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Dritter Stern für die USA, Platz 4 für Deutschland

Mit einem fulminanten 5:2 gegen Titelverteidiger Japan wird die USA zum dritten Mal Fußball-Weltmeister. Im „kleinen Finale“ am Samstag verlor Deutschland gegen England 1:0 und beendete das Turnier als Vierter.

Foto: Uta Zorn

Aus Vancouver Uta Zorn

l-mag.de, 06.07.2015 – Die gut 55.000 Zuschauer im BC Place Stadion in Vancouver konnten gar nicht so schnell jubeln, wie die Tore fielen. Wie ein Tornado startete das US-Team in das Finale der Frauenfußball-WM und überrollte die Titelverteidigerinnen aus Japan. In der 3. Minute: Ecke Megan Rapinoe, die am Finaltag ihren 30. Geburtstag feierte, aus dem Nichts taucht Carli Lloyd auf, erläuft den Ball und trifft zum 1:0. Zwei Minuten später trifft Lloyd ein zweites Mal, und Lauren Holiday erhöht auf 3:0, bevor in der 16. Minute das wohl das spektakulärste Tor der WM fällt (s. Clip unten): Carli Lloyd schießt von der Mittellinie aus im hohen Bogen und bezwingt die zu weit vor dem Tor stehende japanische Keeperin.

Die Wolfsburgerin Yuki Ogimi erzielt vor der Halbzeit noch den Anschlusstreffer 4:1. Und als kurz nach dem Seitenwechsel das 4:2 durch ein Eigentor durch Julie Johnston fällt, kommt noch mal ein Hauch von Spannung auf. Doch Tobin Heath kontert zwei Minuten später mit dem 5:2.

Abby Wambach küsst ihre Frau Sarah Huffman (die bei Nadine Angerers Club Portland Thorns spielt) - Foto: Uta Zorn

Das Spiel war gelaufen, jetzt gab es nur noch große Gesten. Als Abby Wambach in der 79. Minute unter großem Jubel des Publikums eingewechselt wurde, band ihr Carli Lloyd die Kapitänsbinde um. Abby wiederum übergab nach dem Schlusspfiff die Binde an die Ex-Kapitänin Christie Rampone (mit 40 Jahren die älteste Spielerin der WM), um mit ihr gemeinsam als Erste die Trophäe in die Luft zu heben.

Carli Lloyd wurde nicht nur als Spielerin des Spiels ausgezeichnet, sondern bekam auch den Goldenen Ball als beste Spielerin der gesamten WM. Celia Šašić gewann mit sechs Treffern den Goldenen Schuh als beste Torschützin der WM vor Carli Lloyd, die für ihre ebenfalls sechs Tore mehr Spielzeit benötigte, und Anja Mittag mit 5 Toren.

Karli Llyods Tor zum 4:0 im Finale gegen Japan (16'):

England wird verdienter Dritter, Deutschland ab jetzt ohne Angerer

Bereits am Samstag spielten in Edmonton Deutschland und England um den dritten Platz. Silvia Neid hatte die Startelf auf fünf Positionen verändert, doch wie schon gegen Frankreich und die USA konnten die Deutschen ihre vorhandene individuelle Klasse nicht in eine gewinnbringende Mannschaftsleistung umsetzen und mussten sich - nach Fara Willliams' Elfmeter-Tor zum 0:1 in der Verlängerung - einem Team geschlagen geben, das unbedingt gewinnen wollte und zu Recht WM-Dritter wurde.

England hat ein starkes Turnier gespielt, sich kontinuierlich gesteigert und wurde von einer Sympathiewelle getragen. Nachdem sie im Halbfinale gegen Japan durch ein unglückliches Eigentor in der Nachspielzeit ausgeschieden waren, wurden die Engländerinnen bereits als Weltmeisterinnen der Herzen bezeichnet.

Verabschieden müssen wir uns jetzt leider von Nadine Angerer, die gegen England ihr letztes Länderspiel bestritt und nach dem Ende der Saison beim US-Club Portland Thorns ihre Profi-Karriere beenden wird.

Natze nach dem Viertelfinal-Sieg gegen Frankreich - Foto: Uta Zorn

Obwohl das Finale ohne Strafstoß ausgekommen ist, wird für mich dieses Turnier als WM der Elfmeter in Erinnerung bleiben. Deshalb freue ich mich sehr auf die Ende August startende Bundesliga mit hoffentlich vielen schön herausgespielten Toren. Au revoir und goodbye aus Kanada!

Lest auch unseren Artikel: Das sind die lesbischen Stars der Fußball-WM

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