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7 neue Filme, auf die wir uns schon freuen

Lesbische Nonnen, eine MMA-Fighterin, ein aufstrebender Popstar mit heimlicher Freundin, queere Frauen in den 1940ern und zwei verliebte Seilbahnschaffnerin: Das sind nur einige der Hauptfiguren in neuen Filmen, die in den nächsten Monaten bei uns laufen.

Salzgeber Filmverleih „Mumin“-Schöpferin Tove Jansson (Alma Pöysti, r.) und ihre Freundin Vivica (Krista Kosonen) in „Tove“

Von Karin Schupp, 17.11.2021

1) Bruised (USA, 2021, Regie: Halle Berry, Buch: Michelle Rosenfarb)

Worum geht’s? Halle Berrys Regie-Debüt ist eine Art weibliche Version des Box-Klassikers Rocky: Die Oscar-Gewinnerin spielt eine abgehalfterte Mixed Martial-Arts-Kämpferin, die nach sechs Jahren Pause noch einmal gegen eine Top-Fighterin in den Ring steigt, um den Respekt ihrer Familie und das Sorgerecht für ihren Sohn zurückzugewinnen. Und nebenbei verliebt sie sich in ihre neue Trainerin (Sheila Atim). Ex-Wynonna Earp-Star Shamier Anderson spielt den MMA-Boss, der den Kampf organisiert. Fun Fact: Ursprünglich war Blake Lively für die Hauptrolle gecastet worden, doch Berry wollte sie selbst spielen, als sie die Regie übernahm.

Wann? Ab 24. November bei Netflix.

Netflix Halle Berry als Jackie Justice (l.) mit „Lady Killer“ (Valentina Shevchenko) und Trainerin Bobbi (Sheila Atim, ganz links)

2) Benedetta (F/ NL, 2021, Regie: Paul Verhoeven, Buch: Verhoeven/ David Birke)

Worum geht’s? Das Nonnendrama basiert auf einer wahren Geschichte: Benedetta Carlini (Virginia Efira), eine italienische Nonne im 17. Jahrhundert, wurde wegen ihrer Beziehung mit einer Ordensschwester (Daphne Patakia) verurteilt und - bis zu ihrem Tod 35 Jahre später - eingekerkert. Nach der Premiere in Cannes 2021 wurde der kontroverse Regisseur Paul Verhoeven (Basic Instinct, Elle) für die grafischen Sexszenen kritisiert (K-Word #412) - aus Lesbensicht dürfte das kein Problem sein, aber der Film ist schon sehr campy, und es gilt Benedettas kitschige Jesus-Erscheinungen und eine unnötig explizite Folterszene auszuhalten.

Wann? Kinostart: 2. Dezember

3) La Fracture (F, 2021, Regie: Catherine Corsini, Buch: Corsini, Agnès Feuvre, Laurette Polmanss)

Worum geht’s? Raphaelle (Valeria Bruni Tedeschi) und Julie (Marina Foïs) stehen kurz vor der Trennung, und ihre Beziehung wird zusätzlich dadurch gebeutelt, dass sie nach einem Sturz Raphaelles eine Nacht in der - nach einer Gelbwesten-Demo überfüllten - Notaufnahme eines Pariser Krankenhauses verbringen müssen. Wir kennen die lesbische Regisseurin Catherine Corsini vor allem durch ihren lesbischen Liebesfilm La Belle Saison – Eine Sommerliebe (unsere Filmkritik). Ihr neuer Film mit Valeria Bruni Tedeschi und in den Hauptrollen gewann in Cannes 2021 den LGBTQ-Filmpreis „Queer Palm“.

Wann? Der geplante Kinostart im Januar 2022 wurde auf einen noch unbestimmten Termin verschoben.

