19-Jährige, die gute Chancen auf eine Olympia-Qualifizierung hat, würde in Sotschi „vielleicht eine Anstecknadel“ tragen, „aber es ist definitiv ein bisschen beängstigend, wenn man an Verhaftung, Ausweisung, Disqualifizierung und all das denkt.“

Belle Brockhoff, abc.net.au

Tennisprofi Casey Dellacqua (28) erledigte ihr Coming Out ganz elegant, indem sie die Geburt ihres Sohns bekannt gab, den ihre Partnerin Amanda Anfang August zur Welt brachte. „Auf der Tour sieht man viele Spieler mit ihren Familien, und ich bin immer noch motiviert und werde es hinkriegen, wir werden es hinkriegen, so gut es geht“, sagte sie am Rande der US Open der australischen Zeitung The Age.

Dellacqua steht aktuell auf Platz 15 der Doppel-Weltrangliste, im Juli erreichte sie mit Ashleigh Barty das Finale in Wimbledon, heute (ca. 23 Uhr) spielen die beiden in der 2. Runde der US Open. 

Foto: Mirsasha, Flickr, CC-BY-NC-ND

Ich weiß nicht genau, was Beth Ditto hier umtreibt, aber ich kann nur unterstreichen, was sie bei Instagram gepostet hat: "Dental Health is really important #flossy #brushtwice" - denn: Zahnpflege ist ja wirklich wichtig…

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