6 neue Filme mit L-Faktor - (hoffentlich) bald bei uns!
Eine jahrzehntelange Liebe, eine lesbische Bergsteigerin, Naomi Ackie als bisexuelle Pop-Ikone Whitney Houston, und Kristen Stewart, Dakota Johnson und Selena Gomez in lesbischen Hauptrollen: Teil 2 unserer L-Film-Vorschau.
Von Karin Schupp, 5.6.2022
Hier geht's direkt zu Teil 1.
1. Am I OK? (USA, 2022)
Freundschaft und Coming-out: Lucy (Dakota Johnson, Fifty Shades of Grey) und Jane (Sonoya Mizuno, Devs) sind beste Freundinnen und wissen alles voneinander – dachten sie jedenfalls bisher. Als Jane nach London ziehen will, kommt Lucys tief verbuddeltes Geheimnis zutage: Sie steht auf Frauen und im Besonderen auf ihre Kollegin Brittany, gespielt von der lesbischen Schauspielerin Kiersey Clemons (Easy). Regiedebüt von Comedian Tig Notaro (Star Trek: Discovery) und ihrer Frau Stephanie Allynne (Nat in The L Word: Generation Q), die ebenso wie die Autorin des Drehbuchs, Lauren Pomerantz, ihr Coming-out erst mit über 30 erlebte.
Wann? Beim Sundance Filmfestival im Januar 2022 war Weltpremiere, einen deutschen Starttermin gibt’s noch nicht.
2. Nelly & Nadine (Schweden/ Belgien/ Norwegen, 2022)
Dokumentation: Anhand von Fotos, Super 8-Filmaufnahmen und Tondokumenten erzählt Regisseur Magnus Gertten die Geschichte zweier Frauen, Nelly Mousset-Vos und Nadine Hwang, die sich im KZ Ravensbrück verliebten, dort nach wenigen Monaten auseinander gerissen wurden, sich nach dem Krieg wiederfanden und bis an ihr Lebensende in Venezuela und Brüssel zusammenlebten. Von ihren Familien wurden die Opernsängerin und die chinesische Diplomatentochter allerdings nie als Liebespaar wahrgenommen - Nellys Enkelin Sylvie wird das erst Jahrzehnte nach dem Tod ihrer Großmutter nach Durchsicht ihrer Hinterlassenschaften (angemessen beschämt) bewusst. Auf der Berlinale 2022 gewann der Film den LGBTQ-Filmpreis Teddy Award.
Wann? Kinostart: 1. Dez. 2022.
3. Love Lies Bleeding (USA)
Romantic Thriller: Kristen Stewart in ihrer zweiten lesbischen Rolle nach Happiest Season (unsere Filmkritik): Im neuen Film der englischen Regisseurin/ Drehbuchautorin Rose Glass (Saint Maud) wird sie die Lebensgefährtin einer Bodybuilderin sein – eine „Romanze, die von Ego, Begehren und dem amerikanischen Traum angetrieben wird“ (Pressetext). Die zweite Hauptrolle, die möglichst authentisch besetzt werden soll, ist noch nicht gecastet.
Wann? Noch nicht bekannt, die Dreharbeiten haben noch nicht begonnen.
4. I Wanna Dance With Somebody (USA, 2022)
Biopic: Die Film-Biografie über Whitney Houston (1963-2012) hat sich vorgenommen, den gesamten Werdegang der bisexuellen Pop-Ikone. Dazu würde dann auch die enge Beziehung des Popstars, gespielt von Naomie Ackie zu ihrer lesbischen Jugendfreundin Robyn Crawford (Nafessa Williams) gehören, die zumindest bis Beginn ihrer Karriere auch sexuell war (siehe K-Word #327). Dass Drehbuchautor Anthony McCarten schon mit Bohemian Rhapsody bewiesen hat, dass er queere Biopics kann, lässt hoffen! Beide Schauspielerinnen spielten übrigens schon lesbische Serienrollen: Ackie in Master of None (unsere Filmkritik), Williams in Black Lightning.
Wann? Kinostart: 22. Dez. 2022.
5. Para:dies (Österreich, 2022)
Mockumentary: Ein Paar, Jasmin (Julia Windischbauer) und Lee (Elena Wolff) lässt sich von der Dokumentarfilmerin Amira (Melanie Sidhu) beim Umzug aus Salzburg in die österreichische Provinz begleiten. Dabei schwappen vor der Kamera immer mehr Beziehungskonflikte an die Oberfläche und Jasmin und Amira nähern sich einander an. „Julia und ich, wir sind beide queer, wir sind beide in eher ländlichen Bereichen aufgewachsen. Dort gab es sehr lange keine Identifikationsfiguren, und wenn, dann waren es immer irgendwelche tragische Menschen, da ging’s dann nur um die Queerness“, sagte Elena Wolff, die auch Regie führte und das Buch schrieb, dem Saarländischen Rundfunk. Windischbauer wurde für ihre Rolle schon mehrfach ausgezeichnet.
Wann? Weltpremiere war beim Max Ophüls Filmfestival im Januar 2022, einen Kinostarttermin gibt's noch nicht.
6. In the Shadow of the Mountain (USA)
Biopic, das auf den Memoiren der bekannten Bergsteigerin Silvia Vasquez-Lavado basiert. Die Peruanerin ist eine der wenigen Frauen – und die erste offen lesbische -, die die Eight Summits (die acht höchsten Berge aller Kontinente) bestiegen hat. 2014 gründete die Überlebende sexueller Gewalt die Organisation „Courageous Girls“, die Mädchen und Frauen unterstützt, die sexuelle Gewalt erfahren haben oder Opfer von Menschenhandel wurden. Die Hauptrolle spielt Popstar/ Schauspielerin Selena Gomez (Only Murders in the Building), die den Film auch produziert.
Wann? Noch unbekannt, die Dreharbeiten haben noch nicht begonnen.
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