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5 neue Serien mit lesbischen und queeren Hauptfiguren

„Betty“, „The Wilds“, „Sex“, „Motherland: Fort Salem“ und „Eine Hochzeit mit Folgen“: Wir stellen fünf neue Serien vor, die's bei Streamingdiensten, im Fernsehen oder kostenlos in der Mediathek gibt.

Profile Pictures Das Promo-Bild von „Sex“ ist eine Mogelpackung: Zu viert landen die Hauptcharaktere nicht zusammen im Bett...

Von Karin Schupp, 16.12.2020

1. Sex (Dänemark 2020, 6 Folgen)

Gefühlschaos pur: Cathrines (Asta Kamma August) emotionale Balance gerät nach einem Kuss mit ihrer lesbischen Arbeitskollegin Selma (Nina Terese Rask) völlig aus dem Gleichgewicht. Ist Selma es wert, ihren Freund Simon (Jonathan Bergholdt Jørgensen) zu betrügen oder gar zu verlassen? Immerhin hat der seit einiger Zeit keine Lust mehr auf Sex mit ihr. Und was sagt Selma überhaupt dazu?

Lohnt sich das? Es gibt eine schöne lesbische Sexzene, und man ist schnell damit durch: die komplette Staffel dauert nur 80 Minuten. Aber auch wer das selbst schon mal erlebt hat, wird zugeben müssen: anderen bei diesem Hin und Her zuzuschauen, kann auch ein bisschen nerven…

Wo? Kostenlos in der ARD One-Mediathek

2. Betty (USA 2020, 6 Folgen)

Fünf Skateboarderinnen cruisen durch New York, üben Skater-Tricks, flirten, kiffen und zoffen sich mit den Jungs, die den Skatepark für sich beanspruchen. Zu der All-Girls-Crews gehören auch die liebenswerte lesbische Aufreißerin Kirt (Nina Moran) und die introvertierte queere Honeybear (Moonbear). Das Spin Off von Crystal Moselles Spielfilm Skate Kitchen (2018) ist relaxt und trotz einiger Beziehungsprobleme und dem ein oder anderen Stress zu Hause recht dramafrei. Staffel 2 ist angekündigt.

Lohnt sich das? Ja: Authentisch, mit sympathischen Hauptdarstellerinnen, die tatsächlich Skaterinnen und miteinander befreundet sind, und reichlich queeren Charakteren, da Kirt und Honeybear sich nicht etwa ineinander verlieben, sondern andere Love Interests haben. Eine „Betty“ spielt übrigens nicht mit – das ist ein Slang-Begriff für Mädchen und Frauen im Skatepark.

Wo? Seit 8. Dez. bei Sky Atlantic (Pay TV) und beim Streaminganbieter Sky Ticket

Bei uns läuft die Serie (auch) in deutscher Synchronfassung, den Trailer gibt's nur im englischen Original:

3. The Wilds (USA 2020, 10 Folgen)

Lost mit Teenagerinnen: Acht Schülerinnen stranden nach einem Flugzeugabsturz auf einer einsamen Insel und müssen dort ums Überleben kämpfen. Aber wie Rückblenden zeigen, kann so eine Insel - die zudem ein Geheimnis (aber ohne Mystery) verbirgt -, auch nicht schlimmer sein als das Leben einer Teenagerin in den USA. Das kennt auch die lesbische Toni (Erana James), die Probleme hat, ihre Aggressionen im Zaum zu halten. Und wie sich im letzten Drittel der Miniserie herausstellt: Sie ist nicht der einzige queere Teenie in der Gruppe!

Lohnt sich das? Ja, wenn man über man die recht unglaubwürdige Prämisse stört und diverse Plotlöcher großzügig hinwegsieht. Die drei Ebenen - das soziale Miteinander auf der Insel, das Rätsel um den Absturz und der kritische Blick auf die gesellschaftlichen Erwartungen an junge Frauen - sind unterhaltsam, und die Cliffhanger halten dran (leider bleiben auch am Ende noch viele Fragen offen, und bis zur zweiten Staffel kann's noch dauern - sie ist noch nicht mal beauftragt). Die lesbischsten Episoden: Folge 4 und Folge 8.

Wo? Amazon Prime Video (Flatrate) und: Folge 1 steht noch bis zum 25. Dezember kostenlos auf den Amazon Prime-Kanälen bei YouTube, Instagram, Twitter und Facebook

Matt Klitscher/ Amazon Toni (Erana James, ganz links) und die anderen Überlebenden in „The Wilds“

4. Eine Hochzeit mit Folgen (Schweden 2019, 4 Folgen)

Eine Hochzeit, ein Todesfall und einige Schwangerschaften: Während der Hochzeitsfeier von Meja (Molly Nutley) und Sunny (Angelica Prick) schlafen Mejas Mutter Grace (Helena Bergström) und Sunnys Vater Samuel (Philip Zandén), beide anderweitig verheiratet, miteinander. Und dieser spontante Seitensprung hat - der Titel deutet es bereits an – Folgen, die weit über spätere peinliche Begegnungen hinausgehen.

Lohnt sich das? Geht so: Nach Episode 1, die Mejas und Sunnys Hochzeit gefühlt fast in Echtzeit - inklusive aller Reden! – zeigt, tauchen die beiden nur noch als Besucherinnen ihrer Eltern auf, und ihre Ankündigung, eine Familie gründen zu wollen, tritt in den Hintergrund gegenüber der Krisen ihrer Eltern und vor allem von Grace.

Wo? Am 17. Dez. komplett bei Arte (ab 21:45 Uhr) und schon jetzt kostenlos in der Arte-Mediathek

Arte/ Screenshot Für Meja (Molly Nutley, l.) und Sunny (Angelica Prick) hat ihre Hochzeit noch die wenigsten Folgen...

5. Motherland: Fort Salem (USA 2020, 10 Folgen)

Mystery mit modernen Hexen: In einer alternativen Gegenwart der USA bekämpfen Hexen im Auftrag der Regierung feindliche Mächte und die inländische Terrorgruppe „The Spree“, im Deutschen „Die Plage“ genannt. Eine der drei neuen Rekrutinnen, die ihre militärisch-magische Ausbildung in der Hexen-Kaserne Fort Salem beginnen, ist Raelle (Taylor Hickson), und die bändelt schon in der ersten Folge mit der mysteriösen Scylla (Amalia Holm) an – eine Beziehung, die sich durch die ganze Staffel zieht, wobei schnell klar ist, dass Scylla nicht die ist, die sie zu sein vorgibt. Staffel 2 ist bereits bestellt.

Lohnt sich das? Für alle, denen es in Harry Potter zu wenige Hexen gab und die auch andere Serien des Teenie-Senders Freeform - etwa The Fosters, Pretty Little Liars, The Bold Type – mögen, denn dafür ist sie typisch: Junge weibliche Hauptfiguren, stylisch, ein bisschen feministisch und gelungene LGBTQ-Charaktere, ohne aber die heterosexuellen Mainstream-Bahnen allzu sehr zu verlassen.

Wo? Amazon Prime Video (Flatrate)

David Bukach/ Amazon/ Freeform Raelle (Taylor Hickson, l.) und Scylla (Amalia Holm) in „Motherland: Fort Salem“

 

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