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Oh je, jetzt droht die Homosexualisierung von Weihnachten!

Weihnachts-Marketing für alle: Dieses Jahr wirbt eine Kaffeehauskette mit einem lesbischen Paar und ein Discounter vertreibt Schokohohlfiguren mit regenbogenfarbenen Mäntelchen. Das gefällt den selbst ernannten Rettern des Abendlandes natürlich gar nicht.

Penny

Von Julius Brockmann

9.11.2017 - Zu Weihnachten bringt der amerikanische Kaffeekettenbetreiber Starbucks seit 20 Jahren die so genannten Holiday Cups auf den Markt. Spezielle Becher mit winterlichen Motiven auf rotem Grund. Soweit, so unspektakulär. Wären da in diesem Jahr nicht zwei kleine Aufreger. Denn, oh Schreck, die Weihnachts-Becher sind das erste Mal in ihrer Geschichte nicht rot. Allein das hat gerade in den USA und in Großbritannien für Schlagzeilen gesorgt.

Starbucks

In einem zur Kampagne gehörenden Werbe-Clip ist zudem ein lesbisches Paar zu sehen, das sich bei einem Kaffee näher kommt. Allerdings ist das nicht das zentrale Motiv. Getreu dem Motto der Kampagne „Die Feiertage bedeuten für jeden etwas anderes“ zeigt der Clip auch ein heterosexuelles Paar, eine Frau, die mit ihren Verwandten chattet sowie einen Vater, der mit seiner Tochter plaudert.

In Deutschland verkauft der Penny-Markt seit Montag „Zipfelmänner“. Die bereits aus den Vorjahren bekannte Alternative zur klassischen Weihnachtsmann-Schokohohlfigur gibt es dieses Mal mit zwei Regenbogenmotiven. Der zu REWE gehörende Discounter schreibt auf seiner Facebook-Seite: „Unser neues Design steht für Vielfalt, Toleranz und Liebe!“ Etwas, das vielen Userinnen und Usern gar nicht zu schmecken scheint, blickt man in die Kommentarspalten.

Neben den üblichen Befürchtungen, dass der Untergang des Abendlandes kurz bevor stehe und der Islam das Christentum verdränge, entlädt sich dort vor allem der Homo-Hass. Das Social Media-Team reagiert gelassen und postet auf Kritik oft lediglich Regenbogen-Herzen. Der AfD-Kreisverband Fulda sieht das Ganze nicht so locker. Auf Facebook kommentiert er die Penny-Aktion mit den Worten: „Wahnsinn – Was kommt noch alles auf uns zu?“ 150 andere Nutzer und Seiten teilten den Beitrag bereits.

Geschadet hat es Penny nicht: Die Zipfelmänner sind in den meisten Filialen ausverkauft. Und während sich die ein oder andere noch fragt, ob eine Regenbogen-Version des Weihnachtsmannes das Ziel der LGBT-Aktivistinnen sein kann, teilt Penny in einem neuen Posting mit, dass 10.000 Euro an die Vereine „Gesicht zeigen“, „Coming Out Day“ sowie den „Bund für Anti-Diskriminierung & Bildungsarbeit“ gespendet werden. So erfüllt der PR-Coup zumindest einen sozialen Zweck.

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