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8 Filme und viele bunte Kinderbilder zum Regenbogenfamilien-Tag

Zum heutigen „International Family Equality Day“ stellen wir acht lesbische Familienfilme vor – vom Drama bis zur Komödie. Außerdem: Online-Malaktionen zum Regenbogenfamilientag, der in diesem Jahr nur digital stattfinden kann.

trigon-film „Rara“: Eine ganz normale chilenische Familie

Von Karin Schupp, 3.5.20

 

1. Zwei Mütter

Katja und Isabella wünschen sich ein Kind, stoßen aber schnell an Grenzen, da die meisten Samenbanken keine Frauenpaare behandeln. Weil Inseminationsbehandlungen zudem sehr teuer sind, beginnen sie schließlich, auf privatem Wege einen Spender zu suchen. Doch während Isabella ganz in der Idee der Familiengründung aufgeht, fühlt sich Katja immer stärker an den Rand gedrängt. Ein Mix aus Fiktion und Dokumentation: Bis auf die Hauptdarstellerinnen, Sabine Wolf und Karina Plachekta, spielen alle Charaktere – darunter auch die aufgesuchten Ärzte - sich selbst.

Zwei Mütter, D 2013, Regie/ Buch: Anne Zohra Berrached, 79 min. – auf DVD, Streaming: alleskino

2. Rara – Meine Eltern sind irgendwie anders

Eine pubertäre 13-Jährige realisiert zu spät, dass ihr Vater die Spannungen mit ihren zwei Müttern dazu ausnutzt, das Sorgerecht für sie und ihre Schwester einzufordern. Der Film, der auf der Berlinale 2016 als bester Jugendfilm ausgezeichnet wurde, basiert auf einem echten Fall und zeigt eine so fröhliche und authentische Regenbogenfamilie, dass eigentlich auch der hartnäckigste Homophobe nicht ernsthaft am Wohlergehen der Kinder zweifeln kann.

Rara – Meine Eltern sind irgendwie anders, Chile/ Argentinien 2016, Regie: Pepa San Martín, Buch: Pepa San Martín/ Marta Loza Alonso/ Alicia Scherson, 88 min., Spanisch mit deutschen UT - nur auf DVD (Schweiz/ Liechtenstein: Dort auf der Streamingplattform filmingo)

3. Vier kriegen ein Kind

ARD-Film über eine unfreiwillige Regenbogenfamilie: Steff (Friederike Kempter, Tatort Münster) und Neele (Christina Hecke, die sich kürzlich outete) freuen sich auf ihr erstes Kind, als sie erfahren, dass es bei der Insemination zu einer Verwechslung kam: Statt des gewünschten anonymen Spenders haben sie nun ein spießiges Schwulenpaar (Mark Hosemann und Christian Näthe) mit Vater-Ambitionen am Hals. Trotz aller Bedenken lassen sie es auf einen Versuch zu viert ankommen.

Vier kriegen ein Kind, D 2015, Regie: Matthias Steurer, Buch: Volker Krappen, 89 min. – in der ARD-Mediathek (nur bis 20. Mai 2020!)

ARD/ Degeto/ Georges Pauly V.l.n.r.: Friederike Kempter, Christina Hecke, Mark Hosemann und Christian Näthe

4. Mom + Mom

Einem Frauenpaar (gespielt von Linda Caridi und Maria Roveran) wird es im konservativen Italien nicht leicht gemacht, seinen Kinderwunsch zu erfüllen. Doch trotz strapazierter Nerven und immer leererer Kassen lassen sie sich nicht unterkriegen. Die italienische Regisseurin Karole Di Tommaso ließ in ihren Debütfilm eigenen Erfahrungen einfließen, eine der beiden Hauptfiguren trägt sogar ihren Vornamen.

Mom + Mom, Italien 2018, Regie: Karole Di Tommaso, Drehbuch: Karole Di Tommaso & Chiara Ridolfi, 81 Minuten; Italienisch mit deutschen UT - auf DVD, Streaming: Amazon, Google Play, Pantaflix, Videoload (unsere Filmkritik)

5. Unser Kind

Ellen (Susanne Wolff) und Katharina (Britta Hammelstein) werden glückliche Eltern, doch kurz nachdem Katharina das Kind geboren hat, kommt sie bei einem Unfall ums Leben. Und plötzlich melden sowohl der Samenspender Wolfgang (Andreas Döhler) als auch Katharinas Eltern Ansprüche auf das Baby an – eine schwierige Situation für Ellen, die zwar das Sorgerecht hat, ihren Sohn aber noch nicht adoptieren konnte. Der Fernsehfilm lief im November 2018 im Ersten, zurzeit steht er leider nicht in der Mediathek (es gibt nur eine Fotostrecke).

