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8 TV-Serien, auf die wir uns freuen

2017 neu im Fernsehen: „Supergirl“ kriegt zwei lesbische Sidekicks, ein neuer Love Interest für Arizona in „Grey’s Anatomy“, ein lesbisches "Xena"-Remake und fünf weitere neue und altbekannte Serien mit lesbischen Hauptfiguren.

Von Karin Schupp

l-mag.de, 7.1.2017 - Das haben wir uns nach den vielen toten TV-Lesben im letzten Jahr (K-Word #161) verdient: Acht (neue) Mainstreamserien und Mehrteiler mit lesbischen Hauptfiguren, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch 2018 noch leben! Und wenn sie nicht im Fernsehen laufen, dann doch zumindest bei einem der vielen Streamingdienste!

ABC/ Mitch Haaseth "Shane, Arizona, Big Boo - sagt dir alles nichts? Oh je, das kann ja noch dauern, bis ich meinen Toaster kriege..." - Maggie (Floriana Lima, r.) und Alex (Chyler Leigh) in "Supergirl"

Supergirl, 2. Staffel - USA: läuft aktuell, ProSieben: vorauss. im Frühjahr/ Sommer 2017, Streaminganbieter: F.1-8 bei Google Play und Sony (OmU)

Worum geht’s? Supermans Cousine Kara (Melissa Benoist) rettet ein ums andere Mal National City – brave Comicverfilmung, aber mit viel Frauenpower.

L-Faktor: Neu in Staffel 2: Die Alien-Expertin Maggie Sawyer (Floriana Lima), seit 1988 eine der wenigen Lesben im Comic-Universum DC. Und nicht genug: Dank ihr erlebt auch Karas Schwester Alex (Chyler Leigh, Grey’s Anatomy) ihr lesbisches Coming Out - und zwar von Anfang („Huch?") bis zum Ende ("YES!"). Eine Lovestory gibt’s zur Belohnung dann auch!

Überlebenschance: 99% – Maggie kann als offizielle DC-Comic-Figur nicht sterben, Alex ist die wichtigste Hauptfigur nach Kara.

L-MAG-Urteil: Zwei der drei weiblichen Hauptrollen sind lesbisch – besser geht’s im TV-Mainstream nicht! Und endlich mal ein echter Coming Out-Prozess und keine Figur, die nach 2-sekündiger Lesbenpanik in eine Frauenbeziehung purzelt. Man merkt halt schon, dass hinter der Serie ein Schwuler und eine Lesbe - Greg Berlanti und Ali Adler - stecken!

Wynonna Earp - Kanada/ USA: Staffel 1 lief 2016, Staffel 2 wird gerade gedreht, D-Start noch nicht bekannt

Worum geht’s? Comicverfilmung, in der die Ur-Ur-Enkelin (Melanie Scrofano) des Westernhelden Wyatt Earp in ihrem Heimatstädtchen Dämonen bekämpft. Oder wie Showrunnerin Emily Andras es ausdrückt: "Eine schräge, feministische Cowboyserie." 

L-Faktor: Die Polizistin Nicole (Katherine Barrell, im GIF mit Hut neben Wynonna), verliert keine Zeit, um schon bei ihrer ersten Begegnung mit Waverly (Dominique Provost-Chalkley, im GIF winkend), Wynonnas Schwester und Sidekick, zu flirten. Die hält sich anfangs aber noch für hetero…

Überlebenschance: 95% – „Man muss sich sehr darüber bewusst sein, was sie [die lesbischen Zuschauerinnen] durchgemacht haben und bessere Entscheidungen treffen", sagte Andras (Lost Girl) 2016 im Interview.

L-MAG-Urteil: War zu Recht der lesbische TV-Hit in Amerika 2016: Tolle Charaktere und Schauspielerinnen, eine schöne Lovestory - und eine kugelsichere Weste im richtigen Moment!

"Sie haben sich innig geliebt, das konnte doch jeder sehen", sagte Renee O'Connor (l.) 2008, und Lucy Lawless stellte schon 2003 klar: "Natürlich waren die verheiratet!"

Xena: Warrior Princess – USA, noch in Produktion

Worum geht’s? Remake der neuseeländischen Fantasyserie (1995-2001) um die Kriegerprinzessin Xena und ihre treue Gefährtin Gabrielle. Dem Sender war damals sehr daran gelegen, sie nicht als Paar wirken zu lassen – vergeblich (wir hatten ja sonst nichts…)!

L-Faktor: Xena und Gabrielle werden im Reboot tatsächlich glücklich liiert sein. Die Rollen sind noch nicht besetzt, aber die Stars des Originals, Lucy Lawless und Renee O’Connor, sind es nicht.

Überlebenschance: 100% - sonst wäre die Serie zu Ende!

L-MAG-Urteil: Wenn Xena, dann nur lesbisch! Und bei Chefautor Javier Grillo-Maruach haben wir was gut: Er schrieb die The 100-Folge, in der Lexa starb – und reagierte als einer der wenigen Beteiligten ernsthaft reumütig.

