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9 lesbische Promi-Trennungen, die Schlagzeilen machten

Egal, ob hetero oder homo: Promi-Trennungen sind für die Medien mindestens genauso spannend wie glückliche Beziehungen. Davon wissen neun Ex-Frauenpaare - von Martina Navratilova über Ellen DeGeneres bis hin zu Kristen Stewart - ein Lied zu singen.

Live-Album „Lucky“, DVD-Extras [bearb.] Bevor die Gewitterwolken aufzogen: Melissa Etheridge und Tammy Lynn Michaels 2004

Von Karin Schupp

24.1.2021 - Die Klatschmedien lieben Beziehungs-Storys - und wenn die Punkte „Sind sie ein Paar?“, „Ja, sie sind ein Paar!“, Verlobung, Hochzeit und Nachwuchs(gerüchte) abgehakt sind, verspricht eine Trennung einen ganz besonderen Schlussakkord. Das gilt inzwischen auch für gleichgeschlechtliche Paare, und hier haben vor allem zerstrittene Frauenpaare für Schlagzeilen gesorgt:

 

1. Billie Jean King und Marilyn Barnett

Die erste Promi-Lesbe, deren Trennung an die Öffentlichkeit kam, war die Tennis-Legende und feministische Ikone Billie Jean King. Als ihre Ex-Lebensgefährtin Marilyn Barnett sie 1981 auf Unterhalt verklagte, stand das in allen Zeitungen: das weltweit erste lesbische Promi-Outing (= unfreiwilliges Coming Out), denn King war offiziell noch verheiratet und hatte bis dahin ihre sexuelle Identität versteckt. Mit ihrem Mann trat sie vor die Presse und spielte ihre siebenjährige Beziehung mit Barnett als Affäre und Fehltritt runter. Barnett verlor den Prozess, nach einem mutmaßlichen Selbstmordversuch war sie querschnittsgelähmt, 1997 starb sie. King, mittlerweile eine engagierte LGBT-Aktivistin, ist seit über 35 Jahren mit ihrer Partnerin Ilana Kloss zusammen. Von ihrem Mann ließ sie sich noch in den Achtzigern scheiden – ganz harmonisch und ohne Blitzlichtgewitter.

Twentieth Century Fox In dem Film „Battle of the Sexes“ (2017) basiert die Beziehung von Billie Jean (Emma Stone, r.) und Marilyn (Andrea Riseborough) allerdings nur sehr lose auf Fakten. „Das ist okay“, sagte King dazu. „Es soll ja keine Dokumentation sein.“

2. Martina Navratilova und Judy Nelson

Zehn Jahre später stand ein weiterer Tennis-Star im Fokus: Auch Martina Navratilovas Verflossene Judy Nelson forderte nach ihrer Trennung 1991 Unterhalt, und dieser Prozess wurde sogar im Fernsehen übertragen. Auch Bild produzierte monatelang Schlagzeilen wie „Martina Navratilova verstieß ihre Judy”, „Die verstoßene Geliebte: 30 Millionen! Oder ich zeige unser Liebesvideo”, „Navratilova: Judy darf die Hunde sehen”, „Navratilovas Ex-Freundin weint im Fernsehen: Ich bin so einsam” und „Navratilova: Weinkrampf, als sie Judy sah”. Nach einem Jahr einigte sich das Ex-Paar außergerichtlich, Nelson soll 3,5 Millionen Dollar bekommen haben. Navratilova ist seit 2014 mit Julia Lemigova, einer früheren Miss UdSSR, verheiratet.

Kiepenheuer & Witsch Judy Nelson (l.) hatte nach der Trennung noch Redebedarf und schrieb zwei Bücher über ihr Coming Out und ihre Beziehung mit Martina Navratilova: „Love Match“ (1994) und „Seitenwechsel“ (1997)

