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Europas LGBT-freundlichste Länder: Malta vorne, Deutschland nur noch auf Platz 16

Malta ist das mit Abstand LGBTI-freundlichste Land Europas. Deutschland hingegen rutscht in der „Rainbow Map 2020“ von ILGA-Europe weiter ab. Erschreckend: In jedem zweiten Land geht es nicht voran, und die Rückschritte mehren sich.

aditus foundation/ CC-BY-NC Gay Pride Parade in Maltas Hauptstadt Valletta

Von Julius Brockmann

20.5.2020 - Malta, Belgien und Luxemburg sind laut ILGA Europe die LGBTI-freundlichsten Länder in Europa. Während Malta in der jährlichen „Rainbow Map“ mit 89 von 100 möglichen Punkten weit vorne liegt, rutscht Deutschland weiter ab und landet nur noch auf Platz 16.

Bereits zum elften Mal hat der LGBTI-Verband ILGA-Europe die 49 Länder Europas auf die Lage von lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans* Menschen hin untersucht. Die nun vorgestellten Ergebnisse lassen sich in der aktuellen „Rainbow Map 2020“ ablesen. Leider mit wenig erfreulichen Ergebnissen.

Noch immer erreichen 32 Länder nicht einmal die Hälfte der möglichen 100 Punkte. Am Ende des Rankings gab es keine Veränderungen zum Vorjahr: Aserbaidschan, die Türkei, Armenien und Russland bleiben die LGBTI-feindlichsten Staaten. In der EU fällt vor allen Dingen das schlechte Abschneiden Polens ins Auge: Platz 42 von 49.

Deutschland wird von anderen Ländern überholt

Nachdem Deutschland im Jahr 2018 auf Platz 12 geführt wurde, platziert sich die Bundesrepublik aktuell nur noch auf Rang 16. Das ist noch einmal ein Platz schlechter als im vergangenen Jahr und geringfügig besser als Österreich. Deutschland ist damit zwar abgerutscht, hat aber gegenüber 2019 etwas mehr Punkte erreicht: 51 statt 47. Möglich ist das, da andere Länder zuletzt mehr für die Rechte von LGBTI getan haben als Deutschland.

Die Macherinnen und Macher der „Rainbow Map“ sehen aber nicht nur für Deutschland Verbesserungspotenzial. Die Corona-Pandemie würde von einigen Staaten genutzt, um Rechte einzuschränken und den Minderheitenschutz abzubauen.

In jedem zweiten Land hat sich nichts Positives getan

In 49 Prozent der Länder habe sich nichts Positives getan, zum zweiten Mal in Folge bewegten sich die Länder auf dem Regenbogen-Index rückwärts. Dazu ILGA-Europe-Chefin Evelyne Paradis: „Wir haben also allen Grund zur Sorge, dass politische Selbstzufriedenheit, zunehmende Unterdrückung und sozioökonomische Schwierigkeiten in den nächsten Jahren zu einem perfekten Sturm für viele LGBTI in Europa zusammenbrauen kann.“

Die „Rainbow Map“ untersucht eine Vielzahl von Aspekten und fasst diese in sechs Kategorien zusammen. Ausgewertet werden unter anderem die Situation für Regenbogenfamilien, das Asylrecht, die Rechtslage um Hassverbrechen und Hate Speech sowie Antidiskriminierungsrichtlinien.

Zur „Rainbow Map 2020“ geht es hier.

 

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