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8 neue lesbische, bisexuelle und queere Filme 2018

Keira Knightley, Kristen Stewart, Joan Jett - Grusel, Drama, Liebe und Musik: Wir stellen acht interessante Filme mit queeren Charakteren vor, die in den nächsten Monaten Premiere haben.

Von Karin Schupp, 3.1.2018 

1. Thelma, Norwegen 2017, Regie: Joachim Trier - dt. Kinostart: 22. März (Trailer mit engl. UT)

Gepflegter Grusel: Thelma (Eili Harboe), die sehr isoliert in einer frommen Familie aufgewachsen ist, zieht zum Studium nach Oslo und verliebt sich dort zum ersten Mal. Aber Anja (Kaya Wilkins) löst mehr in ihr aus als nur ein Kribbeln im Bauch: Thelma wird von Anfällen gepackt, und merkwürdige Dinge passieren um sie herum… Der Horror-Mystery-Film ist Norwegens offizieller Bewerber für den „Auslands-Oscar“ (die Oscar-Nominierungen werden am 23. Januar bekannt gegeben).

Motlys AS Kaya Wilkins (l.) und Eilie Harboe in "Thelma"

2. Djam, Frankreich/ Griechenland/ Türkei 2017, Regie: Tony Gatlif - dt. Kinostart: 26. April (Trailer mit engl. UT)

Roadmovie mit Musik- und Tanzeinlagen: Die Griechin Djam (Daphne Patakia) nimmt in Istanbul die französische Flüchtlingsaktivistin Avril (Meryne Cayon), die ohne Geld und Papiere in der Türkei gestrandet ist, unter ihre Fittiche. Zusammen machen sie sich auf eine turbulente Reise zurück auf Djams Heimatinsel Lesbos. Wie attraktiv der Film für uns ist, wird sich zeigen – nach der Premiere in Cannes bekam Hauptdarstellern Patakia viel Lob, aber dem Regisseur wurden „männliche Softporno-Fantasien“ vorgeworfen.

Princes Production Daphne Patakia (l.) und Maryne Cayon in "Djam"

3. Wer hat eigentlich die Liebe erfunden? Deutschland 2018, Regie: Kerstin Polte – dt. Kinostart: 3. Mai 2018

Charlotte (Corinna Harfouch) bricht aus ihrem eingefahrenen Alltag aus und lässt Ehemann (Karl Kranzkowski) und Tochter Alex (Tatort-Kommissarin Meret Becker) an einer Autobahnraststätte zurück. Alex beginnt derweil ihr eigenes Abenteuer mit der Truckerin Marion (Sabine Timoteo). In der Tragikomödie, die anfangs noch den Titel Monster trug, steht der Lesbenplot nicht im Mittelpunkt, aber die lesbische Regisseurin (Kein Zickenfox) verspricht uns eine „außergewöhnliche lesbische Liebesszene“.

Augenschein Filmproduktion Meret Becker und Sabine Timoteo in "Wer hat eigentlich die Liebe erfunden?"

4. Princess Cyd, USA 2017, Regie: Stephen Cone - Deutschland-Premiere: 12. Jan. beim American Independent Film Festival in Berlin; dt. Kinostart noch nicht bekannt (Trailer in engl. OV)

Die 16-jährige Cyd (Jessie Pinnick) verbringt den Sommer bei ihrer Tante Miranda (Rebecca Spence) in Chicago und verliebt sich dort in die Katie (Malic White), die queere Barista im lokalen Coffeeshop. Zugleich interessiert sie sich auch für den Sohn eines lesbischen Paars aus Mirandas Bekanntenkreis, ohne sich darüber Gedanken zu machen, ob sie nun queer, bi- oder pansexuell ist. Hochgelobter Film über die fließende Sexualität und Geschlechteridentität junger Leute.

Screenshot Trailer Jessie Pinnick (l.) und Malic White in "Princess Cyd"

5. Lizzie, USA 2018, Regie: Craig William Macneill - Weltpremiere beim Sundance Filmfestival im Januar (18.-28.1.18)

Die faszinierende Geschichte um Lizzie Borden, die 1892 ihre Eltern umgebracht haben soll, wurde schon oft verfilmt – dieser Psychothriller thematisiert aber möglicherweise als erstes die lesbische Legende, die um diesen Fall rankt: Die mutmaßliche Axtmörderin soll nämlich mit ihrem Dienstmädchen Bridget Sullivan liiert gewesen sein, die später als Hauptzeugin vor Gericht aussagte. Und wem das nicht reicht: Die Hauptrollen spielen Chloë Sevigny (Boys Don’t Cry) und Kristen Stewart (Twilight).

Sundance.orgKristen Stewart (l.) als Bridget und Chloe Sevigny als Lizzie

6. The Miseducation of Cameron Post, USA 2018, Regie: Desiree Akhavan - Weltpremiere beim Sundance Filmfestival im Januar 2018

Verfilmung eines Jugendbuchs, das durch einen echten Fall inspiert wurde: Chloë Grace Moretz (Die Wolken von Sils Maria) spielt eine lesbische Teenagerin, die in ein christliches „Umerziehungs-Camp“ geschickt wird. Dort findet sie immerhin zum ersten Mal eine LGBT-Community und in Jane (Sasha Lane) und Adam (Forrest Goodluck) neue Freunde. Die bisexuelle Regisseurin ist für ihren halbautobiografischen Film Approriate Behavior (unsere Filmkritik) bekannt, der ebenfalls auf Sundance Premiere hatte.

The CW/ Screenshot Chloe Grace Moretz, Sasha Lane, Forrest Goodluck (v.r.n.l.)

7. Colette, GB/ USA 2018, Regie: Wash Westmoreland - Weltpremiere beim Sundance Filmfestival im Januar

Keira Knightley spielt in diesem Biopic die französische Schriftstellerin Colette (1873-1954), die Beziehungen mit Männern und Frauen – unter anderem mit der Autorin Natalie Barney und der Tänzerin und Sängerin Josephine Baker - hatte. Inwieweit der Film ihre lesbischen Anteile zeigt, ist nicht bekannt, aber bei einem schwulen Regisseur (Still Alice) und der lesbischen Produzentin Christine Vachon (Carol) müssen wir uns hoffentlich keine Sorgen machen.

Sundance.orgKeira Knightley in "Colette"

8. Bad Reputation, USA 2018, Regie: Kevin Kerslake - Weltpremiere beim Sundance Filmfestival im Januar

Dokumentation über die Rock-Ikone Joan Jett („I Love Rock and Roll“) von ihren frühen Jahren bei der Girlband Runawayas (1975-1979) bis zur Gegenwart – noch heute tourt die 59-Jährige mit ihrer Band The Blackhearts. Ob Kerslake, der schon Filmporträts über die Rolling Stones, R.E.M. und die Red Hot Chili Peppers drehte, wohl thematisiert, dass Jett – ein offenes Geheimnis – lesbisch ist? 2013 sagte sie dazu noch: „Wenn Sie etwas über mein Liebesleben wissen wollen - darüber spreche ich nicht.“

Uta Zorn Joan Jett 2013 - im Spielfilm "The Runaways" (2010) wurde sie übrigens von Kristen Stewart gespielt

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