3. Martina Voss, Inka Grings, Linda Bresonik und Holger Fach

Deutsche Promi-Frauen neigen da weniger zum Rosenkrieg - siehe Hella von Sinnen und Cornelia Scheel oder Anne Will und Miriam Meckel – oder fliegen ohnehin unter dem Radar. So kam erst Jahre später raus, weshalb die heutige Fußballnationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg, damals Kapitänin des DFB-Teams, aus dem Olympiakader 2000 geflogen war: Es hatte Stress gegeben, weil ihre Liebste im Trainingslager eine Affäre mit einer anderen Spielerin hatte. Bei der Freundin handelte es sich um Inka Grings, die zuletzt das Männerteam des SV Straelen trainierte (dessen Präsident Voss‘ Mann Hermann Tecklenburg ist – man ist also längst versöhnt!). Grings war 2005 an einem weiteren Liebesdreieck beteiligt, das die Boulevardpresse genüsslich ausschlachtete: Sie hatte ihre damalige Freundin und FCR Duisburg-Kollegin Linda Bresonik für den Fußballtrainer Holger Fach verlassen – und die wiederum fing offenbar einige Monate später selbst eine Affäre mit ihm an. Beide kehrten wenig später wieder zur Frauenwelt zurück.

Steffen Brößdorf, CC-BY-SA / Olaf Kosinsky, CC-BY-SA/ Instagram Heute sehen sie so aus (v.l.n.r.): Martina Voss-Tecklenburg, Inka Grings und Linda Bresonik

4. Ellen DeGeneres und Anne Heche

Hohe Wellen schlugen auch Ellen DeGeneres und Anne Heche, das seinerzeit einzige öffentliche Frauenpaar Hollywoods, im August 2000: Man habe sich „freundschaftlich getrennt“, vermeldeten sie - und noch am selben Tag klingelte Heche unter Drogeneinfluss und dehydriert an der Tür einer kalifornischen Ranch und erklärte, sie sei Gott und werde „alle in einem Raumschiff zurück in den Himmel holen.“ Diese Trennung kam so plötzlich, dass die LGBT-Zeitschrift The Advocate eine Titelstory über das Paar nicht mehr stoppen konnte. „Als ich sagte, ‚Ich liebe Alex und bin glücklicher als je zuvor‘, stimmte das“, kommentierte DeGeneres damals das nur zwei Wochen zuvor geführte Interview, und Hedison erklärte: „Ich liebe sie und wünsche ihr nur das Beste.“ Die Schauspielerin war danach – wie auch zuvor – nur noch mit Männern zusammen, Ellen tröstete sich mit Alexandra Hedison (The L Word), die sie 2004 für ihre heutige Frau Portia de Rossi verließ (und auch Hedison erlebte ein Happy End: Sie heiratete Jodie Foster).

Alan Light, CC-BY Da waren sie frisch verliebt: Ellen DeGeneres (r.) und Anne Heche (M.) auf der Emmy-Verleihung 1997

5. Melissa Etheridge und Tammy Lynn Michaels

Den längsten lesbischen Scheidungskrieg führten Melissa Etheridge und Tammy Lynn Michaels (The L Word). Dem angeblich „einvernehmlichen“ Aus nach acht Jahren Beziehung (2002-2010) widersprach Michaels umgehend: In ihrem Blog bezeichnete sie ihre Ex als verlogene Kuh, die sie in Armut leben lasse, Etheridge beschimpfte sie als „wütend und rachsüchtig“, und im Streit um ihre Zwillinge (heute 14) warfen sie sich gegenseitig vor, schlechte Mütter zu sein. Auch nachdem sie zwei Jahre später das geteilte Sorgerecht zugesprochen bekommen hatten, bemühte Michaels noch mehrmals die Gerichte. Inzwischen ist sie mit ihrer zweiten Frau verheiratet, Etheridge kam noch im Trennungsjahr mit ihrer damaligen Trauzeugin Linda Wallem zusammen, seit 2014 sind sie verheiratet.

Instagram 10 Jahre nach ihrer Trennung: Tammy Lynn Michaels und Melissa Etheridge

6. Rosie O'Donnell und Michelle Rounds

Auch die Schauspielerin Rosie O‘Donnell (bald in der zweiten Staffel von The L Word: Generation Q zu sehen) und die Unternehmerin Michelle Rounds kämpften 2014 erbittert ums Sorgerecht für ihre Tochter, die sie während ihrer zweijährigen Ehe adoptiert hatten. „Ich bin die bessere Mutter“, sagte Rounds in einem TV-Interview, das Gericht sprach letztlich aber O’Donnell das alleinige Sorgerecht zu. Die versprach nach ihrem Scheidungstermin, nie wieder zu heiraten (und hielt sich bisher daran). Rounds wurde mit ihrer zweiten Frau Krista Monteleone noch einmal Mutter; 2017 begang sie Suizid.

