Equal Pay Day: Über Geld spricht man… doch!
Heute ist Equal Pay Day: Bis zum 18. März haben Frauen in diesem Jahr quasi umsonst gearbeitet, denn immer noch verdienen sie im Durchschnitt 21 Prozent weniger als Männer. Wie lässt sich diese Lohnlücke verringern?
Von Sabine Mahler
18.3.18 - Die ungleiche Bezahlung zwischen Männern und Frauen ist kein Märchen aus den 70er Jahren, sondern heute noch klare Realität. Erst Anfang des Jahres sorgte diesbezüglich eine Hollywood-Meldung für Furore: Einige Szenen des Films All the Money in the World mussten nachgedreht werden: Schauspielerin Michelle Williams erhielt dafür rund 1.000 Dollar Gage, ihr Kollege Mark Wahlberg bekam 1,5 Millionen Dollar. Der heutige internationale Equal Pay Day soll auf solche Lohn-Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen aufmerksam machen.
Hier in Deutschland handelt es sich um eine durchschnittliche Differenz von 21 Prozent. Das entspricht ungefähr 77 Kalendertagen im Jahr, in denen Frauen - im Vergleich zu Männern - quasi unentgeltlich arbeiten. Seit 2009 wird in jedem Jahr dieser exakte Tag des Entgeltunterschieds (immer ungefähr rund um den 20. März) errechnet und als Equal Pay Day festgelegt.
Erklärtes Ziel der Bundesregierung ist es, die Lohnunterschiede in den kommenden zwei Jahren auf zehn Prozent zu senken. Tatsächlich wird die Gender Pay Gap immer kleiner, und gerade bei jüngeren Frauen und Vollzeiterwerbstätigen sinkt sie sogar überproportional, aber ob das Ziel erreicht werden kann, bleibt abzuwarten.
Weniger Rollenverteilung, mehr Transparenz und Anreize
Stephanie Bschorr, Präsidentin des Verband deutscher Unternehmerinnen e.V. (VdU), fordert daher: „Mehr Frauen in Führungspositionen und weniger Frauen in Minijobs, bessere Vereinbarkeit und weniger Betreuungsengpässe, bessere steuerliche Erwerbsanreize und weniger zementierte alte Rollenverteilung.“
Abgeordnete aus den Parteien SPD, Grüne und Linke sprechen sich vor allem für Transparenz und eine offene Diskussion der Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern aus. Denn nur so können Frauen endlich prüfen, ob sie deutlich schlechter bezahlt werden, als ihre männlichen Kollegen mit der gleichen Tätigkeit.
Auch Michelle Williams hat die Bekanntmachung ihrer geringen Gage genutzt: Zwar hat sie nicht mehr Geld erhalten, aber Mark Wahlberg hat seine 1,5 Millionen inzwischen dem (von Michelle Williams mitgegründeten) Rechtsschutz-Fonds „Time's Up“ gespendet, der sexuell belästigte Frauen unterstützt.
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