Gedenkstein erinnert an jüdische Künstlerin
Gertrude Sandmann überlebte das NS-Regime in Verstecken. Am Mittwoch wird in Berlin eine Gedenkstelle eingeweiht
l-mag.de 15.10. - Am Mittwoch soll in Berlin ein Gedenkstein für die lesbische und jüdische Künstlerin Gertrude Sandmann eingeweiht werden. Sie arbeitete als Malerin und Grafikerin und war von den Nationalsozialisten verfolgt worden, konnte aber mit Hilfe ihres Freundeskreises in Verstecken überleben. Der 16. Oktober ist Sandmanns Geburtstag. Sie starb 1981 und wäre in diesem Jahr 120 geworden.
Sandmann wuchs in einer jüdischen Kaufmannsfamilie auf, studierte an der Kunstschule des Vereins der Berliner Künstlerinnen und nahm später Privatunterricht bei Käthe Kollwitz. Die Nationalsozialisten erteilten ihr jedoch ein Berufsverbot.
Die Gedenkstelle soll in Berlin-Schöneberg errichtet werden, wo Sandmann von 1945 bis zu ihrem Tod lebte. Sie engagierte sich in der autonomen Frauenbewegung und für Lesbeninitiativen der Siebziger Jahre. Unter anderem gründete sie die Lesbengruppe L74. Werke der Künstlerin waren in den vergangenen Jahren in Potsdam, Berlin-Schöneberg und Leipzig ausgestellt worden.
Der Stein soll auch ihrer Lebensgefährtin Tamara Streck gewidmet werden. Die Akrobatin lebte von 1915 bis 1979. Gemeinsam hatten die beiden ein Urnengrab, das jedoch nicht mehr existiert.
Bei der Einweihung sprechen unter anderem mit Ilse Kokula und Christiane von Lengerke zwei Zeitzeuginnen. Zur Einweihung lädt ein Freundinnenkreis am Mittwoch um 16.30 Uhr in die Großgörschenstraße 12-14 (Alter St.-Matthäus-Friedhof) ein. nam
Weitere Informationen: gertrudesandmann.de
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