David Shankbone, CC-BY/ Screenshot Entertainment Tonight „Es macht mich traurig, von dieser schrecklichen Tragödie zu hören“, schrieb Rosie O’Donnell in einem Statement zu Michelle Rounds' Tod. „Psychische Krankheiten sind ein sehr ernstes Problem, das viele Familien betrifft.“

7. Brittney Griner und Glory Johnson

Ganz auf Sommerhaus der Stars-Niveau runter ging‘s bei den US-Basketball-Profis Brittney Griner, Olympiasiegerin und zweifache Weltmeisterin, und Glory Johnson. Die beiden wurden zwei Wochen vor ihrer Hochzeit 2015 nach einem handgreiflichen Streit verhaftet, heirateten dennoch pompös und verkündeten danach, Eltern zu werden. Aber nur wenige Tage später beantragte Griner die Annullierung der Ehe, schon im Juli war die Scheidung durch. Johnson bekam im Herbst 2015 Zwillinge und kam kurz darauf mit ihrem neuen Lebensgefährten zusammen. Griner heiratete inzwischen ihre frühere College-Freundin Chenelle Watson.

Johnson/ Instagram Posteten in glücklichen Tagen viele Pärchenfotos auf Instagram: Brittney Griner und Glory Johnson

8. Anne McClain und Summer Worden

Astronautin Anne McClain, hochdekoriertes Aushängeschild der NASA, geriet 2019 als „erste Weltraumkriminelle“ in die Schlagzeilen: Ihre Ex-Frau Summer Worden warf ihr vor, von der Raumstation ISS aus ihr Bankkonto gehackt haben, um nach Munition für den Sorgerechtsstreit um den gemeinsamen Sohn (6) zu suchen. Nach ihrer Rückkehr aus dem All überzeugte McClain das Gericht davon, mit dem lange bekannten Passwort lediglich geprüft zu haben, ob das Konto gedeckt sei. Im April 2020 wurde sie freigesprochen, danach musste sich Worden, eine Ex-Geheimdienstoffizierin der Air Force, wegen Falschaussage verantworten. Wie es für sie ausging, ist unbekannt.

Anne McClain wurde während ihres Aufenthalts im All 2019 durch Videos, tägliche Updates und die Plüschfigur „Little Earth“ zu einem der bekanntesten Gesichter der NASA

9. SoKo und Kristen Stewart

Dank sozialer Medien leben vor allem jüngere Prominente heute so öffentlich wie nie, tragen ihre Beziehungsgefechte aber dennoch – oder gerade deswegen – eher selten nach außen. Eine bescheidene Ausnahme war da die Musikerin und Schauspielerin SoKo, die 2016 nach dem Ende ihrer dreimonatigen Liaison mit Kristen Stewart nachtrat. Sie werde einmal eine Person heiraten, schrieb sie auf Instagram, „die mich nicht betrügt und die kein falsches Spiel spielt“, die „romantisch und liebevoll“, „echt“ und „nicht verwöhnt“ ist.“ Autsch! Auch wenn sie keinen Namen nannte, war klar, wen sie wohl meinte. Der Auslöser könnte gewesen sein, dass Kristen ihre alte/ neue Freundin Alicia Cargile mit zum Filmfestival in Cannes gebracht hatte, wo auch SoKo unterwegs war. Mittlerweile hat SoKo mit ihrer Freundin Stella Leoni einen Sohn, und Kristen ist mit der Drehbuchautorin Dylan Meyer zusammen. Wir wünschen beiden Paaren eine lange, glückliche Beziehung – oder eine geräuschlose Trennung!

Screenshots Canal+/ La Nécessaire Minute Cannoise Sind sich womöglich in Cannes über den Weg gelaufen: SoKo und Kristen Stewart, hier jeweils in Interviews während des Filmfestivals

 

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