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Fußball-EM-Finale: England ist Europameisterin, und auch Deutschland begeistert

In einem engen EM-Finale gewannen die Gastgeberinnen nach Verlängerung 2:1 gegen Deutschland. Für das DFB-Team war das Turnier dennoch ein großer Erfolg, hat es doch mit sympathischem Auftreten und starkem Spiel viel für den Fußball der Frauen getan.

Imago/ PanoramiC

Von Uta Zorn

1.8.2022 - Das Traumfinale ist entschieden. England ist Europameisterin. Vor 87.192 Zuschauer:innen im Londoner Wembley-Stadion gewannen die Gastgeberinnen in einem sehr engen Spiel mit 2:1 nach Verlängerung gegen Deutschland. Diese EM hat eindrucksvoll gezeigt, was im Fußball möglich ist. Die Finalistinnen haben Spitzenfußball geboten.

Kurz vor dem Anpfiff erreichte die Fans der DFB-Frauen eine schockierende Nachricht: Alex Popp ist nicht spielfähig. Eine Muskelzerrung verdammte die Kapitänin zum Zuschauen. Co-Kapitänin Svenja Huth führte ihr Team auf den Rasen. Lea Schüller, die nach dem ersten Spiel coronabedingt pausieren musste, spielte auf der Position von Popp.

Beide Teams spielten sich in der ersten Halbzeit warm, aber es fehlte noch die Präzision im Abschluss. Die größte Torchance hatte Marina Hegering in der 26. Minute. Bevor Torfrau Mary Earps den Ball sichern konnte, sprang der Ball an den sehr hoch gestreckten Arm von Englands Kapitänin Leah Williamson. Aber Schiedsrichterin Kateryna Monzul (Ukraine) und die Videoschiedsrichter waren sich einig: kein strafbares Handspiel.

DFB/ Gettysport War zum Zuschauen verdammt: Alex Popp auf dem Bankett nach dem Finale

Deutschland steigerte nach dem Seitenwechsel das Tempo, die Zweikämpfe wurden noch intensiver. In der 62. Minute erlief die eingewechselte Ella Toone einen Steilpass von Keira Walsh und lupfte den Ball über Merle Frohms ins linke Toreck zum 1:0.

Durch die für Sara Däbritz eingewechselte Sydney Lohmann entstand mehr Druck auf die englische Abwehr. Sie leitete den Ausgleich nach einem schönen Spielzug ein. Tabea Waßmuth legte für Lina Magull auf, die zum 1:1 Ausgleich in der 79. Minute traf.

Das Spiel ging in die Verlängerung und die Engländerinnen hatten das Quäntchen mehr Glück, das ein Spiel zwischen gleichstarken Teams entscheidet. Chloe Kelly stocherte in der 111. Minute nach einer Ecke den an Lucy Bronze abgeprallten Ball über die Torlinie und riss sich jubelnd das Trikot vom Leib. Die Deutschen fanden keine Antwort mehr auf das minutenlange Zeitspiel der Engländerinnen.

DFB Svenja Huth mit Oliver Bierhoff, Geschäftsführer der DFB-Nationalteams

Großen Anteil am Erfolg der Engländerinnen hat Trainerin Sarina Wiegmann. Die Niederländerin hatte bereits 2017 ihr Heimatland zum europäischen Titel geführt und erst vor knapp einem Jahr die Lionesses übernommen. Sie ist die erste Trainerin, die mit zwei verschiedenen Nationalteams den EM-Titel gewann. Beth Mead wurde als beste Spielerin des Turniers und Lena Oberdorf als beste Jungspielerin ausgezeichnet.

Kopf hoch, ihr Vizeeuropameisterinnen! Vielleicht habt ihr mit eurem sympathischen Auftreten und der grandiosen spielerischen Leistung mehr für den Fußball in Deutschland getan als mit dem Titel. Jetzt wollen alle mehr von euch sehen und fiebern auf die WM 2023 in Australien und Neuseeland. Dort müsst ihr zum Turnierbeginn niemanden von eurer Qualität überzeugen.

Martina Voss-Tecklenburg hat ein Team geformt, das gerade erst begonnen hat zu zeigen was in ihm steckt. Nach dem ersten Gruppenspiel gegen Dänemark sagte sie im Gruppenkreis: „Das ist erst der Anfang für etwas ganz Großes.“ Es wird spannend die Weiterentwicklung diese famosen Team zu verfolgen.

Heute werden die Fußballerinnen in Frankfurt auf dem Balkon des Rathauses von ihren Fans empfangen (ab 16 Uhr live in der ARD).

 

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