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Fußball-EM: Deutschland mit Schwung ins Halbfinale

Dank Spielfreude, mitreißendem Teamgeist und richtig gutem Fußball steigt beim DFB-Team die Hoffnung auf den Titelgewinn. Zunächst aber müssen Popp, Huth & Co. im Halbfinale Frankreich besiegen. Im zweiten Halbfinale stehen England und Schweden.

Imago/ Michaela Merk Svenja Huth (l.) jubelt mit Lina Magull über deren Tor zum 1:0 im Viertelfinalegegen Österreich

Von Uta Zorn

24.7.2022 - 28 Spiele der Europameisterschaft in England sind gespielt. Die Stimmung in den Stadien ist prächtig. Der bisherige Zuschauer*innenrekord der gesamten EM 2017 in den Niederlanden wurde bereits nach 16 von 31 Spielen geknackt.

Auch die Quoten im linearen deutschen Fernsehen steigerten sich von 8 Millionen im Gruppenspiel gegen Spanien auf 9,5 Millionen beim Viertelfinale gegen Österreich – Rekord für ein EM-Spiel der Frauen. Und die Medienanstalten haben endlich verstanden, dass Frauen Fußball spielen. Jetzt bleiben nur noch drei Spiele, die wir in diesem qualitativ hochwertigen Turnier genießen können.

Die Engländerinnen erkämpften sich den Platz im Halbfinale, indem sie gegen Spanien durch ein umstrittenes Tor in die Verlängerung gelangten und die Neu-Münchenerin Georgia Stanway aus der Distanz die Nation jubeln ließ. Am Dienstag geht es in Sheffield gegen Schweden um den Einzug ins Finale (21 Uhr, ARD). Schweden tat sich im Viertelfinale schwer gegen Belgien und darf sich glücklich schätzen, dass Linda Sembrandt in der 93. Minute das erlösende 1:0 schoss.

Halbfinalist Deutschland plötzlich nicht mehr der Underdog

Für die Französinnen war bei den letzten drei Europameisterschaften trotz individueller Klasse immer im Viertelfinale Schluss. Diesen „Fluch“ haben sie jetzt gebannt. Obwohl sie die stärkere Mannschaft waren und mehr Tor-Chancen hatten, taten sie sich am Samstag gegen die Titelverteidigerinnen aus den Niederlanden schwer. Erst mit einem Elfmeter-Tor in der Verlängerung konnten sie das Spiel für sich entscheiden.

Les Bleues treffen am Mittwoch in Milton Keynes im zweiten Halbfinale auf ein Team, beim dem es so richtig läuft: auf Deutschland. Zu Beginn des Turniers gehörte das deutsche Team nicht gerade zum engsten Favoritenkreis. Aber mit ihrer Spielfreude, mitreißendem Teamgeist und richtig gutem Fußball haben sich die Frauen von Martina Voss-Tecklenburg zum Top-Favoriten auf den Titel gespielt.

Alex Popp auf dem Weg zur Torschützenkönigin

Die Gruppe B mit Spanien, Dänemark und Finnland schlossen die DFB-Frauen souverän mit neun Punkten und 9:0 Toren als Erste ab. Das Viertelfinale gegen top eingestellte Österreicherinnen war zwar fordernd, aber auch hier hielt Merle Frohms den Kasten sauber und Lina Magull und Alex Popp schossen die Tore.

Kapitänin Popp traf übrigens in jedem der vier EM-Spiele und liegt nur ein Tor hinter der in der Torschützinnenliste führenden Beth Mead (England). Neben der Abwehrchefin Marina Hegering und den starken Flügelflitzerinnen Klara Bühl und Svenja Huth ist die Leistung von Lena „Obi“ Oberdorf besonders auffällig. Die Zwanzigjährige fängt vor der Abwehr so gut wie alles ab und sorgt auch noch für kreativen Spielaufbau.

DFB-Team mit vollem Einsatz, Effektivität und guter Taktik

Martina Voss-Tecklenburg ist verantwortlich für die positive Entwicklung, die ihr Team seit der WM 2019 gemacht hat. Sie hat eine Stamm-Elf geformt, doch es scheint, als könne sie beliebig wechseln, ohne dass das Spiel an Qualität verliert. Und die, die auf der Bank sitzen, allen voran Laura Freigang, feuern die auf dem Rasen am lautesten an.

Mit vier unterschiedlichen Spielweisen, taktisch bestens eingestellt auf die jeweiligen Gegnerinnen, wussten die DFB-Frauen zu überzeugen. Der Einsatzwille der Spielerinnen und die Effektivität sind weitere Bausteine für das Erreichen des Halbfinales.

Das ist schon ein Erfolg, aber jetzt wollen die Fans mehr und träumen schon vom Finale: England oder Schweden? Hauptsache Wembley. Bis dahin muss nur noch ein Spiel gewonnen werden. Ob der Einzug ins Finale gegen die Französinnen gelingt, verfolgen wir gespannt am Mittwoch (21 Uhr, ZDF).

 

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