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Abschiebung von 18 Lesben in ihre unsicheren Heimatländer verhindern

Die Münchener Organisation LeTRa fordert in einer Petition einen Abschiebe-Stopp von 18 lesbischen Frauen. Lesben bekommen häufig kein Asyl, weil die Situation in ihrem Herkunftsland verkannt wird oder man ihnen die sexuelle Orientierung nicht abnimmt.

LeTRaSylvia Kizza Nakate aus Uganda und andere lesbische Geflüchteten erzählen in einem Video (siehe unten) ihre Geschichte

Von Sabine Mahler

4.6.2018 - Immer wieder werden Lesben abgeschoben oder müssen ihre Abschiebung befürchten. Die Münchener Lesbenberatungsstelle LeTRa setzt sich nun für achtzehn betroffene Frauen ein (im Video - siehe unten - erzählen sie ihre Geschichten) und fordert in einer Petition ein Ende von Abschiebungen in unsichere Herkunftsländer.

Regelmäßig lehnt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Asylanträge von lesbischen Frauen ab. Vor allem Erstanträge werden in der Mehrzahl abgelehnt. Die Gründe dafür sind vielzählig: Den Frauen wird oftmals nicht geglaubt, dass sie wirklich lesbisch sind, oder das BAMF verkennt die Situation vor Ort.

Wenn es in einem Land keine expliziten Gesetzestexte gegen Homosexualität gibt, gilt das Land formal in diesem Bezug als sicher. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass Toleranz in diesem Land auch gelebt wird. Tatsächlich kann das Vorgehen gegen Homosexuelle dort äußerst brutal sein. Asylbewerberinnen, die dies zu bedenken geben, wird häufig empfohlen, in andere Landesteile zu ziehen oder ihre Homosexualität ausschließlich privat zu leben. Mit solchen Empfehlungen verstößt das BAMF gegen die europäische Rechtsprechung.

Ein weiteres großes Problem von geflüchteten lesbischen Frauen ist die Dublin-Regel: Asylbewerber müssen ihre Anträge im ersten europäischen Land stellen, welches sie betreten haben. In vielen dieser Staaten sind jedoch die Chancen, aufgrund der eigenen Homosexualität Asyl zu bekommen, wesentlich geringer als in Deutschland.

LeTRa hat nun die Namen von 18 Frauen veröffentlicht, denen die Abschiebung droht. Dazu wurde eine Petition eingerichtet, die von der Bayerischen Landesregierung und der Bundesregierung das Bleiberecht der genannten Frauen fordert.

Hier geht’s zur Petition, und hier könnt ihr für geflüchtete Lesben spenden (LeTRa/ Lesbentelefon e.V. hilft zurzeit rund 70 Frauen, etwa bei der Finanzierung von Deutschkursen, Anwalts- und Übersetzerinnen-Honoraren).

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