Die 10 sichersten Länder für LGBTQ - und die 10 unsichersten
9 europäische Staaten stehen in den Top 10 der Länder, in denen queere Menschen am sichersten leben können - Deutschland gehört allerdings nicht dazu. Am gefährlichsten ist es in Afrika und Vorderasien, darunter auch in Katar, Marokko und Ägypten.
7.2.2023 - In welchen Ländern leben queere Menschen am gefährlichsten? Und wo lässt es sich für LGBTQ am sichersten leben? Die britische SEO-Agentur Reboot nahm über 160 Staaten unter die Lupe und wertete die jeweiligen Daten aus zehn Kategorien aus, darunter die gesellschaftliche Akzeptanz von Homo- und Transsexualität, Ehe-Öffnung, Adoptionsgesetze und die Diskriminierung im Job und bei der Wohnungssuche.
Streng genommen geht es hier also eher um die Lebensqualität für queere Menschen als um ihre Sicherheit im engeren Sinne, auch wenn die Unversehrtheit in homophoben Ländern natürlich in der Regel viel stärker gefährdet ist.
Deutschland erst auf Platz 15
Das Ergebnis: Am sichersten ist es für LGBTQ in Europa – neun der Top 10-Länder liegen dort. An der Spitze steht Island mit beeindruckenden 9,97 von 10 möglichen Punkten, gefolgt von Niederlande, Norwegen, Schweden und Kanada, dem Spitzenreiter unter den außereuropäischen Ländern.
Deutschland schaffte es nicht in die Top 10, sondern mit 9,66 Punkten nur auf Platz 15 (gleichauf mit Frankreich und Irland) – ein höherer Wert für die soziale Akzeptanz von LGBTQ würde hier den Unterschied machen: mit 7,73 Punkten ist er noch ausbaufähig.
Die USA landete erst auf Platz 20, die Schweiz auf Platz 22 und Österreich auf Platz 28. Der unsicherste EU-Staat ist laut dieser Analyse Polen (Platz 65), sogar noch hinter Ungarn, das oft homophob von sich reden macht (Platz 51).
Am gefährlichsten: Staaten in Vorderasien und Afrika
China schaffte es gerade noch so in die Top 100 (Platz 92), die Türkei folgt auf Platz 102, Russland auf Platz 107.
Während Südamerika als recht sicher gelten kann - Uruguay (Platz 11), Brasilien (16) und Chile (19) stehen sogar in den Top 20 -, liegen die gefährlichsten Länder für offen queere Menschen vor allem in Vorderasien und Afrika.
Die „Bottom 10“ mit jeweils weniger als 1 von 10 möglichen Punkten sind: Iran, Saudi-Arabien, der Fußball-WM-Ausrichter Katar, Jemen und Afghanistan sowie Tansania, Äthiopien, Ägypten, Marokko und Mauretanien. Die islamische Republik südwestlich Algeriens ist mit unglaublichen 0,27 Punkten Schlusslicht; die dort herrschende verschwindend geringe Akzeptanz von LGBTQ (1,77 Punkte) wird allerdings noch von den besser platzierten Ländern Äthiopien (1,63), Simbabwe (1,57), Tadschikistan (1,56), Aserbaidschan (1,42) unterboten.
Die komplette Liste der Agentur Reboot könnt ihr euch hier als Google Doc anschauen.
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