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Feministisch, vielstimmig, multimedial und queer – Das Frauenfilmfestival IFFF in Köln

In Köln startet am Dienstag das Internationale Frauenfilmfestival mit 100 Filmen aus aller Welt. Wir haben für euch das Programm nach lesbischen und queeren Inhalten durchforstet.

Screenshot Trailer"Genderbende" von Sophie Dros

Von Claudia Lindner

22.4.2018 - Vom 24. bis 29. April findet in Köln die 35. Ausgabe des Internationalen Frauenfilmfestivals Dortmund | Köln (IFFF) statt. Gezeigt werden rund 100 Filme aus aller Welt in den Sektionen wie „Panorama“, „Begehrt – filmlust queer“ und dem Länderschwerpunkt, der in diesem Jahr Deutschland ist.

Das renommierte Festival will dabei auch die Aufmerksamkeit auf die Arbeit von Frauen in allen Bereichen der Filmproduktion richten, denn je höher das Budget und das finanzielle Risiko sind, desto mehr sind Frauen im Filmbusiness immer noch unterrepräsentiert. In Köln werden deshalb der Internationale Debütfilmpreis und der Nationale Preis für Bildgestalterinnen verliehen.

Queerness in allen Filmformaten

In der Sektion „Begehrt! - filmlust queer“ präsentiert das Festival diesmal keine „großen“ Spielfilme, vielmehr zeichnen sich die Geschichten aus lesbischer, genderqueerer* und trans* Perspektive durch ihre inhaltliche Vielfalt aus. Queerness versteht sich hier als Gegenpol zu starren Normativitäten, auch in feministischer und rassismuskritischer Perspektive, und die ausgewählten Filme setzen widerständige und solidarische Ideen dagegen.

So beschäftigt sich die niederländische Dokumentation Genderbende von Sophie Dros mit den gesellschaftlichen Zuschreibungen von Geschlecht, denn dessen Protagonist*innen leben ihre Idenitäten jenseits der beschränkten binären Kategorien von Männlichkeit und Weiblichkeit.

Im Zentrum der Sektion steht der Blick auf aktuelle Filme und Filmgeschichte, aber auch auf die Zukunft audiovisueller Formate und Medien. Ein Highlight ist Kanchi Wichmanns Webserie Mixed Messages (unsere Rezension). Darin erkundet die Neu-Berlinerin Ren in zehn witzigen Episoden die Stadt, nimmt an einem Bondage-Kurs teil, geht zum Speed-Dating oder zu queeren Parties. In immer neuen Räumen und bei Begegnungen vielerlei Art versucht sie auf humorvolle Art, das soziale Leben des lesbisch-queeren Berlins zu erforschen.

Für die britische Doku Queerama hat Regisseurin Daisy Asquith in den Archiven des Britischen Filminstituts queere Momente gefunden und lässt diese zur Musik John Grant oder Love Affair die Filmgeschichte von Homophobie, Identität und Liebe erzählen.

Die ganze Vielfalt queerer Geschichten und Identitäten findet sich auch bei den „Queer Feminist Shorts“ mit Kurzspielfilmen, Experimentellem wie OfOrigins Part 1: Hannah, dem ersten Teil einer Reihe über feministisch-jüdische Frauen von Anfang bis Mitte des letzten Jahrhunderts, oder Dokus wie Sookee – von Seepferdchen und Schränken über die queer-feministische Musik und  politische Arbeit der bekannten Hip-Hopperin.

Vlogs, Blogs und The L-Word-Kult

Neben dem Kino ist das Netz längst eine zentrales Medium für queere audiovisuelle Beiträge geworden. In der Podiumsdiskussion „Queer vernetzt in Bild und Ton“ präsentieren sich Projekte wie die You Tube-Kanäle „The Queer L-Vlog“ aus Köln oder „Berliner Farben“, die LGBTQ oder People of Color und ihre Themen sichtbar machen wollen. Auf dem Podium sitzen auch Kanchi Wichmann und Laura Chlebos, die ihren Blog „Feminismus im Pott“ vorstellt.

Wie auch in den letzten Jahren ist L-MAG wieder Medienpartnerin des IFFF und präsentiert diesmal die Veranstaltung „Was war The L-Word?“ Am 28. April gibt es den ganzen Tag und in der Nacht die Möglichkeit zum gemeinsamen Binge-Watching der ersten Staffel der lesbischen Kultserie. L-MAG-Chefredakteurin Manuela Kay wird anwesend sein und mit den Fans über Erinnerungen an Set-Besuche, die Bedeutung der Serie für die lesbisch-queere Community und die angekündigte Neuauflage von The L-Word (wir berichteten) reden. Ein guter Grund, sich bei Internationalen Frauenfilmfestival mal so richtig die Nacht um die Ohren zu schlagen!

Das Internationale Frauenfilmfestival IFFF (24.-29. April 2018) findet an sechs Orten in Köln statt, Tickets zum vergünstigsten Vorverkaufspreis gibt es bei Kölnticket

Das komplette IFFF-Programm und alle weiteren Informationen stehen hier.

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Metamorphosen - queeres Leben und Sterben

Genderneutrale Erziehung - Elizabeth Kerekere, Aktivistin aus Neuseeland - Internationales FrauenFilmFestival - LGBTIQ* Community in Armenien mehr zum Inhalt




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