Unser Kind, D 2018, Regie: Nana Neul, Buch: Kristl Philippi, 90 min. – zurzeit nicht erhältlich, achtet auf TV-Wiederholungen!

WDR/ Martin Valentin Menke Britta Hammelstein und Susanne Wolff in „Unser Kind“

6. Das Floß

Improvisierte Dramedy der Berliner Regisseurin Julia C. Kaiser: Kurz vor ihrer Hochzeit mit Jana (Anna König) wird Katha (Julia Becker) von ihren drei besten männlichen Freunden zu einem Junggesellinnen-Abschied verschleppt. Und eigentlich steht einer feuchtfröhlichen Floßtour nichts im Wege, wenn die Jungs nicht auch den künftigen Samenspender ihres geplanten Babys eingeladen hätten. Währenddessen feiert Jana zu Hause mit ihren Freundinnen, als plötzlich ihre anstrengende Ex vor der Tür steht.

Das Floß!, D 2015, Regie: Julia C. Kaiser, Buch: Julia C. Kaiser/ Julia Becker, 86 min. - auf DVD, Streaming: Amazon, Maxdome, Pantaflix und viele andere

7. Mater

Lena und Celeste wollen ihre Beziehung mit einem Kind krönen – und das auf „natürlichem Wege“. Ihre Wahl fällt auf den ahnungslosen Darío, der während des vermeintlichen One-Night-Stands mit Celeste zum Sex ohne Kondom gezwungen wird. Als Celeste tatsächlich schwanger ist, fordert Darío, angetrieben von seiner Mutter, seine Rechte als Vater ein. Äußerst problematischer Film: Skrupellose Lesben, die einen Mann vergewaltigen, um ihren Kinderwunsch erfüllen (noch nie was von Insemination gehört?) – keine Sehempfehlung!

Mater, Argentinien 2017, Regie/ Buch: Pablo D'Alo Abba, 80 min., Spanisch mit deutschen Untertiteln - auf DVD, Streaming: Amazon, Google Play, Pantaflix, Videoload

8. The Kids Are All Right

Als zwei Teenager Kontakt zu ihrem Samenspender aufnehmen, bröckelt die Harmonie ihrer kalifornischen Regenbogenfamilie, denn während die eine Mutter (Annette Bening) wenig begeistert von dem lässigen Alt-Hippie (Mark Ruffalo) ist, befreundet sich die andere (Julianne Moore) enger mit ihm, als den anderen lieb ist. Die lesbische Regisseurin Lisa Cholodenko drehte den bislang erfolgreichsten lesbischen Familienfilm: Hochkarätig besetzt (auch die Kids, Josh Hutcherson und Mia Wasikowska, sind inzwischen Stars!), vielfach ausgezeichnet und für vier Oscars nominiert, darunter als „Bester Film“.

The Kids Are All Right, USA 2010, Regie: Lisa Cholodenko, Buch: Lisa Cholodenko/ Stuart Blumberg, 106 min. - auf DVD, Streaming: Amazon und viele andere

Der „International Equality Family Day“ (IFED) trommelt für die Gleichbehandlung von Regenbogenfamilien; das Motto 2020 lautet „Family Diversity in Education“, also familiäre Vielfalt in der Erziehung/ Bildung (mehr Informationen dazu findet ihr hier).

Online-Malaktionen für Regenbogenfamilien

Da der IFED 2020 coronabedingt nur digital stattfinden kann, haben mehrere Regenbogenfamiliengruppen dazu aufgerufen, mit (Kinder-)Zeichnungen online für Sichtbarkeit zu sorgen. Die offiziellen Hashtags lauten #FamilyDiversityInEducation #IFED2020.

In München laden das Regenbogenfamilienzentrum, die Elterngruppen LesMamas, lOUT!er und die Vätergruppe der Schwulenberatungsstelle SUB dazu ein, eure Regenbogenfamilien-Bilder in den Sozialen Medien zu posten.

Der Berliner Verein LesLeFam e.V.http://www.leslefam.de/ (Lesben Leben Familie) ruft Regenbogenfamilien und deren Freund*innen und Verwandten zu einer Malaktion auf: Malt Bilder eurer Familie und eurer Wünsche für die Zukunft und schickt sie an info@leslefam.de oder ladet sie am 3. Mai auf der Facebookseite von LesLeFam hoch.

Und der Schweizer Dachverband Regenbogenfamilien wünscht sich bunte Kinderbilder des eigenen Familienstammbaums und schlägt dafür zusätzlich den Hashtag #MyFamilyTree vor.

 

Weiterlesen:

Gleiche Rechte für Regenbogenfamilien: „Ich will die Verantwortung, aber man lässt mich nicht“

 

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