L-Mag

6 neue Serien, auf die wir uns jetzt schon freuen!

Kristen Stewart, Jodie Comer, Mae Martin, lesbische Fußballerinnen, eine deutsche Produktion und vielleicht das nächste „The L Word“: Die TV-Studios haben sechs neue Serien mit lesbischem Content angekündigt.

Von Karin Schupp

13.10.2024 - Lesbische oder bisexuelle Nebenfiguren sind in Serien längst keine Ausnahme mehr. Schlechter sieht's schon mit queeren Hauptfiguren aus und häufig bleibt deren sexuelle Identität nur eine kurze Erwähnung, die schnell in Vergessenheit gerät. Diese sechs Produktionen, die aus Deutschland, USA und Kanada angekündigt wurden, machen Hoffnung auf mehr - immerhin stecken hinter (mindestens) vier Serien queere Producer:innen und Drehbuchautor:innen.

Zeitsprung/ Nirén Mahajan Das deutsche „Euphorie“: Sira-Anna Saal, Derya Eryol und Eren M. Günercin in „Euphorie“

1) Euphorie, GER

Jugendserie: In den USA war Euphoria ein großer Erfolg und wurde wegen ihrer Authentizität und ihres visuellen Stils gelobt, stand aber auch wegen der Darstellung von Drogenkonsum und Sex in der Kritik. RTL wagt sich nun an eine deutsche Adaption des ursprünglich aus Israel stammenden Serienstoffs: Die queere Hauptfigur Mila (Derya Akyol) kehrt nach einem Psychiatrieaufenthalt in ihre Schule zurück, ihr Love Interest ist ihre Klinikbekanntschaft Ali (Sira-Anna Faal), die jedoch spurlos verschwunden ist. Und dann ist da noch Jannis (Eren M. Güvercin), mit dem sie einen Strudel aus Drogen und Gewalt zu rutschen droht. Akyol ist eine erfolgreiche Synchronsprecherin – sie spricht zum Beispiel Tara in Heartstopper -, Faal kennen wir als lesbische Fatou aus der funk-Serie Druck. Die Drehbücher schrieben Headwriter Jonas Lindt (Druck) und die queeren Autorinnen Paulina Lorenz, Raquel Kishori Dupka und Antonia Leyla Schmidt. Gedreht wird derzeit in Köln und dem Ruhrgebiet.

Wo & wann? 2025 bei RTL+.

NASA, Elena Ternovaja/ CC-BY-SA Kristen Stewart (r.) spielt in „The Challengers“ die lesbische Astronautin Sally Ride (1951-2012)

2) The Challenger, USA

Lesben im Weltall: Kristen Stewart spielt die Astronautin Sally Ride, die 1983 als erst dritte Frau und erste Lesbe ins All flog (letzteres wurde allerdings erst nach ihrem Tod 2012 bekannt, als ihre langjährige Lebensgefährtin darüber sprach). Die von Kyra Sedgwick produzierte Serie basiert auf dem Buch „The New Guys“ über einen Astronaut:innen-Jahrgang, mit der die NASA 1978 mehr Diversität in ihre Crews bringen wollte. Nachdem zuvor alle US-Astronauten männlich und weiß gewesen waren, gehörten der 35-köpfigen „Group 8“ (intern bekannt als „The Fucking New Guys“) auch sechs Frauen und mehrere People of Color an.

Wann & wo? Die Produktion hat noch nicht begonnen.

Netflix/ Michael Gibson „Wayward“ mit Toni Collette, Sarah Gadon und Mae Martin (v.l.n.r.)

3) Wayward, Kanada

Teen Thriller: Die Miniserie von und mit Mae Martin (Feel Good) in der Hauptrolle spielt in einer „idyllischen Kleinstadt mit einer düsteren Seite“ und handelt von der „komplexen und manchmal schwierigen Beziehung zwischen Teens und Erwachsenen“, wie es einigermaßen vage im Netflix-Pressetext heißt. Martin (queer und nichtbinär) und Sarah Gadon (Girl King) spielen ein Paar, im Cast sind auch Toni Collette und Suits-Star Patrick J. Adams. Die Dreharbeiten in Toronto enden Mitte Oktober.

Wann & wo? 2025 bei Netflix.

