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"Ehe für alle" rettet Leben

Die Ehe-Öffnung in den USA verhindere jährlich 134.000 Suizidversuche von Jugendlichen - sagt eine neue Studie. Der Grund: Sie sei ein wichtiges Symbol für Akzeptanz für junge Lesben und Schwule, die viel selbstmordgefährdeter sind als Hetero-Teenager.

Pixabay/ PD

Von Julius Brockmann

l-mag.de, 2.3.2017 – In den USA ist Selbsttötung nach Autounfall und Gewaltverbrechen die dritthäufigste Todesursache bei 10- bis 24-Jährigen. Wie die Gesundheitsbehörde Center for Disease and Prevention, kurz CDC, berichtet, bringen sich allein in dieser Altersgruppe jährlich 4600 Menschen um. Besonders gefährdet: Homosexuelle.

Laut CDC haben fast 30 Prozent der lesbischen, schwulen und bisexuellen Jugendlichen im Jahr 2015 versucht, sich das Leben zu nehmen. Im Vergleich zu heterosexuellen Teenagern sind das mehr als vier Mal so viele. Mobbing unter Mitschülern und in sozialen Netzwerken werden als Hauptursache für die Verzweiflungstaten gesehen.

LGBT-freundliche Gesetze senken die Suizidrate

Doch eine US-Studie macht jetzt Hoffnung. Sie stellt einen direkten Zusammenhang zwischen der Gesetzgebung und der Suizidrate her. Forscher der Universtiäten John Hopkins und Harvard wollen herausgefunden haben, dass in Bundesstaaten, in denen gleichgeschlechtliche Ehen voll anerkannt sind, die Zahl der Suizid-Versuche abnimmt.

Konkret seien in den 32 US-Staaten, in denendie Ehe für Lesben und Schwule schon bis zum Jahr 2015 legal war, die Suizid-Versuche um sieben Prozent und unter den LGB-Jugendlichen (Transgender und Queers wurden nicht gesondert erfasst) um 14 Prozent zurückgegangen. In den anderen 18 Bundesstaaten sei die Zahl gleich geblieben. Die Zahlen beruhen auf einer Umfrage unter 760.000 Schülern, die alle zwei Jahre durchgeführt wird .

Akzeptanz und gleiche Rechte: Für Teenager wichtig zu wissen

Die Leiterin der Studie, Julia Raifman, wird von der Tageszeitung Die Welt dazu wie folgt zitiert: „Wir schätzen, dass durch die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen jedes Jahr 134.000 Selbstmordversuche von Jugendlichen verhindert werden konnten.“ Eine LGBT-freundliche Gesetzgebung sei ein Symbol, dass Lesben und Schwule von der Gesellschaft akzeptiert würden und die gleichen Rechte hätten. Besonders für Heranwachsende sei dies wichtig zu wissen.

In den USA ist die Ehe für Lesben und Schwule seit 2015 landesweit legal. Vorreiter Massachussetts ermöglichte Lesben und Schwulen als erster Bundesstaat bereits 2004 die Heirat. Erzkonservative kämpfen bis heute gegen die Ehe-Öffnung. So auch in Houston/ Texas, wo aktuell zwei Kläger versuchen, das Gesetz zu Fall zu bringen. 

Die Studie "Difference-in-Differences Analysis of the Association Between State Same-Sex Marriage Policies and Adolescent Suicide Attempts" steht hier online.

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