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Eine LGBTI-Willkommenskultur in der Altenpflege schaffen

Alt, pflegebedürftig und LGBTI? Ein neuer Praxis-Leitfaden unterstützt stationäre und ambulante Dienste mit Tipps und Informationen für eine diversitätssensible Pflege.

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21.10.2020 - „Wenn ich einmal pflegebedürftig werden sollte, (…) dann ist es mir wichtig, von Frauen gepflegt und gewaschen zu werden. Wenn ich mich als lesbisch oute, möchte ich sicher sein, dass ich nicht diskriminiert werde. Diese Erfahrung habe ich ein Leben lang gemacht. Ich bin müde, mich immer rechtfertigen zu müssen, dass ich nicht verheiratet bin und keine Kinder habe.“ – Das sagt die Rentnerin Gabriele im neu erschienenen Praxis-Leitfaden „Weil ich so bin, wie ich bin… Vielfalt in der Pflege“.

Wir werden alle einmal alt und vielleicht auch pflegebedürftig – und wollen dann unsere sexuelle Identität nicht plötzlich unter den Tisch kehren müssen und unter dieser zusätzlichen Belastung leiden. Aus diesem Grund erschien jetzt eine Broschüre für eine diversitätssensible Pflege, die Pflegekräfte dabei unterstützt, angemessen mit dem Thema umzugehen und die Bedarfe von LGBTI* erkennen zu können.

Praxisnahe Tipps für konkrete Maßnahmen 

Der Leitfaden erklärt zunächst Begrifflichkeiten und LGBTI*-Symbole und listet geschichtliche Eckdaten und Gesetze auf. Zudem gibt es Informationen über mögliche Folgen von Kriminalisierung, Pathologisierung und Tabuisierung und ihre Bedeutung für die Pflege, praxisnahe Tipps für konkrete Maßnahmen und das persönliche Verhalten, Adressen von Informationsstellen und Besuchsdiensten.

Und schließlich geht es auch darum, wie stationäre und ambulante Pflegedienste mit einem diversitätssensiblen Ansatz Personal gewinnen und binden können – denn eine gelungene Willkommenskultur für LGBTI*-Mitarbeitende kommt nicht zuletzt auch den Gepflegten zugute.

Der Leitfaden, den die Berliner Schwulenberatung veröffentlichte, basiert auf den Erfahrungen des dreijährigen Modellprojektes „Qualitätssiegel Lebensort Vielfalt“, das durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wurde.

Die Broschüre„Weil ich so bin, wie ich bin. Inklusion sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in der Pflege. Ein Praxisleitfaden für stationäre und ambulante Dienste“:  hier runterladen oder als Printversion bei der Schwulenberatung Berlin bestellen

 

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