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8 neue Filme mit lesbischen und bisexuellen Hauptfiguren, auf die wir uns schon freuen

Londoner Punklesben der 80er, ein aufstrebender Popstar, zwei Sexarbeiterinnen in Berlin, die bisexuelle Jazz-Ikone Billie Holiday: diese und vier weitere Filme kommen in diesem Jahr (hoffentlich) ins Kino, zu Streamingdiensten oder auf DVD.

Salzgeber „Glück“ feiert auf der Berlinale 2021 seine (virtuelle) Weltpremiere

Von Karin Schupp

21.3.2021 - Die Zeit der Kino-Öffnungen rückt näher – wir können es spüren! Und wenn es dann endlich wieder soweit ist, warten einige spannende Lesbenfilme auf uns! Und bis dahin? Da winken auch die Streamingdienste und DVDs mit interessanten Produktionen! 

1. May, die dritte Frau (Vietnam, 2018, Regie: Ash Mayfair, 96 min.)

Worum geht's? Vietnam im 19.Jahrhundert: May (Nguyen Phuong Tra My) wird mit einem reichen Seidenplantagen-Besitzer verheiratet. Seine beiden anderen Ehefrauen, Lao (Nhu Quynh Nguyen) und Xuan (Mai Thu Huong Maya), nehmen die 14-Jährige warmherzig auf, doch bald merkt May, dass sie ihre Stellung nur verbessern kann, wenn sie einen Sohn zur Welt bringt. Tatsächlich wird sie schwanger. Aber als sie sich in Xuan verliebt, die wiederum eine weitere verbotene Affäre hat, bahnt sich eine Familientragödie an.

Wann? Kinostart: 27. Mai - AKTUALISIERT: 10. Juni

 

2. Beauty (USA, 2021, Regie: Andrew Dosunmu)

Worum geht‘s? Beauty (Gracie Marie Bradley) ist eine junge Sängerin Anfang der 1980er Jahre, der eine große Karriere bevorsteht - doch dafür müsste sie ihre eigenen Ideale und musikalischen Vorstellungen aufgeben. Dazu kommt, dass ihre Liebe zu der queeren Butch Jasmine (Aleyse Shannon, die im Charmed-Reboot die lesbische „Jada“ spielte) durch Beautys religiöse Erziehung und kontrollierende Familie bedroht ist. Das Drehbuch schrieb Lena Waithe, Hollywoods Lesbe Nr. 1. In Nebenrollen: Sharon Stone und die queere Schauspielerin Niecy Nash.

Wann? 2021 bei Netflix

Netflix Beauty (Gracie Marie Bradley, l.) und Jasmine (Aleyse Shannon) in „Beauty“

3. Glück (D, 2021, Regie: Henrika Kull, 90 min.)

Worum geht's? Liebesgeschichte zwischen zwei Sexarbeiterinnen: Sascha (Katharina Behrens) und Maria (Adam Hoya, Searching Eva) lernen sich in einem Berliner Bordell kennen und verlieben sich ineinander. Sascha ist fasziniert von der unangepassten, queeren Italienerin, Maria fühlt sich von Saschas Charisma angezogen. Die beiden werden ein unzertrennliches Paar, bis ihr Glück nach einem Dorffest-Besuch in Saschas brandenburgischer Heimat Risse bekommt… Henrika Kull drehte den Film in einem echten Bordell, in Nebenrollen sind einige der Sexarbeiterinnen zu sehen.

Wann? Weltpremiere war auf der Berlinale 2021, Screenings voraussichtlich beim Berlinale Summer Special (9.-20. Juni), Kinostart: 22. Juli 2021

Salzgeber Sascha (Katharina Behrens, l.) und Maria (Adam Hoya) in „Glück“

 

4. The United States vs. Billie Holiday (USA, 2021, Regie: Lee Daniels, 130 min.)

Worum geht’s? Jazz-Ikone Billie Holiday (Andra Day) wird auf dem Höhepunkt ihrer Karriere in den 40er Jahren vom FBI ins Visier genommen und wegen Drogenbesitzes und -konsums vor Gericht gestellt. Dabei war den Behörden aber vermutlich vor allem ihre aufkeimende Rolle als frühe Aktivistin für Schwarze Bürgerrechte ein Dorn im Auge. Auch wenn Holidays Ehe und ihre Hetero-Affären im Vordergrund: Holiday war offen bisexuell, und der schwule Regisseur Lee Daniels versprach, dass „auch ihre Bisexualität wichtig für mich war“. Eine Rolle spielt jedenfalls ihre bekannteste Loverin, die Schauspielerin Tallulah Bankhead (Natasha Lyonne, Orange is the New Black).