Raven B. Varona, Piatkus Fußball-Lesben: Megan Rapinoe und Sue Bird produzieren „Cleat Cute“

4) Cleat Cute, USA

Fußballserie: Bei den Vorbereitungen für die Fußball-WM verliebt sich das Nachwuchstalent Phoebe in Grace, Star und Kapitänin des Nationalteams. Nach einem Kuss ist sie hin und weg, aber erwidert Grace wirklich ihre Gefühle und würde ihre Beziehung auch jenseits des Fußballplatzes funktionieren? Hinter der Adaption des Jugendromans (2023) von Meryl Wilsner stecken Ex-Fußballstar Megan Rapinoe und Ex-Basketballstar Sue Bird. Mit ihrer Produktionsfirma „A Touch More“ will das Sport-Powercouple mehr Storys über Frauen, LGBTQ-Menschen und People of Color in die Medienlandschaft bringen.

Wann & wo? Noch im Entwicklungsstadium.

DuVall/ Instagram, Vanessa Rovato Clea DuVall (l.) verfilmt Anna Dorns (r.) „Perfume & Pain“, eine Hommage an lesbische Groschenromane

5) Perfume & Pain, USA

Das neue The L Word? Die lesbische Schauspielerin und Regisseurin Clea DuVall (Happiest Season) wird Anna Dorns gleichnamigen Roman (2024) als Serie adaptieren. In der Hommage an lesbische Groschenromane der 1950er geht‘s um eine mittelerfolgreiche Schriftstellerin mit Schreibblockade und kompliziertem Liebesleben in Los Angeles. Um sie herum: ihre klatschversessene Ex, eine sexy Studentin in ihrer Zoom-Schreibgruppe, ihre neue Nachbarin und das Hollywood-Sternchen, das die Rechte an einem ihrer Romane kaufen will.

Wann & wo? Noch im Entwicklungsstadium.

Atlantik, BBC America/ Parisa Taghizadeh „Big Swiss“ mit „Killing Eve“-Star Jodie Comer

6) Big Swiss, USA

Sex, Obsession und dunkler Humor: Im Mittelpunkt steht Greta, die als Schreibkraft für einen Sex-Coach dessen Therapie-Stunden transkribiert. Dabei verliebt sie sich mehr und mehr in seine Patientin Flavia (Killing Eve-Star Jodie Comer), die sich beraten lässt, weil sie noch nie einen Orgasmus hatte. Als Greta der Frau, der sie den Namen „Big Swiss“ gegeben hat, zufällig begegnet, beginnen sie eine explosive Affäre. Die Serie basiert auf Jen Beagins Roman (2023), der unter diesem Titel auch auf Deutsch erschienen ist.

Wann & wo? 2022 von HBO angekündigt, aber noch im Entwicklungsstadium.

 

 

 

Die aktuelle Ausgabe der L-MAG  erhältlich am Kiosk (Kiosk-Suche), im Abo, als e-Paper und bei Readly.

Aktuelles Heft

Sex & Body

Schamlos: Ein anderer Blick auf unsere Körper. Ausserdem: Rapperin Elbow im Interview. Filme und Filmfestivals. Thailand: Ehe für alle! mehr zum Inhalt




L-MAG, frei und selbstbewusst!

 

Wir wollen unabhängig und selbstbestimmt bleiben. Zum Jahresende wenden wir uns an unsere Leser:innen: Ihr wisst am besten, warum es uns braucht und was ihr an uns schätzt. Helft uns, damit wir uns für die Zukunft wappnen können, die in politischer wie finanzieller Hinsicht nicht einfach wird.

Gute Artikel gibt es nicht umsonst!

Vielen Dank!
Euer L-MAG-Team

 

 


L-MAG.de finde ich gut!

L-MAG, frei und selbstbewusst!

 

Wir wollen unabhängig und selbstbestimmt bleiben. Zum Jahresende wenden wir uns an unsere Leser:innen: Ihr wisst am besten, warum es uns braucht und was ihr an uns schätzt. Helft uns, damit wir uns für die Zukunft wappnen können, die in politischer wie finanzieller Hinsicht nicht einfach wird.

Gute Artikel gibt es nicht umsonst!

Vielen Dank!
Euer L-MAG-Team

 

 


L-MAG.de finde ich gut!
x