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Evangelische Freikirche bezeichnet Homosexualität als "Ur-Sünde"

Der evangelikale „Bund freier Evangelischer Gemeinden“ hält Homosexualität für eine "Ur-Sünde" und empfiehlt "Betroffenen" in einer Broschüre Enthaltsamkeit oder eine Therapie.

BookMama, CC-BY

Von Sabine Mahler

10.2.19 - In Deutschland gibt es knapp 500 Freie Evangelische Gemeinden, die sich schon im 19. Jahrhundert von der Staatskirche abgegrenzt haben. Diese Gemeinden mit rund 41.000 Mitgliedern gelten als besonders konservativ und fromm.

Das haben sie nun mit ihrer aktuellen Broschüre „Mit Spannungen umgehen – Zur Homosexualität in Freien Evangelischen Gemeinden“ unterstrichen. Denn darin bezeichnen sie Homosexualität als Symptom der Ur-Sünde und rufen Schwule und Lesben dazu auf, ihre Sexualität zu unterdrücken und sich stattdessen therapeutische Hilfe zu holen.

Diese schon im Dezember erschienene „Orientierungshilfe“ der Evangelischen Freikirche hat längst für Wirbel gesorgt. Der LSVD widerspricht den Forderungen der Freikirche und weist darauf hin, dass die Bundesärztekammer sogenannte Konversionstherapien als gefährlich einstuft und der Weltärztebund diese „Therapien“ als Menschenrechtsverletzungen einstuft. Auch der ehemalige Bundestagsabgeordnete Volker Beck (Die Grünen) äußerte sich kritisch über die Broschüre.

"Auf diese Prägung verzichten und enthaltsam leben"

Hier einige Kernthesen der Freien Evangelischen Gemeinden:

• „Die Bibel ist Grundlage für Glauben, Lehre und Leben.“

• „Die lebenslange Ehe zwischen einem Mann und einer Frau, sowie das Zusammenleben als Familie stellen das Leitbild aus biblischer Perspektive dar.“

• „Im Ergebnis aller Bibelauslegung ist homosexuelles Verhalten nicht vereinbar mit diesem Leitbild.“

• „Für homosexuell geprägte Menschen, die aufgrund ihrer Lebensgeschichte und Selbstwahrnehmung zu dem Ergebnis gekommen sind, dass sie ihre homosexuelle Prägung als unveränderbar annehmen müssen und/oder wollen, besteht die Herausforderung darin, aufgrund des biblischen Leitbildes auf die Praktizierung dieser Prägung zu verzichten und sexuell enthaltsam zu leben.“

Auch die lesbische Landtagsabgeordnete in Kassel, Vanessa Gronemann (Die Grünen), sprach sich öffentlich gegen die „Orientierungshilfe“ der Freien Evangelischen Gemeinden aus. In einem Tweet schrieb sie: "Lieber Freikirchen-Bund, Homofeindlichkeit ist übrigens heilbar."

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