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„Hot Maus Summer“ und weitere queere Highlights beim Pop-Kultur Festival in Berlin

Beim Pop-Kultur Festival in Berlin treten auch 15 queere Acts auf, einige sogar mit freiem Eintritt. Dabei sind unter anderem die iranische Sängerin Faravaz, DJ Saeko Killy und die Rapperin Ebow.

Beyond Binary Faravaz: traditionelle iranische Musik trifft feministischen Pop

Von Antonia Augsbach

19.8.2025 - Vom 25. bis zum 30. August verwandelt das Berlner „Pop-Kultur Festival“ – diesmal nicht nur – die Kulturbrauerei in einen Space für Musik, Workshops, Talks und Performances mit queeren Highlighs - einige sogar mit freiem Eintritt

Dass diese Festival-Edition mit einem kleineren Budget auskommen muss, war früh klar. „Die Entzerrung des Programms ist auch eine kreative Antwort darauf“, erklärt uns Christian Morin vom Programmteam. Erstmals gibt es diesmal sechs Festivaltage – dahinter steckt allerdings weniger Programm, gestreckt auf mehr Tage.

Darüber hinaus haben die Kurator:innen sich 2025 gegen einen thematischen Schwerpunkt entschieden. Einzelne Spaces tragen dennoch eine klare Handschrift, so die von Yeşim Duman kuratierte Çaystube. Dort stehen queere und postmigrantische Perspektiven im Mittelpunkt. Besonders schön: der Eintritt ist frei.

Çaystube: queere Acts bei freiem Eintritt

Die Çaystube versammelt zahlreiche der insgesamt 15 queeren Acts des Festivals. Zu ihnen zählt die aus Iran stammende Sängerin Faravaz (30.08.). In ihren Liedern drückt sie ihre Wut auf das Patriarchat aus und verbindet Pop, Chanson und klassischen iranischen Gesang. Indie-Artist Gigolo Tears (30.08.) wird mit Songs wie „Hot Maus Sommer“ auftreten und mit popkulturellen Referenzen mitten ins Herz der Gen Z treffen. Mit „Club de Baile“ (29.+30.08.) bringt Choreografin Camila Malenchini an zwei Abenden ihr queeres Tanzformat in die Kulturbrauerei. Bei Salsa, Cumbia und Reggaeton können Gäste ins Schwitzen kommen.

Unter den speziell vom Festival vergebenen Auftragsarbeiten („Commissioned Works“) finden sich ebenfalls wieder viele Beiträge queerer Künstler:innen: vom surrealen DJSet mit Saeko Killy (30.08., Maschinenhaus) bis zur Pop-Performance mit bewegungsgesteuertem Synthesizer von Tami T (30.08., Probebühne RambaZamba).

Queerer Deutschrap jenseits des Mainstreams

Ein Highlight wird der „Kein Beileid“-Auftritt von Fayim (27.08., Kuppelhalle). Der deutsch-ghanaische Künstler setzt sich mit Trauerbewältigung auseinander. Besonders spannend, ihn auf dem Gelände des silent green im Wedding zu erleben. 2025 bespielt das Festival damit erstmals einen weiteren Ort neben der Kulturbrauerei.

Wie vielfältig Deutschrap abseits des Mainstreams sein kann, verdeutlicht der queere Wiener Rapper Kerosin95 (29.08., PANDA platforma). Im Deutschrap ist ebenfalls die lesbische Künstlerin Ebow verwurzelt. Während sie letztes Jahr mit Songs auf der Bühne stand, ist sie nun bei einem der PopKultur-Talks zu Kreativität zu erleben (25.8., Kuppelhalle).

Unterm Strich bleibt festzuhalten: Trotz weniger Budget präsentiert das Festival ein ausgesprochen vielseitiges Programm. Besonders die zusätzlichen Events – wie Clubabende im Wedding – machen neugierig. „Wir erweitern das Festival also nicht nur zeitlich, sondern auch inhaltlich: Pop-Kultur wird dieses Jahr noch stärker zu einem Raum für Austausch, Bewegung und kollektive Erfahrungen“, resümiert Yeşim Duman.

Pop-Kultur Festival, 25.–30. August 2025, Kulturbrauerei, silent green Kulturquartier und umliegende Clubs

Programm und alle Infos bei pop-kultur.berlin

 

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