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AfD schickt homophobe Hetzerin ins Kuratorium der Magnus-Hirschfeld-Stiftung

Die homo- und transfeindliche AfD-Abgeordnete Nicole Höchst vertritt ihre Partei paradoxerweise künftig in der Bundesstiftung, deren Aufgabe es ist, die Diskriminierung von LGBTI abzubauen.

Von Andreas Scholz

25.1.18 - Gestern berief die AfD-Fraktion die rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete Nicole Höchst in das Kuratorium der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld. Ziel der Institution ist es eigentlich, „einer gesellschaftlichen Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen, trans- und intergeschlechtlichen sowie queeren Personen in Deutschland entgegenzuwirken.“

Mit Nicole Höchst wird nun paradoxerweise eine Person in das Gremium geschickt, die immer wieder durch homophobe Äußerungen aufgefallen ist. So polemisierte sie etwa in Vorträgen gegen eine fortschrittliche Sexualaufklärung an Schulen.

Wie die Rhein Zeitung berichtete, begründete sie bei einer Veranstaltung vor Schülern ihre Ablehnung des Adoptionsrechts für homosexuelle Paare mit der Aussage, Studien zufolge gäbe es unter „homosexuellen Männern mehr Pädophile“. Diese wissenschaftlich nicht haltbare Behauptung wurde von Jörg Litwinschuh, dem Vorsitzenden der Magnus Hirschfeld Stiftung, auf Facebook gestern noch einmal als „schlicht und einfach falsch“ zurückgewiesen.

Das bisherige Auftreten der AfDlerin steht somit deutlich im Widerspruch zu den Zielen der Bundesstiftung. Allerdings erlaubt deren Satzung allen Parteien im Bundestag, einen Vertreter oder eine Vertreterin in das Kuratorium zu schicken.

Inwieweit die Entsendung von Nicole Höchst Folgen für die Stiftung haben könnte, ist zwar bisher noch nicht abzusehen. Von einem direkten Einfluss auf deren Arbeit sei aber nicht auszugehen, betonte Jörg Litwinschuh gegenüber L-MAGs Schwestermagazin Siegessäule. Denn um Entscheidungen beeinflussen zu können, wäre Höchst auf Mehrheiten im Kuratorium angewiesen. Es ist aber nicht zu erwarten, dass sie hier Unterstützung erfährt.

Der Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbands LSVD gab heute in einer Pressemitteilung bekannt: „Der LSVD wird mit seinen Kuratoriums-Mitgliedern weiterhin dafür arbeiten, dass das Stiftungsziel erfüllt und die Arbeit des Vorstandes unterstützt wird. Da dies auch von den anderen Kuratoriums-Mitgliedern so gesehen werden wird, bleibt Nicole Höchst eine zu vernachlässigende Stimme, die weder Einfluss haben, noch Gehör finden wird.“

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