Fun is over: Sexspielzeug-Hersteller „Fun Factory“ gibt auf
Delfine- und Pinguin-Dildos: Die frauen- und queerfreundliche „Fun Factory“ aus Bremen, bekannt für ihre bunten Sextoys, hat ihre Pforten geschlossen. 60 Mitarbeitende verloren ihren Job, die Markenrechte wurden an einen Erotikversand verkauft.
Von Anette Stührmann
9.10.2024 - „Fun Factory“, die Marke, die seit 1996 für Lovetoys und Erotikspielzeug steht, wurde zum 1. Oktober an den marktführenden Erotikversand EIS verkauft. Das Familienunternehmen stellte seine Produktion in Bremen ein.
In Deutschland sei es zuletzt immer schwieriger geworden, Produkte herzustellen, berichtete der Geschäftsführer Dirk Bauer. Bei Komponenten wie Motoren und Akkus, habe man zudem auf den chinesischen Markt zurückgreifen müssen.
Die Umstände um den Verkauf der Traditionsmarke bestätigt „Fun Factory“-Marketing-Chefin Jordis Meise. „Aber“, sagt sie, „nicht das Unternehmen wurde verkauft, sondern die Rechte an der Marke.“
Alleinstellungsmerkmal „Made in Germany“
Zu den Hintergründen der Schließung sagt Meise, dass der Produktionsstandort Deutschland schwer gebeutelt sei, es kaum noch Lieferantennetzwerke gebe und man so auf den Komponentenankauf aus dem Ausland angewiesen sei.
Meise: „Unser Standort bedeutet, dass man tatsächlich ein Endprodukt Made in Germany hat und lediglich kleine Komponenten aus dem Ausland kommen“. Das allein sei ein Alleinstellungsmerkmal von „Fun Factory“ gewesen, das nun mit der Schließung der Produktionsstätte in Bremen beendet sei.
Zwar würde die Marke unter anderem Dach bestehen bleiben, aber 60 Mitarbeitende haben zu Ende September in Bremen ihren Arbeitsplatz verloren.
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