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Fußball: Mit Frauen- und Lesbenpower in die Bundesliga!

Sechs Frauen aus Sport und Wirtschaft übernahmen im Juli 2022 das Frauenteam des Fußballclubs FC Viktoria 1889 Berlin. Die Investorinnen wollen die Elf innerhalb der nächsten fünf Jahre aus der Regionalliga in die Bundesliga führen.

Filiz Serinyel Die Investorinnen: Tanja Wielgloß, Lisa Pausder, Ariane Hingst, Katharina Kurz (hinten, v.l.n.r.), Verena Pausder und Felicia Mutterer

Von Merle Boppert

6.8.2022 - Die Euro 2022 brach alle Rekorde: Durchschnittlich 17,9 Millionen Menschen verfolgten am Sonntag das Finale zwischen England und Deutschland in der ARD – so viele wie nie zuvor. Dennoch ist der Frauenfußball im Vergleich zum Männerfußball weit abgehängt, was sich in dem starken Missverhältnis der Gehälter, aber auch in dem weiterhin bestehenden Mangel an öffentlicher Sichtbarkeit von Sportlerinnen ausdrückt.

Die mangelnde Medienpräsenz von Sportlerinnen spiegelt sich auch in der Höhe der Sponsorengelder wider: Laut Statista entfallen lediglich sieben Prozent der weltweiten Sponsorengelder auf den Frauensport. Eine Chancenungleichheit, der Sportjournalistin Felicia Mutterer und BRLO Craft Beer Geschäftsführerin Katharina Kurz etwas entgegensetzen wollten.

Was Natalie Portman kann, können wir auch!

Inspiriert von dem 2020 gegründeten US-Erstligisten Angel City FC (Almuth Schults künftiger Club), hinter dem ein Investor:innenteam um Schauspielerin Natalie Portman steht, fassten die beiden lesbischen Frauen den Entschluss, das Team der Frauen des FC Viktoria 1889 Berlin zu übernehmen. Ihr Ziel: die Mannschaft, die die letzte Saison in der Regionalliga Nordost auf Platz 4 beendete, innerhalb der nächsten fünf Jahre in die 1. Bundesliga zu führen.

Bei der Umsetzung ihrer Vision haben sie prominente Unterstützung: Zum Gründerinnenteam gehören neben Mutterer und Kur die ehemalige deutsche Nationalspielerin und zweimalige Weltmeisterin Ariane Hingst, die Managerin Tanja Wielgoß (noch bis Ende August Vorstandsvorsitzende der Vattenfall Wärme AG), die Unternehmerin und Investorin Verena Pausder sowie die Marketingexpertin Lisa Währer.

Faire Gehälter, mehr Sichtbarkeit, Chancengleichheit

Zusammen wollen sie, wie sie auf ihrer Webseite erklären, „ein nachhaltiges und soziales Female Movement mit gesellschaftlichem Einfluss in Gang setzen, welches den Sport in Deutschland und darüber hinaus nachhaltig verändert, faire Gehälter für Sportlerinnen zur Norm macht und zu mehr Sichtbarkeit, Anerkennung und Chancengleichheit von Frauen im Sport führt.“

Die sechs Frauen sehen das Vorhaben als Unternehmen mit Start-up-Charakter, das sie eigenverantwortlich und unternehmerisch voranbringen wollen. Dabei profitieren sie von ihrer gesammelten Expertise, ihrem großes Netzwerk und der Unterstützung aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Namhafte Investor:innen, die ihre Unterstützung bereits zugesagt haben, sind u.a. die ehemalige Schwimmerin Franziska van Almsick, die ehemalige deutsche Fußballtorhüterin und -funktionärin Katja Kraus und die Unternehmerin Lea-Sophie Cramer.

Die Saison startet mit dem DFB-Pokal

Am 21. Augst wird der FC Viktoria in die neue Saison starten: In der ersten Runde im DFB-Pokal geht’s gegen FC Stahl Brandenburg. Am 28. August gibt’s zum Auftakt der Regionalliga-Saison ein Lokalderby gegen Union Berlin. Der Jurist und Fußballberater Henner Janzen, der die sportliche Leitung des Fußballteams bereits im April übernommen hat, stellt derzeit das Team zusammen.

Infos auf der Webseite des FC Viktoria und auf Instagram.

 

 

 

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