Screenshot Trailer Mary-Louise Parker (l.) und Rachel Griffiths als Paar in "When We Rise"

When We Rise, Miniserie: 7 Folgen - USA: ab Feb. ab 2017, D-Start noch nicht bekannt

Worum geht’s? Die Geschichte der modernen LGBT-Bewegung in den USA seit Stonewall 1969. Im Mittelpunkt stehen Aktivist_innen, die tatsächlich existier(t)en.

L-Faktor: Whoopi Goldberg, Rosie O’Donnell, Mary-Louise Parker (Weeds), Rachel Griffiths (Six Feet Under), Carrie Preston (True Blood), Meredith McGeachie (Tonya in The L Word) u.a. spielen lesbische/ bisexuelle Rollen.

Überlebenschance: 100%, wenn das jeweilige Vorbild für die Rolle nicht auch in der Realität schon gestorben ist.

L-MAG-Urteil: Vorbildlich: Die Miniserie von Gus Van Sant and Dustin Lance Black (Milk), beide schwul, läuft beim Mainstreamsender ABC – man stelle sich so ein Projekt einmal bei ARD oder RTL vor!

Grey’s Anatomy, 13. Staffel – USA: läuft aktuell, ProSieben: vorauss. im Frühjahr 2017, ´bei Streaminganbietern: F.1-9 (OV)

Worum geht’s? Leben retten und Kollegen daten in einem Krankenhaus in Seattle.

L-Faktor: Jetzt wo Callie weg ist, darf ihre Ex Arizona (Jessica Capshaw) wohl wieder eine Loverin kriegen. In Folge 9 jedenfalls wirft die neue lesbische Ärztin Eliza (Marika Dominczyk) gewaltig die Flirtmaschine an. Noch ist sie allerdings – auch bei Arizona – so unbeliebt wie anfangs Callies Freundin Penny.

Überlebenschance: So gering wie für jeden Charakter im Grey-Sloan-Hospital, in dem mehr Ärzte als Patienten sterben...

L-MAG-Urteil: Bisher nur ein mittelspannender Soap-Plot, aber wir lassen uns gerne überraschen! Außerdem: wenn’s Arizona glücklich macht…

Maia (Rose Leslie, l.) und Amy (Helene Yorke) in "The Good Fight"

The Good Fight, Staffel 1 - USA ab 19. Feb. 2017, D-Start noch nicht bekannt

Worum geht’s? Spin Off der erfolgreichen Anwaltserie The Good Wife: Staranwältin Diane Lockhart (Christine Baranski) geht pleite und fängt mit ihrer Patentochter Maia (Rose Leslie, Game of Thrones) in einer Kanzlei in Chicago noch mal von vorne an.

L-Faktor: Maia hat eine Lebensgefährtin, Amy (Helene Yorke).

Überlebenschance: 100% für Maia, Amy wäre - zumindest bislang - das klassische Lesben-Opfer... aber: die Showrunner Michelle und Robert King ließen in ihrer Vorgängerserie nur wenige sterben. 

L-MAG-Urteil: Hoffnungsfroh: The Good Wife war eine der besten Serien der letzten Jahre und hatte mit der Detektivin Kalinda eine der attraktivsten queeren Figuren – schade nur, dass sie nicht mehr dabei ist.

Hulu In einer Männerdiktatur sieht natürlich auch die Frauenmode scheiße aus: Samira Wiley in "The Handmaid's Tale"

The Handmaid’s Tale, Miniserie: 10 Folgen - USA ab 26. April 2017, D-Start noch nicht bekannt

Worum geht’s? Verfilmung von Margaret Atwoods feministischem Zukunftsroman Der Report der Magd, der in einem totalitären Männer-Regime spielt, das für Frauen nur als Gebärmaschinen Verwendung hat.

L-Faktor: Samira Wiley (Poussey in Orange is the New Black) als lesbische Rebellin und beste Freundin der Hauptfigur (Elisabeth Moss, Mad Men), und auch Gilmore Girls-Star Alexis Bledelspielt eine lesbische Rolle. Zum Produzententeam gehört Ex-The L Word-Boss Ilene Chaiken.

Überlebenschance: 100%, wenn sich das Drehbuch an die Romanvorlage hält.

L-MAG-Urteil: Klingt düster, aber spannend. Nichts für Zuschauerinnen, die lesbisches Feelgood oder eine Lovestory erwarten.

TV Land "Wir heißen alle Heather!", v.l.n.r.: Jasmine Mathews (lesbische Heather), Brendan Scannell (genderqueer_e Heather) und Melanie Field

Heathers, USA: Pilotfilm läuft 2017, D-Start noch nicht bekannt

Worum geht’s? Serien-Remake der gleichnamigen schwarzen Komödie (1988, mit Winona Ryder und Shannen Doherty), in der drei Mädchen namens Heather den Rest der Schule schikanieren - bis eine nach der anderen auf mysteriöse Weise stirbt.

L-Faktor: Die drei neuen Heathers sind lesbisch, genderqueer und - äh - dick. Regisseurin Leslye Headland ist queer.

Überlebenschance: 0%, wenn sich das Drehbuch an die Originalvorlage hält.

L-MAG-Urteil: Kann alles werden - von lustig bis desaströs. Fest steht: Es ist nicht einfach, aus einem Film, in dem die Hauptfiguren wie Fliegen sterben, eine Serie zu stricken...

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