Wann? Ab 30. April bei  Streamingdiensten

Paramount Pictures Billie Holiday (Andra Day, r.) und Tallulah Bankhead (Natasha Lyonne)

5. Rebel Dykes (GB, 2019, Regie: Harri Shanahan/ Sian A. Williams)

Worum geht's? Punk, Feminismus, Sex, Politik: Dokumentation über Lesben im London der 1980er Jahre. Der Mix aus Archivmaterial, Animation, viel Musik und Erinnerungen damaliger Szene-Lesben, heute zwischen 50 und 70, ist Teil des „Rebel Dykes History Project“, das die Geschichte von „Londoner Post-Punk Dykes“ dieser Zeit bewahren will.

Wann? Noch ohne deutschen Starttermin

 

6. Chick Fight (USA, 2020, Regie: Paul Leyden, 97 min.)

Worum geht's? In Annas (Malin Åkerman) Leben läuft’s auf allen Ebenen bergab, aber als ihre lesbische beste Freundin Charleen (Dulcé Sloan) sie in einen geheimen Fight Club nur für Frauen mitnimmt, ist Annas Ehrgeiz erweckt. Female Empowerment und LGBTQ-positiv - die Komödie könnte allerdings lesbischer sein, denn im Mittelpunkt steht ein Hetero-Liebesdreieck: Anna rivalisiert mit der fiesen Fighterin Olivia um einen Mann. Alec Baldwin spielt Annas versoffenen Trainer, und drei queere Schauspielerinnen - Bella Thorne, Nicol Paone und Fortune Feimster als Clubpräsidentin Bear – sind auch dabei.

Wann? Bei Streamingdiensten, auf DVD ab 27. Aug. 2021

 

7. Genderation (D, 2021, Regie: Monika Treut, 88 min.)

Worum geht‘s? Vor über zwanzig Jahren porträtierte Monika Treut in Gendernauts (1999) die trans und genderqueere Szene in San Francisco – einer der ersten Dokumentarfilme zu diesem Thema. Jetzt besuchte die queere Regisseurin ihre damaligen Protagonist*innen, einst Pionier*innen der trans Bewegung und heute zwischen 54 und 84 Jahre alt, wieder. Wie hat sich ihr Leben im rechtskonservativen Trump-Amerika, im gentrifizierten San Francisco und ihrem eigenen Alter geändert? Wie sind sie in ihre Identitäten hineingewachsen, und wie steht's um ihren Aktivismus und ihre Energie?

Wann? Weltpremiere auf der Berlinale 2021, Screenings voraussichtlich beim Berlinale Summer Special (9.-20. Juni), Kinostart: 21. Okt. 2021

Salzgeber Langjährige Supporterinnen: Annie Sprinkle (r.) und ihre Frau Beth Stephens, Sex-Aktivistinnen und Performance-Künstlerinnen

8. Ma Belle, My Beauty (USA, 2021, Regie: Marion Hill, 93 min.)

Worum geht's? Weil die Amerikanerin Bertie (Idella Johnson) in ihrem neuen Zuhause in Südfrankreich unglücklich ist, lädt ihr französischer Ehemann Fred (Lucien Guignard) zu ihrer Überraschung Lane (Hannah Pepper-Cunningham) ein: die frühere Dritte in ihrer polyamorösen Beziehung. Zwischen den beiden Frauen entbrennt ein Tanz aus Flirt, Machtspielchen und Eifersucht, und als Lane eine weitere Frau, Noa (Sivan Noam Shimon), kennen lernt, wird aus dem komplizierten Dreier- ein noch komplizierteres Vierergeflecht… Der Debütfilm der queeren Regisseurin Marion Hill gewann im Januar den Publikumspreis beim Sundance Film Festival.

Wann? Noch ohne deutschen Starttermin

Sundance Film Festival Bertie (Idella Johnson, l.) und Lane (Hannah Pepper-Cunningham) in „Ma Belle, My Beauty“

 

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