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Bundestag beschließt die Ehe für alle

Es ist ein historischer Tag für Lesben und Schwule in Deutschland: Heute Morgen um 9 Uhr beschloss der deutsche Bundestag mit großer Mehrheit die Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare.

Franz Ferdinand Photography, CC-BY-NC Brautmodenschau der lesbischen Designerin Helen Bender vor dem Mainzer Dom - die katholische Bischofskonferenz hatte sich am Mittwoch übrigens klar gegen die Ehe-Öffnung ausgesprochen

Von Isabel Lerch

l-mag.de, 30.6.2017 – Der deutsche Bundestag hat die Ehe für alle mit einer deutlichen Mehrheit beschlossen: Mit 399 Ja-Stimmen und 226 Nein-Stimmen wurde die Ehe für Lesben und Schwule geöffnet. Damit werden die noch verbliebenen gesetzlichen Benachteiligungen homosexueller Paare aufgehoben, das heißt: lesbische und schwule Paare dürfen künftig genauso heiraten und Kinder adoptieren wie heterosexuelle Paare.

Kanzlerin Merkel stimmte dagegen

Die Mehrheit der Abgeordneten im Bundestag hatte die Ehe für alle auf die Tagesordnung der heutigen, letzten Parlamentssitzung vor der Sommerpause gesetzt. In der offenen Abstimmung stimmte Bundeskanzlerin Angela Merkel selbst gegen die Ehe für alle (hier die Liste mit den namentlichen Voten aller Abgeordneten).

Der Abstimmung war eine kurze, aber intensive Debatte im fast voll besetzen Plenarsaal vorausgegangen. SPD-Politiker Thomas Oppermann sagte: „Wenn die Ehe für alle kommt, dann wird vielen etwas gegeben, aber niemandem etwas weggenommen“. Für Dietmar Bartsch von der Linken schaffe die Ehe für alle „ein Stück Normalität“. „Das ist historisch für Lesben und Schwule, die das Unwort Verpartnerung endlich aus dem Wortschatz streichen können“, sagte die Grünen-Vorsitzende Katrin Göring-Eckhardt.

"Die Epoche der Anerkennung kann beginnen"

„Die Phase der Toleranz ist beendet, die Epoche der Anerkennung kann beginnen“, sagte der Grünen-Politiker Volker Beck in seinem Redebeitrag. Beck kämpfte seit Jahrzehnten für die Ehe für alle. Heute, an seinem offiziellen letzten Tag als Parlamentarier durfte er die Früchte dieser jahrelangen Arbeit ernten und die Ehe für alle feiern. Es ist auch ein ganz persönlicher Erfolg: „Das ist ein historischer Tag für unsere Minderheit. Es ist ein Beitrag für Einigkeit und Recht und Freiheit für unser Land“, sagte er.

Laut Umfragen befürworten 83 Prozent der Deutschen die Ehe für alle.

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