Carol Bethuel/ Alamode Raphaelle (Valeria Bruni Tedeschi, l.) und Julie (Marina Foïs) in „La Fracture“

4) Beauty (USA, 2021, Regie: Andrew Dosunmu, Buch: Lena Waithe)

Worum geht’s? Beauty (Gracie Marie Bradley) ist eine aufstrebende Popsängerin in den 1980er Jahren, deren religiöse und kontrollierende Familie um jeden Preis ihre Beziehung mit ihrer butchigen Freundin Jasmine (Aleyse Shannon, bekannt als lesbische „Jada“ im Charmed-Reboot) auseinander bringen will. Denkt noch jemand an Whitney Houston und Robyn Crawford? Das Drehbuch zu dem Film, in dem auch Sharon Stone und die queere Schauspielerin Niecy Nash (K-Word #368) mitspielen, schrieb die lesbische Drehbuchautorin/ Produzentin Lena Waithe (Master of None, The Chi), die eine kleine Rolle in der zweiten Staffel von The L Word: Generation Q spielte.

Wann? Netflix hat den Film noch für 2021 angekündigt, bisher aber noch keinen Termin bekannt gegeben.

Netflix Beauty (Gracie Marie Bradley) and Jasmine (Aleyse Shannon) in „Beauty“

5) Tove (FIN/ S, 2020, Regie. Zaida Bergroth, Buch: Eeva Putro, Jarno Elonen)

Worum geht’s? Biopic über die finnische Kinderbuchillustratorin Tove Jansson (1914–2001), die mit den Trollfiguren „Mumins“ weltberühmt wurde. Der Film spielt Mitte der 1940er Jahre, als die unkonventionelle, queere Künstlerin (Alma Pöysti) eine offene Beziehung mit der Theaterregisseurin Vivica Bandler (Krista Kosonen) und dem linken Politiker Artos Wirtanen (Shantin Roney) führte. Im echten Leben verliebte sich Jansson übrigens rund zehn Jahre später in die Künstlerin Tuulikki Pietilä, mit der sie bis zu ihrem Tod zusammenblieb.

Wann? Lief bereits in der Queerfilmnacht Oktober 2021, Kinostart: 24. März 2022.

6) Nico (D 2021, Regie: Eline Gehring, Buch: Gehring, Francy Fabritz, Sara Fazilat)

Worum geht’s? Die deutsch-persische Altenpflegerin Nico (Sara Fazilat) wird durch einen brutalen rassistischen Überfall aus der Bahn geworfen und versucht danach, mit hartem Karatetraining über ihr Trauma hinwegzukommen, verliert dabei jedoch den Bezug zu sich selbst und ihrem alten Leben. Erst die Begegnung mit der Mazedonierin Ronny (Sara Klimoska) hilft ihr, diesen Weg in Frage zu stellen. Fazilat, die auch am Drehbuch mitschrieb und den Film produzierte, gewann 2021 für Nico den „No Fear Award“ beim deutschen Nachwuchspreis First Steps Award und wurde beim Max Ophüls Festival als „Beste Nachwuchsschauspielerin“ ausgezeichnet.

Wann? Kinostart: Frühjahr 2022

7) Gondola (D, 2022, Regie/ Buch: Veit Helmer)

Worum geht’s? In dieser ungewöhnlichen Liebesgeschichte, die im Sommer in den georgischen Bergen gedreht wurde, sehen sich zwei Seilbahnschaffnerinnen alle dreißig Minuten, wenn sich ihre beiden Gondeln auf halber Strecke begegnen. Aus kollegialen Grüßen und Scherzen wird ein Flirt und daraus wiederum Liebe und ein Bündnis gegen ihren Chef – und all das wird ganz ohne Dialoge erzählt. Die Hauptrollen spielen die französischen Schauspielerin Mathilde Irrmann (Bad Banks) und die Georgierin Nini Soselia.

Wann? Kinostart: 2022

Veit Helmer Filmproduktion Iva (Mathilde Irrmann) und Nino (Nini Soselia) in „Gondola“

 

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